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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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weiß es besser, als ich manchmal möchte.«
    Wieder kam etwas von S 2 -Feldwebel Wieland. Pagel nickte, obwohl sein Gesprächspartner im anderen Büro das natürlich nicht sehen konnte.
    » Hauptmann Rohmann soll sich asap bei mir melden, sobald Sie ihn erwischen.«
    Der Feldwebel quittierte offensichtlich die Anordnung.
    » Gut, Wieland, danke.«
    Pagels legte auf und drehte sich auf dem Absatz zur Sitzgruppe um.
    » Tja, es tut mir leid. Unser S 2 ist ein etwas, na ja, unkonventioneller Typ. Offensichtlich weiß zurzeit niemand, wo er gerade steckt. Muss an seiner Vergangenheit beim MAD liegen.« Der Tonfall ließ keinen Zweifel, dass Hauptmann Rohmann nicht zu Pagels Lieblingsoffizieren gehörte.
    Grewe servierte Pagels einen spöttischen Blick, was ihm eigentlich schwerfiel. Es war nicht seine Art, so mit anderen umzugehen aber hier ging es um Taktik. » Vielleicht sollten wir ihn zur Fahndung ausschreiben? Wir haben da sehr fähige Kollegen.«
    Er schaffte es sogar, ein verlogenes Lachen hinterherzuschicken, in das Pagels dann widerwillig einfiel. Radványi hätte sich ganz offenkundig gerne in seiner Kaffeetasse versteckt.
    Therese war dankbar für die schlechte Männerkomödie, die ihr geboten wurde. Es war der erste heitere Moment des Tages. Und es war Zeit für ihren Auftritt.
    » Darf ich das alles so zusammenfassen, dass wir«, sie zeigte erst auf Grewe, dann auf sich, » hier jetzt nicht weiterkommen?«
    Sie setzte ein spitzes Lächeln auf und hob dominant das Kinn. Es war ein voller Erfolg. Radványi schaute seinen Vorgesetzten sorgenvoll an, der schüttelte den Kopf, was eher einem eigenen Gedanken zu gelten schien als Thereses Frage.
    » Selbstverständlich unterstützt die Brigade Ihre Ermittlung mit aller Kraft. Wir denken doch nicht, für uns würden die Regeln nicht gelten.«
    Pagels sah Grewe und Therese sehr offen an, das gab beiden einen kleinen Stich.
    » Und außerdem möchten wir als Kameraden natürlich, dass geklärt wird, warum Oberfeldwebel Rems gestorben ist. Wir haben in den letzten Jahren lernen müssen, Abschied zu nehmen, aber das hier ist etwas sehr Außergewöhnliches. Die Umstände von Rems’ Tod haben durchaus für Erschütterungen im Gefüge unserer Truppe gesorgt.«
    Grewe schob sich, so gut es auf dem weichen Sofa ging, in eine aufrechte Sitzposition.
    » Ich bin froh, dass Sie das sagen, Herr Oberst. Wir sind in der Tat sehr auf die Mithilfe der Brigadeführung angewiesen.«
    Pagels dankte Grewe mit einem Kopfsenken.
    » Sagen Sie, was Sie brauchen.«
    Grewe rieb sich mit beiden Händen die Nase, dann griff er nach dem Verschluss seines Uhrarmbands, besann sich dann aber und ließ sie am Handgelenk.
    » Wir brauchen eine exakte Liste der Soldaten, die mit Rems in engem Kontakt standen, auch und gerade nach seinem Ausscheiden hier. Und wir brauchen sie schnell.«
    Pagels und Radványi nickten synchron.
    » Dann möchten wir natürlich mit allen reden. Außerdem mit der gesamten Kompanie, mit der Lars Rems in seinem letzten Einsatz war.«
    Er sah die Offiziere an und holte Luft.
    » Und zwar spätestens übermorgen.«
    Pagels stieß Luft aus.
    » Sollen wir Ihnen die Leute alle ins …«, er wedelte mit der Hand und suchte den richtigen Begriff, »… Kommissariat schicken?«
    » Nein, die Sporthalle hier wäre für die ersten Befragungen geeignet. Wir picken uns dann Kandidaten für intensivere Gespräche heraus.«
    Grewe und Therese konnten aus den Gesichtern der beiden Soldaten ablesen, dass die Frage des Obersts eher scherzhaft gemeint gewesen war. Nun, da hatten sie sich geschnitten.
    » Major?«
    Pagels sah seinen S 1 an. Der nickte.
    » Ja, das kriegen wir hin, Herr Oberst.«
    » Gut. Was noch?«
    Die Frage ging wieder an Grewe.
    » Wir brauchen alle Informationen über die betreffenden Soldaten. Vor allem über Probleme, die es mit dem einen oder anderen gab. Vorfälle auch aus der Zeit vor der Bundeswehr. Und da soll der S 2 ja teilweise über Informationen verfügen, die der Herr Major gar nicht hat.«
    » Das ist richtig, Herr Grewe.«
    Pagels atmete tief ein.
    » Sie werden das alles bekommen. Ich rufe Sie morgen an.«
    Grewe zog eine Visitenkarte aus der Jackettasche und gab sie Pagels.
    Der sah kurz drauf und legte sie dann neben sein Telefon.
    » Da fällt mir gerade ein, Herr Grewe, hatten Sie da nicht einen Verdächtigen verhaftet? Einen Rocker? Was ist denn mit dem?«
    Grewe biss sich auf die Unterlippe.
    » Herr Oberst, der Betreffende war von uns wegen

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