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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bestätigte Leptien. » Deswegen finde ich diese Sache sehr interessant. Und ich habe den Eindruck, dass es bei Schönlein um … na ja, eine Rettung geht. Ich muss ihn gar nicht vor Ihnen oder dem Staatsanwalt beschützen, das sieht er ganz lässig. Ich muss ihn vor seinen Ex-Freunden schützen. Und da ist er bei der Polizei in den besten Händen. Hoffe ich.« Mit den letzten Worten sah er Grewe ernst an.
    » Die Programme sind sehr gut. Da ist noch keiner verloren gegangen. Selbst Mafiaaussteiger haben die schon durchgebracht. Es ist ein Geschäft. Wenn er viel zu geben hat, kriegt er auch viel.«
    Leptien trank seinen Whisky aus und stand auf.
    » Herr Grewe, Herrschaften. Ich verabschiede mich. Danke für alles.«
    Grewe stand ebenfalls auf und gab Leptien die Hand.
    » Wir sehen uns morgen in der JVA. Kommen Sie gut heim.«
    » Sie auch. Bis morgen.«
    Im Gehen griff sich Leptien seinen Mantel von der Garderobe.
    Als sich die Tür hinter ihm schloss, hob Fuchs mit Gastgeberblick die Flasche.
    » Noch jemand?«
    » Schatzi, dein Handywecker hat schon ein paarmal gepiepst.« Stina schüttelte Grewe sanft.
    » Oh, Sch…« Er wälzte sich herum und zwang sich, die Augen zu öffnen. » Wie viel Uhr?«
    » Halb neun.«
    » Phhhff. Gott sei Dank.«
    Stina strich ihm über die Wange und näherte sich für einen Kuss. » Oh. Was gab’s denn zu trinken?«
    » Whisky. Nur zwei kleine. Aber ich fühle mich, als hätte ich eine halbe Flasche gesoffen.«
    Stina küsste ihn auf die Nase. » Dann musst du leider erst Zähne putzen. Komm frühstücken. Wann musst du los?«
    » Halb zehn reicht locker. Wenn ich das Auto nehmen kann?«
    Stina nickte. » Die Großen sind heute beide verabredet, und Lotta und ich kriegen Besuch von Sabi und Marleen. Ayurvedische Tees und samstägliche Frauengespräche, da hättste eh nur gestört.«
    Grewe sah seiner Frau nach, die im Schlumpelfleece aus dem Zimmer verschwand. Sie wackelte zweimal kurz mit dem Hintern und strumpftapste dann kichernd die Treppe runter.
    Kopfdrücken, Pelzzunge und schmerzhafte Morgenerektion, da konnte man mit nichts als einer zuerst sehr heißen und dann ganz kalten Dusche Besserung erreichen. Und dann, passend zum Whiskykater, ein möglichst englisches Frühstück. Wenn so was im Haus war.
    » Greeewe! Beeil dich im Bad, dann gibt’s ein full English Breakfast. Ich hab sogar Würstchen und Pilze.«
    Ich liebe, liebe, liebe dich, dachte Grewe und schaffte es in – angesichts seines Zustandes – beachtlicher Geschwindigkeit, das Bett zu verlassen.
    Bandel und Meinert gaben ihre Dienstwaffen ab, dann betraten sie mit Grewe die JVA. Ein Justizwachtmeister ging vor ihnen her. Sie redeten nicht miteinander; stumm stiegen sie treppauf und treppab, warteten vor und hinter Schleusen, bis sie endlich an dem Raum angekommen waren, in dem Schönlein mit seinem Anwalt auf sie wartete.
    Schönlein sah tatsächlich erholt aus, fast ein bisschen rosig. Seine Haare waren gewaschen, die Koteletten und der Schnauzer sauber gestutzt, ansonsten war er glatt rasiert. Er trug frische Anstaltskleidung. Sein Blick war klar, aber er machte kein glückliches Gesicht.
    » Guten Morgen, die Herren.« Leptien stand auf und hielt zuerst Grewe die Hand hin.
    » Guten Morgen.«
    Auch Bandel und Meinert begrüßten Leptien. Schönlein bekam nur Grewes Hand.
    Als alle Platz genommen hatten, eröffnete Leptien das Gespräch. » Ich habe meinen Mandanten von Ihren Überlegungen in Kenntnis gesetzt und ihm zumindest schon gesagt, dass ich seine Mitarbeit sehr befürworten würde.«
    Bandel nickte dankend und sah Schönlein spöttisch an.
    » Und was sagt der Herr Mandant dazu?«
    Grewe musste sich zusammenreißen, um nicht ein Zahnarztstuhlgesicht zu ziehen. Das fing ja gut an.
    Schönlein sah seinen Anwalt an, dann Grewe und zum Schluss Bandel. Er zuckte mit den Schultern und wand sich auf dem Stuhl hin und her.
    » Ah, wenn der Herr noch ein bisschen überlegen muss, dann bestellen wir uns einfach was zu trinken. Möchten Sie auch was? Die sollen ganz großartige Tropfen hier haben. Vielleicht noch ein Vorspeisenteller? So zum Knabbern beim In-der-Speisekarte-Stöbern?« Bandel ätzte die Worte in Schönleins Ohren, und der duckte sich buchstäblich.
    Leptien sah Grewe an, der unterdrückte einen Kommentar.
    Bandel stierte Schönlein an, der hielt den Blick gesenkt.
    Die Stille wurde gefüllt von den Geräuschen schlagender schwerer Türen und hallender Schritte auf dem Flur.
    Bandel schüttelte

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