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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Küche, und anschließend liebten sie sich hastig und so leise wie möglich im Wohnzimmer.
    Um vier Uhr fünfundzwanzig klingelte das Telefon.
    Ein Kollege vom Dauerdienst.
    Sie hatten einen Toten.
    Pascal Benjamin Schönlein, auch bekannt als Wolfe.

68,98°Ost 36,74°Nord
    Oberleutnant Heinrich und Mirwais bewegten sich langsam und mit Dauerlächeln auf den Jungen und Rems zu. Schon aus einigen Metern Entfernung rief Mirwais » Salaam« und seinen Namen.
    Als sie angekommen waren, redete Mirwais eine ganze Weile und mit ruhigen, aber großen Gesten auf den Jungen ein. Er zeigte ab und zu auf Heinrich, Rems und die EODs. Heinrich befürchtete zuerst, dass das den Kleinen total überforderte, aber nach einiger Zeit fing der an, Mirwais zu antworten, und dann entspann sich ein richtiger Dialog. Die Stimme des Jungen wurde fester, seine Gesichtszüge strahlten so etwas wie Hoffnung aus.
    Das war gut. Auch Mirwais war einer von den Guten.
    Jetzt wurde Mirwais’ Redefluss langsamer, er kam anscheinend zum Ende und machte nur noch beruhigende Gesten. Auf eine abschließende Frage nickte der Junge, und dann wandte sich der Sprachmittler an Heinrich.
    » Er ist sehr müde, aber dass der große Soldat«, damit zeigte er lächelnd auf Rems, » seine Hände hält, hilft ihm. Er ist dankbar. Der Tote ist sein Vater. Er weiß nicht, wer die Leute sind, die das gemacht haben, aber sie haben sie von der Feldarbeit entführt und hierhergebracht. Erst haben sie sie zusammengekettet, dann haben sie ihm die Bombe umgehängt, dann haben sie den Vater erschossen und sind weggegangen.«
    Heinrich nickte, lächelte dem Jungen freundlich zu, obwohl er am liebsten geschrien hätte. Was war das für eine verdammte Scheiße hier?
    » Wie heißt er?«
    » Omeed.«
    » Was bedeutet der Name?«
    » Omeed bedeutet Hoffnung.«
    Heinrich fuhr ein kaltes Eisen in den Magen.
    » Das ist ein guter Name, sag ihm das.«
    Mirwais lächelte und übersetzte.
    Der Junge deutete eine Verbeugung zu Heinrich an, und jetzt lächelte er auch, zum ersten Mal.
    » Sag ihm, er trägt seinen Namen zu Recht. Er hat Hoffnung, viel Hoffnung.«
    Mirwais übersetzte, der Junge lächelte, und gleichzeitig liefen ihm Tränen aus den Augen.
    » Mirwais, sag Omeed, dass der EOD, mein guter Freund, Leutnant Georgi«, er zeigte in die Richtung, » dass der jetzt zu ihm kommen möchte, dass er die Bombe untersuchen wird und ausschalten. Dass …«
    Mirwais unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    » Erst übersetzen, bitte.«
    Heinrich nickte, und Mirwais sprach, dann schaute er zu Heinrich.
    » Sag ihm, dass der Leutnant zuerst feststellen wird, ob Omeed sich hinsetzen oder sogar legen kann. Damit Omeed sich ausruht, während der Leutnant, mein Freund, die Bombe ausschalten wird. Sag ihm, er muss keine Angst vor uns haben, wir wollen ihn retten.«
    Mirwais übersetzte und hörte die Antwort von Omeed.
    » Er vertraut uns. Er ist dankbar.«
    » Gut. Sehr gut.«
    Das sagte er zu Omeed, und der lächelte. Tränen liefen immer noch durch den Staub auf seiner Haut.
    Heinrich winkte Georgi, und der setzte sich in Bewegung. Er trug eine leere Transportbox aus Kunststoff.
    Als Georgi da war, lächelte er breit und sagte: » Salaam.«
    Omeed antwortete: » Salaam.«
    Georgi setzte behutsam die Kiste auf den Boden und wandte sich an Rems.
    » Wie geht’s dir?« Dabei kaute er auf seinem riesigen Kaugummibatzen herum.
    » Alles okay.«
    » Pass auf, ich würde gern die Hände von dem Jungen tapen, dann kannst du loslassen, und der Kleine hat ein bisschen Bewegungsfreiheit mit den Armen.«
    » Ich weiß nicht, ob er überhaupt noch selber die Kontakte runterdrücken kann.«
    » Die Auslösedistanz ist relativ weit, ein bisschen lose haben wir. Ich denke, das kriegen wir hin. Okay?«
    Rems nickte und lächelte Omeed an.
    » Ich hab mir schon so viel Scheiße vorgestellt, während ich hier knie … Wir kriegen’s hin.«
    Georgi sah Mirwais an.
    » Kannst du dem Jungen sagen, was wir vorhaben?«
    Mirwais übersetzte, Omeed antwortete.
    » Er sagt, er kann das halten, die Kontakte gehen nicht schwer.«
    Georgi lächelte Omeed an und zeigte beide Daumen nach oben.
    » Dann würde ich sagen, Heinrich und Mirwais, ihr zischt ab.«
    Mirwais sah Heinrich an, der hob fragend die Augenbrauen. Mirwais schüttelte sanft den Kopf.
    » Wir bleiben. Kann nicht schaden.«
    » Wie ihr wollt.«
    Georgi zog schwarzes Tape aus einer Tasche und löste den Anfang vorsichtig von der Rolle. Dann sah er Omeed

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