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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zurück.
    » Ja?«
    » Wir wollen Schönlein morgen die Pistole auf die Brust setzen. Entschuldigung, Herr Anwalt.«
    Leptien winkte ab, und Bandel guckte erst Burckhardt und dann Grewe in die Augen.
    » Perschel feiert heute sicher erst mal ’ne Party und ist morgen müde. Wir wollen, dass Schönlein sich mit dem Franzosen trifft, der ja noch keine Ahnung hat, was hier los ist. Er soll dem Typ erzählen, dass er abhauen muss, weil sein Boss gecheckt hat, dass Rems und er ihn beschissen haben, der Boss jetzt aber sowieso im Knast sitzt und er, Schönlein, also eine Menge Scheiße am Hacken hat. Für ein bisschen Fluchtgeld macht er dem Franzmann eine Direktverbindung zu Celik, dem kann er ja schließlich zu dem Preis verkaufen, den Rems ihm immer abgeknöpft hat, und der kauft, wie er weiß, richtig viel Stoff. Soweit klar?«
    Alle nickten.
    » Schönlein hat eine Kontaktnummer ganz nah an Celik dran, die soll der Franzacke in Schönleins Beisein anrufen, ohne ihn zu verraten, und auf ein Treffen drängen. Je nachdem, wo das stattfindet, greifen entweder wir mit dem SEK oder die Kollegen von der Police National mit der Groupe d’intervention zu. Mit den Franzosen haben wir schon gesprochen, die sind heiß. Den Legionär haben die schon lange auf dem Kieker.«
    Grewe rieb sich das Gesicht.
    » Und warum muss das jetzt so schnell gehen?«
    Bandel schnaufte und schüttelte den Kopf.
    » Weil der Franzose nicht weiß, dass ihr Schönlein festgenommen habt, und es bei den Skulls auch noch unbekannt sein dürfte. Aber im Lauf der nächsten Woche werden die es alle wissen.«
    Grewe sah Burckhardt an. Der hob die Augenbrauen und zuckte leicht mit den Schultern.
    » Schwierig, Grewe. Würde ich wahrscheinlich genauso machen wie die Kollegen.« Bandel deutete im Sitzen eine Verbeugung an. Burckhardt beachtete ihn nicht, er sah weiter Grewe an. » Aber ist natürlich riskant.«
    » Was heißt denn hier riskant?« Bandel wurde laut. » Schönlein ist ständig unter Bewachung, Zugriffseinheiten quasi auf dem Schoß, was soll denn da passieren, außer dass der Kerl Blut schwitzt und alles versaut.«
    Grewe stach mit dem Zeigefinger in Bandels Richtung.
    » Genau das kann passieren. Das und dass Schönlein jedes Vertrauen in uns verliert und dichtmacht. Ich brauche diesen Zeugen, um einen Mord aufzuklären. Wir müssen sehr gut überlegen, was wir ihm anbieten können und was er dafür liefern soll.«
    Bandel griff mit spitzen Fingern in seine Lakritztüte und schob sich eine halbe Handvoll schwarzer Katzen in den Mund.
    » Sie, Herr Grewe, haben Schönlein gar nichts anzubieten. Nur eine Gemeinschaftszelle in der hiesigen JVA und eine angespitzte Zahnbürste, die ihm ein Kumpel von Perschel in den fetten Wanst rammt. So sieht’s aus.«
    Grewe mahlte mit den Kiefern. Und musste sofort denken, wie peinlich es war, als Verlierer mit den Kiefern zu mahlen …
    Gegen halb fünf schloss sich das Tor der JVA hinter Mike Perschel. Draußen wartete Uwe von Carst neben einer weißen Stretchlimo.
    » Herzlichen Glückwunsch, Mike. Ich sehe, du hast schon einen Wagen zur Abholung da, mit angenehmerer Begleitung als mich.« Uwe grinste.
    » Kannst gerne mitfahren, ist von allem sicher genug da.« Mike grinste zurück.
    » Nett von dir, Mike, aber du weißt, wenn ich jemals bei etwas ertappt werde, was mir sowieso alle unterstellen, dann vermindert das ganz erheblich den Spaß, den mir meine Arbeit macht.« Er hielt Mike die Hand hin, und der fasste sie am Daumen und drückte die Hand des Anwalts an seine Brust.
    » Du bist ein echter Bruder, Uwe.« Dann ließ er los und griff nach dem lila schillernden Seidenschlips seines Anwalts.
    » Auch wenn deine Kutte verfickt spießig ist. Apropos verfickt – ich habe noch ein, zwei Dates.« Mike drehte sich auf dem Absatz der Bikerstiefel um, riss die Tür auf und stieg ein. Von drinnen ertönte mehrstimmiges Gekreisch.
    » Mike, Mike, Yeeeeaaaahhh!«
    » Uuuuh, kommst du schnäll zu Ivanka!«
    Mike streckte Uwe die Zunge raus und stieß sie einige Male schnell vor und zurück. Als eine Frauenhand einen Spiegel mit Koks rüberreichte, fiel die Tür der Limo zu.
    Fuchs betrat den Besprechungsraum mit einer Flasche Whisky und einem Stapel Pappbecher. Am Tisch saßen Grewe, Therese, Estanza, Claudi, Drossel: der Kern der SoKo » Rems«. Außerdem Fritz Burckhardt und Heiko Leptien, der sich gerade Therese vorstellte. Sie gaben sich die Hand, und Leptien zeigte einen offenen Blick.
    » Als Privatmann

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