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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Holographen mit kritischer Miene. Die H ALATEK glitt durch die äußeren Bereiche des Systems, ohne daß die automatischen Abwehreinrichtungen des weit abgelegenen Stützpunktes auch nur einen Mucks gemacht hätten.
    Honal - der Nomar bedeutet hatte, das sein ›Tarnname‹ tatsächlich sein richtiger Name war - saß hinter den Flugkontrollen, immer ein Auge auf der Ortung. Es war keinesfalls ungewöhnlich, daß ein AVT-Diskus zu einer außerplanmäßigen Kontrolle einen der vereinzelten Stützpunkte anlief. Die orathonische Flotte traute niemandem, auch nicht den eigenen Leuten.
    Das System war weit von jeder Front und jedem strategisch wichtigen Ort des Reiches entfernt, der einzige Grund, warum es überhaupt gesichert wurde, war, Flagge zu zeigen. Außerdem gab es drei Energiestationen im Orbit um die Sonne, die im Falle eines notwendigen Aufmarsches als Tankstation für größere Flottenverbände geeignet waren. Die vollautomatischen Stationen waren nicht das Ziel der H ALATEK , vielmehr die auf dem Mond eines unbewohnten Planeten eingerichtete Wachstation mit ihren siebzehn Besatzungsmitgliedern.
    Und dem darunter liegenden Militärdepot.
    »Wir bekommen ein erneutes automatisches Identifikationssignal«, meldete Honal. Er trug die Uniform eines orathonischen Offiziers, genauso wie Nomar. Dieser nickte. Honal drückte eine Sensortaste, die vorbereitete Kennung wurde durch das All geschickt.
    »Jetzt bekommen wir einen Ruf von der Station!«
    »Du weißt, was zu tun ist«, erwiderte Nomar. Die Urung’hir hinter ihm verdrückten sich in eine Ecke der kleinen Zentrale, um aus dem Erfassungsbereich der Kommunikationsanlage zu kommen.
    Auf dem Holographen erschien das gelangweilte Gesicht eines orathonischen Offiziers. Er mußte der Kommandant der Station sein, denn er trug die gleichen Dienstgradabzeichen wie Nomar.
    »Ich grüße Sie. Ihre Kennung ist gültig, aber etwas veraltet. Was ist der Grund Ihres Besuches? Sie wurden uns nicht angekündigt.«
    »Natürlich nicht«, entgegnete Nomar mit klirrender Stimme. »Dann würde so eine Kontrolle ja auch keinen Sinn machen. Immerhin sind Sie wachsam, das spricht für Sie. Ich habe Befehle vom Sektorkommando, ich soll die Einsatzbereitschaft des Depots überprüfen. Erwarten Sie unsere Ankunft in drei Stunden. Ich werde mit einem Inspektionsteam von Bord gehen.«
    »Einsatzbereitschaft?« hakte der Stationskommandant nach. »Steht denn hier ein Aufmarsch bevor?«
    Nomar runzelte die Stirn.
    »Denken Sie im Ernst, daß das Sektorkommando derlei Pläne mit Männern wie Ihnen oder wie mir teilen würde? Unterlassen wir also unsere Spekulationen und führen wir die Befehle aus.«
    Sein Gesprächspartner zögerte kurz, dann gab er sich offenbar geschlagen. »Sie haben alle Legitimationen dabei? Sie verstehen, daß ich das gleich nach der Landung überprüfen muß!«
    »Ich komme direkt zu Ihnen!« versprach Nomar und unterbrach ohne weiteren Gruß die Verbindung.
    Honal grinste.
    »Das werden wir in der Tat. Es bleibt beim vereinbarten Plan?«
    »Ich sehe keinen Grund für eine Änderung«, meinte Benilon und musterte die Energieortung. Kein Indiz für erhöhte Bereitschaft der Abwehranlagen. Offenbar war ihr Bluff bis auf weiteres geglückt. Waren sie erst gelandet und in der Station, mußte nur noch das Hyperfunkrelais außer Gefecht gesetzt werden, um zu verhindern, daß die Überrumpelten einen Notruf abschickten.
    Die H ALATEK verfolgte unbeirrt ihren Kurs auf die Station. Das Schiff zeigte weder besondere Eile noch Wachsamkeit, der Diskus verfolgte eine absolut übliche Annäherungsroutine. Die verbliebenen Stunden dehnten sich für das nervöse Enterkommando jedoch scheinbar ins Endlose.
    Als die gräulich-schmutzige Kugel des Mondes schließlich groß auf dem Holo gezeigt wurde und die Station einen Leitstrahl schickte, dem die H ALATEK exakt folgte, fiel die Spannung von Nomar ab und es blieb eiskalte Ruhe. Diese Aktion war zentral für die Pläne der kleinen Untergrundorganisation, die die Eroberung der Urung’hir-Systeme überlebt hatte.
    Das abgelegene System, ohne großes Aufsehen erobert, würde eine hervorragende Gelegenheit bieten, sich mit reichlich Ausrüstung zu versehen, ein zweites Raumschiff zu erbeuten - jede dieser Stationen war mit mindestens einem Diskusraumer ausgerüstet - und dann unerkannt wieder abzuziehen, bis man eine neue, feste Basis etabliert hatte. Diese Aktion war nach der Niederlage gegen Sigam Agelon auch eine gute Möglichkeit für

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