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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Dabei schwenkte er die Lakritztüte wie eine Wurst.
    » Wenn ich die Lage richtig einschätze, kriegen Sie für Ihr Zeugenschutzprogramm von meinem Rocker möglicherweise einen international operierenden Drogen-, Waffen- und Frauenhändler geliefert, von dem Sie gar nicht wussten, dass er einer ist.«
    » Ja, und von dem Sie auch nicht wussten, dass er einer ist, obwohl er in Ihrer verdammten Stadt wohnt.«
    Jetzt mischte sich Burckhardt ein.
    » Er wohnt erst seit einem dreiviertel Jahr hier. Vorher hat er in der Landeshauptstadt residiert und seine Geschäfte getätigt. Und ich glaube, dort befindet sich auch das LKA, oder?«
    Bandel winkte ab.
    » Also was jetzt? Werfen wir uns die ganze verschissene Nacht lang Nettigkeiten an den Kopf, oder wollen wir zu was kommen?«
    Grewe schaute an Bandel vorbei auf dessen Hinterkopf, der sich vor der schwarzen Nacht in der Scheibe spiegelte. Aus den struppigen grauen Bürstenhaaren wuchs ein Stiernacken nach unten in den Hemdkragen. Grewe zog seinen Krawattenknoten etwas fester, schob den vor ihm liegenden Aktendeckel nach links und wieder zurück und stützte dann die Arme auf den Tisch.
    » Wir brauchen von Schönlein genaue Angaben über die Aktivitäten von Michael Perschel und den Skulls. Konkret geht es einerseits um den Tod von Lars Rems, andererseits um den Mord an einem Weißrussen in Hannover vor gut fünf Jahren und die Geschäfte, die zwischen den Skulls und Lars Rems, unserem Mordopfer von vorvergangenem Sonntag, liefen. Diese Geschäfte stehen offensichtlich in Zusammenhang mit Odhan Celik, dem Mann, für den Sie sich so interessieren.«
    Bandel hob beschwichtigend die Hand.
    » Ich habe dankenswerterweise Einsicht in Ihre Ermittlungsakten nehmen dürfen, ich bin auf Stand.«
    Meinert nickte stumm dazu.
    » Für uns sieht es so aus: Wir können Schönlein Zeugenschutz beschaffen, wenn wir Celik durch ihn dingfest machen können. Kein Problem. Wir«, dabei schaute Bandel kurz zu seinem Kollegen, » haben uns dazu natürlich schon Gedanken gemacht und uns auch für eine Vorgehensweise entschieden. Allerdings«, er hob die Augenbrauen, » geraten wir durch die Entlassung von Herrn Arschloch Perschel aus der U-Haft in Zugzwang, wenn wir das so durchziehen wollen.«
    » Inwiefern?«
    » Wir wollten uns die Situation zunutze machen, um Celik die französische Heroinconnection direkt anzutragen. Jetzt kann Celik Perschel einfach anrufen und ihn fragen, was zur Hölle in seinem Laden los ist, dass irgendwer hinter dem Rücken des Präsis mit ihm redet. Celik macht ansonsten gute Geschäfte mit den Skulls. Da wird er schon abwägen.«
    » Was genau hat Rems da eigentlich abgezogen? Hat sich Schönlein dazu eingelassen?«
    Bandel gluckste.
    » Das Übliche, aber kackfrech. Der hat mit Geld von Celik bei dem Franzosen eingekauft, Schönlein war der Fahrer. Hundert Prozent reines Heroin. Offiziell hat Rems den Einkaufspreis ohne Aufschlag an Celik weitergegeben. Dafür hat Celik ihm gestreckten Stoff aus der Connection als Kommissionsware überlassen. Schönlein war der Kurier, hat Celiks Anteil kassiert und Rems neuen Stoff für den Verkauf gebracht.«
    » Und inoffiziell?«
    Bandel und Meinert lachten.
    » Hat der Hund über den Preis gelogen, für Celiks Kohle deutlich mehr reinen Stoff gekauft, als er abgeliefert hat, und den dann selber gestreckt und auf eigene Rechnung verscheuert. Muss gut verdient haben, schätzt Schönlein.«
    » Und Schönlein?«
    » Sagt, er hätte nix genommen. War ihm zu heiß.«
    Grewe schaute Burckhardt an.
    » Geht so ein Deal den Präsi was an?«
    Burckhardt wiegte den Kopf.
    » Eigentlich nicht, zumal Rems ja kein Full Member war. Aber wenn Celik das Gefühl hatte, er wird beschissen, dann würde es die Sache einfacher machen, wenn er sich an den Boss wendet. Der regelt das reibungslos, und so werden Missverständnisse vermieden.«
    Grewe trommelte mit den Fingern auf dem Aktendeckel.
    » Herrgott, da muss das Motiv liegen, das gibt’s doch nicht. Da und bei der Frau. Wir müssen mit Schönlein reden. Gleich morgen.«
    » Momentchen, Kollege.« Bandel hob grinsend die Hand. » Das ist doch genau das, worüber wir uns hier so schön unterhalten.«
    Grewe schaute ihn an. Bandel grinste und zeigte mit dem Daumen auf sich.
    » Zuallererst müssen wir mit Herrn Schönlein ein Geschäft machen.«
    » Das wird ja nicht durch ein Gespräch mit uns verhindert, oder?«
    » Zeit, Herr Grewe. Zeit.«
    Grewe nahm sich ein Lakritz und lehnte sich

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