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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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’nen Schluck Wasser, Fuchs, gibst du mal die Flasche?«
    Der schoss die Flasche wie der Barkeeper im Westernsaloon zu ihr rüber. Therese erwischte sie nicht richtig, und als sie sie öffnete, sprudelte das Wasser nur so raus.
    » Kacke.« Sie goss das Wasser in den leeren Kaffeebecher.
    » Okay. Sie sagt, Perschel habe sich nie wirklich an sie rangemacht, aber es sei schon klar gewesen, dass er noch Interesse hatte. Na ja, vor Lars Rems hatten sie wohl alle Respekt. Jedenfalls kam dann irgendwann der Vorschlag, nach Südfrankreich zu fahren, Provence, Côte d’Azur und so weiter. Sie war erschöpft, Kevin war seit zwei Monaten durchgehend gesund, dafür hatte sie sechs Wochen lang nichts von ihrem Mann gehört. Dann hat er endlich angerufen, sagte, sie würden jetzt erst mal zwei Wochen im Lager bleiben, und dann käme er ja auch schon bald heim, und sie hat geheult vor Erleichterung, aber er konnte damit nicht umgehen, und dann gab’s Streit.
    Vier Tage später saß sie auf dem Sozius von Mike Perschel.«
    Die Runde ruckte unruhig auf den Stühlen hin und her, Drossel klemmte sich mal wieder in seine eigenen Arme ein. Therese atmete durch, trank noch einen Schluck.
    » Der Trip fing okay an. Schönes Wetter, Taschen voller Geld. Perschel behandelte sie mit Respekt und trat ihr nicht zu nahe. Aber schon am dritten Tag hatten die Männer die erste Schlägerei, die Nacht verbrachten sie auf der Polizeistation. Danach ging’s nur noch um Saufen, Drogen, Ficken. Und sie hat gedacht, früher oder später würde Perschel sich nehmen, was er wollte. Dann hat sie sich nach einem Heidenkrach den Rückflug von Marseille gebucht und ist wieder nach Hause. Sie habe sich total geschämt, obwohl nix passiert sei. Danach hatte sie nie wieder Kontakt mit der Gang.«
    » Hat sie mit ihrem Mann darüber gesprochen?«, fragte Grewe.
    » Da war sie unkonkret. Ich habe das Gefühl gehabt, er wusste Bescheid darüber, aber sie wollte das heute nicht zugeben.«
    Es war absolut still im Raum, nur vereinzeltes Schnaufen oder Einatmen. Jeder in der Gruppe dachte über das Gehörte nach.
    Und vor allem darüber, was es bedeutete.
    Grewe brach das Schweigen.
    » Tja, wir hätten früher intensiv mit ihr reden müssen. Mein Fehler.«
    Widerstand wollte sich regen, doch Grewe unterband das mit einer Handbewegung.
    » Ich leite die Ermittlung, ich gebe Richtungen vor. Danke trotzdem.«
    Drossel kniff die Augen zusammen und schaute zur Decke.
    » Hätte, hätte, Herrentoilette. Es gab gute Gründe für alle Entscheidungen, und hinterher weiß man immer besser Bescheid. Wir müssen das, was wir gerade gehört haben jetzt einfach sortieren. Wir haben lediglich ein mögliches anderes oder weiteres Motiv für Perschel, Rems zu töten. Was wir nicht haben, ist ein Beweis, dass er’s war. Hatten wir aber vorher auch nicht.«
    Grewe wiegte den Kopf.
    » Aber Perschel wird nicht mit uns reden. Irgendein Alibi kann er sich sicher besorgen, und die anderen Rocker halten auch still.«
    Zustimmendes Gemurmel am Tisch.
    » Bis auf einen.«
    Alle schauten Therese an.
    » Wolfe.«
    Claudi war beauftragt worden, beim LKA Bescheid zu geben, dass die SoKo dringend mit Schönlein reden müsse.
    Die anderen besprachen, was genau sie von dem Kerl wissen mussten. Therese blätterte in den Akten.
    » In Südfrankreich war er nicht dabei, da saß er ja in U-Haft.«
    » Haben wir Namen von der Tour?«, wollte Grewe wissen.
    » Blum hat von Perschels Anwalt drei eidesstattliche Versicherungen von Skulls über die Tour. Namen weiß ich noch nicht.«
    » Okay. Wir wollen nicht vergessen, dass die Skulls in irgendeiner Weise mit dem Drewniok-Mord zu tun hatten, auch wenn es Perschel nicht selber war. Vielleicht waren nur einer oder zwei Leute aus der Gang nicht mit auf dem Trip, was darauf hindeuten könnte, dass der oder die dann den Job erledigt haben. Möglicherweise …«
    Die Tür schwang auf, und Claudi betrat mit Burckhardt von der OK den Raum.
    » Lasst euch nicht stören. Claudia wollte von mir die Nummern der LKA-Kollegen wissen, und ich dachte, vielleicht könnt ihr mich gerade hier brauchen.«
    » Sehr gut, Fritz, vielen Dank.«
    Grewe brachte Burckhardt und Claudi auf Stand, dann fuhr er fort.
    » Also, möglicherweise diente die ganze Motorradtour ja nur zu dem Zweck, möglichst viele Skulls aus dem Fokus zu bringen, während einer den Job erledigt. Mit präziseren Aussagen von Schönlein wäre es also vielleicht doch noch drin, den Mord in Hannover einem

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