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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Mit welchen Orathonen haben wir hier in diesem Sektor zu tun?«
    Hejen machte ein bekümmertes Gesicht.
    »Das ist das Problem, Edler. Ihr habt von Sigam Agelon gehört?«
    Lento Javan verzog das Gesicht.
    »Selbstverständlich. Ich bin über alle engeren Familienmitglieder des Moga auf dem Laufenden. Er ist also hier.«
    »Ja, aber er scheint selbst Probleme zu haben. Wir haben Hinweise, daß er Gegenstand einer Ermittlung der Investigatur ist.«
    Javan kniff die Lippen zusammen. »Kann uns das nützen?«
    »Das wissen wir noch nicht.«
    Lento seufzte. »Also gut. Befassen wir uns doch mit Ihren Planspielen. Wir müssen tatsächlich alles gründlich durchgehen. Und sorgen Sie dafür, daß mein Treffen mit den Rebellen und Ghavani bald stattfindet.«
    »Ja, Edler«, bestätigte Hejen mit unterwürfigem Tonfall.
    Dann machten sie sich an die Arbeit.
     
    *
     
     »Intahr IV!« erklärte Sheeva und runzelte die Stirn. Die Darstellung im Holographen zeigte die Ausschnittkarte diesen Sektors. »Ganz schön weit weg.«
    »Das ist Absicht«, erwiderte Ghavani und machte eine umfassende Handbewegung. »Die Welt ist unbewohnt, die Atmosphäre aber atembar. Ein heißer, trockener Planet in einem alten System. Intahr ist eine rote Riesensonne in ihrem letzten Lebenszyklus. Es gibt zwei weitere Planeten, beides leblose Gesteinsbrocken. Das System ist am äußersten Rand unseres Aktionsradius, es erfreut sich bestimmt nicht genauerer Aufmerksamkeit des Feindes. Raumverkehr ist selten in dieser Gegend, die nächsten Systeme von Interesse sind 35 bzw. 42 Lichtjahre entfernt. Es gab eine automatische Ortungsstation, sie wurde jedoch vor einigen Jahren abgebaut und verlegt. Nach unserer Kenntnis ist dort rein gar nichts.«
    »Also ein idealer Treffpunkt, um mit Lento Javan zusammenzukommen«, ergänzte Nomar Benilon und wirkte zufrieden. »Wir können in Ruhe die Details des Angriffsplanes ausarbeiten und uns näher kennenlernen. Natürlich gibt es keine absolute Sicherheit, aber ich bin durchaus zuversichtlich, daß wir ungestört bleiben werden. Wir haben alle Systeme in unserer Reichweite unter die Lupe genommen und dieses hat sich als vielversprechend erwiesen.«
    »Nun, gerade das macht mir Sorgen«, murmelte Sheeva. Ihr ovales, schmales Gesicht wirkte konzentriert. Sie konnte sich der allgemeinen Zuversicht offenbar nicht anschließen. »Wenn wir einmal annehmen, daß die orathonische Abwehr über die Ankunft Lentos informiert ist, wenn wir zudem annehmen - das dürfte an Sicherheit grenzen -, daß sie wissen, daß Ghavani unter uns weilt, dann könnte ein Abwehrmann, der seinen Hintern auch im Dunkeln mit beiden Händen findet, auf die Idee kommen, daß dies die ideale Konstellation für eine laktonische Geheimaktion werden könnte.«
    »Nun ja, ich weiß nicht - reichlich viele Annahmen, oder?« wandte Nomar ein, doch Ghavani hob die Hand.
    »Lassen wir sie ausreden«, mahnte er interessiert.
    Sheeva warf ihm einen emotionslosen Blick zu, ehe sie fortfuhr.
    »Wenn die Abwehr zu dieser Annahme gelangt ist, wird sie eigene Planspiele entwerfen. Ein mögliches Treffen wird mit Sicherheit dazu gehören, damit auch die Suche nach Treffpunkten - nach vielversprechenden Treffpunkten. Sie beide haben eben gesagt, Intahr IV sei vielversprechend. Könnte das nicht dazu führen, daß die Abwehr, von den gleichen Prämissen ausgehend, exakt diese Welt stärker in ihre Überwachung einbezieht und wir möglicherweise nicht so ungestört bleiben werden, wie wir es gerne hätten?«
    Honal, der bisher nur schweigend zugehört hatte, mischte sich ein.
    »Das hat was für sich«, gab er zu. »Natürlich ist das ein endloser Kreislauf. Wir nehmen an, die Abwehr macht sich solche Gedanken und wählen statt Intahr einen anderen Ort, vielleicht den zweitbesten. Die Abwehr denkt sich, wir sind so schlau, daß wir eine mögliche Überwachung erwarten, und werden wahrscheinlich nicht den besten, sondern nur den zweitbesten Ort als Treffpunkt wählen. Wir wiederum nehmen an, daß die Abwehr so denken wird, und nehmen nun doch Intahr oder eine dritte Wahl...«
    »Du machst einen Denkfehler, Honal«, unterbrach Nomar. »Die Abwehr hat alle notwendigen Ressourcen, um jeden potentiellen Ort unter Beobachtung zu stellen, den die Planspieler sich ausdenken. Agelon hat alle Vollmachten, er kann hier machen, was er für richtig hält. Wenn wir so denken, können wir das Treffen gleich absagen, denn dann bleiben wir wie Kaninchen im Stall und zittern bei

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