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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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fragend an, der nickte. Georgi lächelte.
    » Alles klar, Bomber?«
    » Yep.«
    Georgi hielt das schon abgezogene Stück Tape über die linke Hand des Jungen, Rems gab Stückchen für Stückchen etwas mehr von der kleinen Faust frei, dann hielt er den Daumen nur noch an der äußersten Spitze.
    Georgi sagte » Stopp«, klebte das Tape über den Daumen, hielt das Ende fest und zog dann die Rolle mit der anderen Hand unter Omeeds Faust durch, dabei weiteres Tape abziehend.
    Rems machte an der Unterseite Platz, und Georgi ließ die Rolle kurz los, griff dann über Omeeds Hand hinweg wieder nach unten, fasste die Rolle nun von der anderen Seite, zog sie wieder hoch und hatte die erste Runde geschafft. Nach der zweiten konnte Rems die Hand loslassen, und Georgi machte noch ein paar Umdrehungen, dann war alles fest.
    Er ließ Mirwais übersetzen, dass der Junge das ganz großartig gemacht habe, und dann wiederholten sie die ganze Nummer an der andern Hand.
    Es ging gut.
    Rems rutschte vorsichtig auf den Knien nach hinten und stand dann langsam auf. Sein Gesicht verzog sich kurz vor Schmerzen, als er seine Beine endlich wieder strecken konnte, aber er lächelte sofort wieder den Jungen an und streckte die Daumen nach oben.
    Georgi fasste Omeeds Handgelenke und bedeutete ihm mit kleinen Schüttelbewegungen, dass er seine Arme jetzt ganz entspannt nach unten hängen lassen konnte.
    Dann fing er mit der Untersuchung der Weste an. Er tastete nach Größe und Menge der Sprengstoffpakete, schaute sich die Zünder genau an, nickte zufrieden.
    » Gut. Sind nur die Elektrozünder, das ist echt gut. Jetzt haben wir Zeit«, murmelte er halblaut. Dann verfolgte Georgi mit den Fingern den Verlauf der Kabel und ließ Mirwais erst mal übersetzen, dass er dem Jungen jetzt die Kiste hinstellen und der sich dann darauf setzen durfte. Omeed brauchte Hilfe beim Setzen, Heinrich und Georgi stützten ihn.
    Heinrich beschloss, dass sie diesen Zwischenstand feiern mussten, und bot Omeed und Rems je einen Schokoriegel an. Der Junge freute sich, seine Augen leuchteten.
    Rems packte ihm den Riegel aus und fütterte ihn damit, dann erst aß er seinen. Rems trank aus seinem Rucksack, der Junge wünschte sich noch von dem süßen Tee aus Heinrichs Kamel-Bak.
    Dann teilten sie sich die Schokolade.
    » So, nu mach ich mal weiter, oder?«
    Georgi lächelte bei dem Satz, aber man spürte, ihm war unwohl.
    Mirwais sprach noch mal mit Omeed, der nickte, und dann kniete sich Georgi neben die Kiste.
    Er tastete sich nochmals über die gesamte Weste aus dickem Leinenstoff und befühlte eine Stelle gründlich mit den Fingern.
    » Da ist die Batterie, sehr gut.«
    Er nahm eine Schere zur Hand und schnitt die Weste unterhalb der Stelle vorsichtig und langsam nach oben auf, bis er an der Batterie angekommen war.
    Georgi zog sie vorsichtig ans Licht, es war ein handelsüblicher 9 -Voltblock, stöpselte den Kontakt aus und legte die Batterie zur Seite. Dann schnitt er, immer noch langsam und vorsichtig, die Weste ganz auf, zerteilte dann eine Schulter bis auf einen letzten Faden und legte die Schere beiseite.
    Dann riss er das letzte Fädchen durch und löste die ganze Weste langsam von Omeeds Oberkörper. Er legte sie auf den Boden, trennte die beiden Kabel, die zu den Schließauslösern führten, durch, entfernte das Tape von Omeeds Händen und nahm ihm die Regler aus der Hand. Dann stand er auf.
    Alle sahen ihn an.
    » Das war’s. Safe. Jetzt brauch ich bloß noch den großen Bolzenschneider für die Kette.«
    Georgi lächelte, strahlte, Mirwais übersetzte, Omeed fragte ungläubig nach, Mirwais wiederholte, und da fing der Junge an, haltlos zu schluchzen, verbarg sein Gesicht in den Händen und warf den Oberkörper im Rhythmus des Weinens vor und zurück.
    Mirwais beugte sich zu ihm herunter und hörte konzentriert auf einzelne Worte, die zwischen den Schluchzern zu hören waren.
    Heinrich ging ein paar Schritte zur Seite, beugte sich zu seinem Funkgerät und drückte die Sprechtaste.
    » Hier Hotel eins für Hotel.«
    » Hotel hört.«
    » IED entschärft, keine Verwundeten. Brauchen BAT vorn. Kommen.«
    » Scheiße bin ich froh. Alles klar. Kommen.«
    » Ich auch. Ende.«
    Heinrich ging wieder zurück, er sah, dass der Hägglund mit der Oberstabsärztin sich schon auf den Weg machte. Mirwais kam ihm ein Stück entgegen.
    » Omeed hat Angst, dass sein Vater hier liegen bleibt. Er muss bestattet werden.«
    » Das ist doch selbstverständlich. Wir nehmen den

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