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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hilflos, Bandel versuchte, eine Hand komplett in seinen Mund zu zwängen.
    » Lakritz!«, stieß Leptien aus und sah zu Grewe.
    Der handelte wie in Hypnose. Er riss Bandels Oberkörper hoch, brachte sich hinter ihn und fasste unter den Armen des LKA-Manns hindurch, dabei dessen Handgelenke umgreifend. Grewe hob den schweren Mann ganz hoch und warf ihn vornüber auf den Tisch. Dann schlug er ihm mehrfach mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter. Bandels Kopf wurde immer röter, kein Einatmen war zu hören, keine Entlastung. Grewe schlug verzweifelt weiter auf den Rücken und ächzte vor Anstrengung.
    Endlich spuckte Bandel einen schwarz glänzenden Lakritzklumpen aus und zog Luft, als wollte er den Raum mit einem Mal in eine Vakuumzelle verwandeln.
    Grewe ging schwer atmend im Kreis. Meinert beugte sich zu seinem japsenden Kollegen hinunter, Schönlein lachte jetzt irre auf dem Boden. Der Schließer zischte ihm ins Ohr: » Halt jetzt endlich den Rand.« Schönlein verstummte.
    Leptien schlug Grewe im Vorübergehen auf die Schulter.
    » Klasse reagiert. O Mann.«
    Grewe nickte mehrmals.
    » Drei Kinder.«
    Leptien lächelte.
    Bandel war es mit Meinerts Hilfe gelungen, sich hochzustemmen. Er richtete seinen Schlips und rückte das Sakko zurecht, dann trat er auf Grewe zu.
    » Schönen Dank, Grewe. Ehrlich, das war scheißknapp.« Er trat die am Boden liegende Lakritztüte in eine Ecke. » Krieg eh so oft Dünnpfiff von dem Dreck.«
    » Ist gut, Bandel. Wie machen wir weiter?«
    Bandel guckte Grewe an, dann zeigte er mit dem Daumen auf den am Boden liegenden Schönlein.
    » Wir machen gar nicht weiter. Der Wichser soll mal ’ne Nacht lang drüber nachdenken, in was für einer beschissenen Lage er ist, und dann kann er sich ja melden, wenn er uns was zu sagen hat.«
    » Genau. Und wir überlegen uns in der Zwischenzeit, ob wir seinem Freund Perschel mal Grüße von ihm ausrichten.« Meinert zog einen Kamm aus der Innentasche seiner Lammfelljacke und fuhr sich damit durchs verstrubbelte Haar. Mit einem Mal grinste er.
    » Lädt er uns bestimmt auf ’ne Runde ein in seinem Puff. Links und rechts ’ne Lady und Schampus im Whirlpool. Gehen wir?« Er sah Bandel an und lachte.
    Bandel nickte.
    » Ja, wir gehen. Nur eines noch«, damit beugte er sich zu Schönlein hinunter. » Jetzt hast du auch noch einen Polizeibeamten angegriffen, so ein Ärger.« Er stellte sich wieder gerade und zupfte an seinem Schlipsknoten. » Du Penner hast gar keine Wahl: Entweder fahren wir morgen in aller Frühe nach Frankreich, oder du bist am Arsch.«
    Die zwei LKA-Männer zogen ab.
    Grewe sah Leptien an, der zog die Schultern hoch und schüttelte den Kopf.
    » Hat Herr Schönlein eine Einzelzelle?«, fragte Grewe den Schließer.
    » Eigentlich ja, aber nach der Nummer bringen wir ihn in ’ne Gemeinschaftszelle. Der muss unter Aufsicht.«
    » Okay. Vielen Dank für Ihren Einsatz, das war sehr gut.«
    Der Schließer ließ vorsichtig den Arm des Rockers los.
    » Ich mach das ja nicht erst seit gestern.« Er zog Schönlein hoch. Grewe hielt die beiden kurz auf.
    » Herr Schönlein, ich denke auch, dass der Deal mit dem LKA das Beste für Sie ist. Und ich habe großes Interesse an Ihrem Wohlergehen, ich brauche Sie als Zeugen.«
    Schönlein sah Grewe aus gebrochenen Augen an. Grewe wurde mulmig.
    » Sie mochten Rems doch?«
    Schönlein nickte.
    » Ich will wissen, wer ihn umgebracht hat. Und dafür brauche ich Sie.«
    Schönlein schluckte und nickte wieder.
    » Gut. Dann denken Sie jetzt in aller Ruhe nach, ja?«
    Der Rocker sah einen Moment zu Boden, dann hob er plötzlich den Kopf, und Grewe sah Panik in seinen Augen flackern.
    » Is Mike frei?«
    Grewe zögerte, entschied sich dann aber für die Wahrheit.
    » Ja.«
    Schönlein schloss die Augen.
    » Scheiße.«
    Er flüsterte es mehr, als dass er es sagte.
    Den Nachmittag verbrachte Grewe in der Stadt. Er ging allein essen, dann bummelte er durch Geschäfte, kaufte ein paar Kleinigkeiten für seine Familie, das machte ihn glücklich.
    Nach Kaffee und Kuchen im » Alt -W ien« trödelte er dann heim. Stina verabschiedete gerade Sabi und Marleen, und Grewe bot ihr an zu kochen. Es war ein schöner Abend. Die ganze Familie am großen Tisch. Nach dem Essen eine Runde »Siedler von Catan«, wobei Lotta im Team mit Robert spielte. Klara gewann, wie eigentlich immer.
    Dann guckten sie zusammen einen Film, Lotta schlief ein.
    Nach der Hunderunde tranken Grewe und Stina noch einen Wein in der

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