Feindberührung - Kriminalroman
zuschauen und immer sagen, wie schön er sie fand, wie scharf sie ihn machte.
Sie würde nichts tragen außer teuren Schuhen und sehr wertvollem Schmuck. Sie würde tanzen und ihn anschauen, ganz cool und sexy. Und dann würde sie Mike mit dem Zeigefinger zu sich locken. Und er würde auf sie zugehen, seinen glänzenden Bademantel aus Seide fallen lassen und sie in seine starken Arme nehmen. Sie hochheben und küssen und auf die Spielwiese tragen und dort stundenlang verwöhnen.
Sie hatte die Augen geschlossen, sie konnte die Choreographie im Schlaf, war eh immer dasselbe. Sie merkte, dass das » Hush-Hush« um sie herum verschwand und sie ein bisschen heiß wurde, wie sie so an Mike dachte. Und weil sie heiß wurde, fing das Tanzen an, ihr Spaß zu machen, sie tanzte ja schließlich für Mike.
Sie rieb sich an der Stange, umschlang das Metall mit ihren Schenkeln und ließ es zwischen ihren Brüsten verschwinden. Das würde die Typen ganz geil machen, und dann würden sie was trinken und die anderen Mädels anbaggern. Das war gut fürs Geschäft. Ja, sie musste ans Geschäft denken, als Mikes Frau.
Ivanka löste sich von der Stange, nur mit einer Hand hielt sie sich; sie tanzte ein paar Schritte, fuhr sich mit der freien Hand über die Titten, den Bauch, zwischen die Beine, klatschte sich selbst auf den Hintern und machte eine halbe Drehung. Die Musik näherte sich ihrem Ende, und es war Zeit für den Höhepunkt.
Ivanka war sehr gelenkig, darauf war sie stolz, das konnte keines der anderen Mädels hier. Sie stellte die Beine in den High Heels schulterbreit, mit dem Rücken zum Publikum, ihre Hüften bewegten sich noch im Takt, und die Hände ruhten auf je einer Backe ihres Hinterns, dann drückte sie die Knie fest durch. Nur noch minimal zuckten die Beine den Takt mit, sie beugte sich vornüber, die Hände fuhren seitlich an den Beinen nach unten, und je mehr Ivanka sich mit gestreckten Beinen auf den hohen Absätzen nach unten streckte, desto mehr sahen die Typen von ihrer Muschi. Sie hörte sie johlen, ziemlich heftig, dafür, dass es heute eigentlich so ein lahmer Abend war. Sie war eben einfach super drauf heute, alle spürten das.
Sie umfasste ihre Knöchel, ließ den Hintern wieder heftiger im Rhythmus zucken und schaute zwischen ihren Knien durch.
Ihre Muschi, ihr Hintern, ihre Titten, das alles war den Spannern im » Hush-Hush« so was von egal. Sie lagen nämlich alle auf dem Boden, Hände über den Köpfen. Die einzigen Kerle, die noch standen, trugen schwarze Masken und hatten Waffen. Und denen war erst recht scheißegal, wie verdammt sexy sie sich heute fühlte.
Mike zündete eine Kippe an und schenkte sich noch Bourbon ein. Nur noch den einen, er würde sich gleich auf die Socken machen. Er hatte heute noch nicht gekokst, komisch, gar kein Bedürfnis danach.
Er trank einen Schluck, zog an der Kippe und ließ den Rauch genüsslich aus der Nase quellen. Es lief alles rund. Das Wochenende mit Ivanka hatte Spaß gemacht. Vielleicht würde er sie wirklich aus dem Puff rauslassen. Sie hatte durchaus Klasse, und das war in diesem Laden eigentlich überflüssig. Wer als Kunde ins » Hush-Hush« kam, wollte so dringend Möpse sehen oder anfassen, dass es auf Klasse nicht ankam. Natürlich achtete Mike darauf, dass die Chicks sauber waren und geile Figuren hatten. Er fickte sie schließlich alle selber. Aber Ivanka war eben schon ein Tacken besser als die anderen. Vor allem hatte man bei ihr echt das Gefühl, dass sie Spaß dran hatte. O ja. Zumindest wenn sie noch nicht total dicht war. Mike lachte leise und dachte an den Samstag im Bett. Mann, war die abgegangen.
Er nippte wieder an dem Whisky, ließ ihn ein bisschen im Mund rollen, schluckte und zog wieder an der Kippe.
Sie war eine Klassenutte, eine Spitzenschlampe, aber sie war keine Klassefrau. Nicht wie Samantha.
Das war jetzt endgültig gelaufen. Nicht dass es irgendwann mal gut ausgesehen hätte. Jedenfalls nicht, seit Bomber mit ihr zusammen gekommen war. Doch Mike hatte nie wirklich aufgegeben. Und als Bomber tot war, hatte er Hoffnung gehabt, dass es noch was werden könnte mit ihr. Er wollte ihr Zeit geben, es langsam angehen.
Nach dem Auftritt, den Katsche und Hellboy bei Samantha hingelegt hatten, war’s natürlich endgültig gelaufen. Aber das Alibi war wichtig gewesen.
Uwe hätte ihn sicher auch so rausgeholt, aber es hätte zu lange gedauert. Durch Bombers Tod war einiges durcheinandergekommen, und es war wichtig, dass Mike jetzt
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