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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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werden nicht besser.«
    Grewe schaute sie mit leicht schief gelegtem Kopf an.
    » Ich frage nicht.«
    » Es gibt auch nichts zu erzählen«, schnippte Therese.
    Grewe schaute immer noch. Therese schnaubte.
    » Also wirklich nicht. Ich bin erwachsen.«
    » Ja, das bist du. Machen wir uns frischen Kaffee?«
    » Du machst frischen Kaffee. Ich lege die Stiefel auf meinen Schreibtisch und lasse den Colt um den Finger kreisen.«
    Grewe schickte ihr einen Luftkuss.
    » Was hältst du davon, wenn wir später in die Kaserne fahren? Mit ehemaligen Kameraden von Rems reden. Ich wüsste nicht, was sonst tun.«
    » Good idea, Captain.« Therese stand auf. » Dann organisiere ich uns einen Dienstwagen, während ich auf den Kaffee warte.«
    » An die Wache ganz langsam heranfahren und stehen bleiben, ja?«
    » Hast du Schiss, ich breche durch die Schranke?« Therese gluckste.
    » Ausschließen kann ich das bei dir nicht, aber hauptsächlich geht es mir um die Nerven vom Wachposten. Die Kaserneneinfahrt ist so blöd verbaut, dass man Autos erst sieht, wenn sie schon eingebogen sind. Und wenn du da mit Karacho anfegst, springt der gleich hinters Schilderhaus, Gewehr im Anschlag.«
    » Mir ist unvorstellbar, dass du mal bei dem Verein warst.« Therese schüttelte den Kopf und setzte den Blinker. Sie fuhr sanft in die Einfahrt und vor der Schranke rechts ran. Grewe stieg aus. Im Glaskasten der Wache saßen ein Mannschaftsdienstgrad und ein Unteroffizier als Wachhabender.
    » Guten Tag«, kam es aus dem Lautsprecher.
    Grewe legte seinen Dienstausweis in die Schublade.
    » Guten Tag. Kriminalhauptkommissar Grewe von der Polizeidirektion. Ich habe telefonisch einen Termin bei Ihrem S 1 -Offizier, Major, äh …«
    » Major Radványi.« Der Wachhabende studierte zuerst Grewes Ausweis und dann sein Gesicht.
    » Richtig, Major Radványi.«
    » Einen Moment, bitte.« Der Unteroffizier nahm den Finger von der Sprechtaste und griff zum Telefonhörer. Grewe konnte nur noch an seinen Lippen ablesen, was er sagte.
    Nach drei Sätzen legte der Soldat auf, schob Grewes Ausweis mit der Schublade wieder nach draußen und betätigte die Sprechtaste.
    » Waren Sie schon mal hier?«
    Grewe lächelte unsicher.
    » Ja, vor über zwanzig Jahren …«
    Jetzt lächelte auch der Unteroffizier.
    » Na dann. Der Brigadestab ist immer noch im selben Gebäude. Finden Sie das?«
    Grewe nickte.
    » Der S 1 sitzt im obersten Stock. Da gibt es einen Posten, der bringt Sie ins Zimmer.«
    » Danke.« Grewe schaute irritiert auf die Schulterklappe des Mannschaftsdienstgrads. Der Unteroffizier folgte seinem Blick und musste lachen.
    » Der ist Oberstabsgefreiter. Den Dienstgrad gab’s zu Ihrer Zeit noch nicht.«
    » Aha. Also danke.« Grewes rechte Hand zuckte zur Stirn, und er schaffte es gerade noch, kleinen Finger und Ringfinger einzuklappen, um den verunglückten militärischen Gruß in ein cowboymäßiges An-die-Stirn-Tippen zu verwandeln.
    » Du kannst ja richtig gerade stehen«, lachte Therese, als Grewe ins Auto einstieg.
    » Hinter der Schranke fährst du links, im Kasernenbereich Tempo dreißig. Fallschirmjäger kommen gerne mal überraschend aus der Deckung auf die Straße gehüpft, und ich habe keine Lust auf den Papierkram.«
    » Yes, Sir!« Thereses Rechte flog zur Stirn, und so fuhren sie am ebenfalls militärisch grüßenden Wachposten vorbei. Grewe seufzte.
    Betont vorsichtig zog Therese den Wagen um die Kurve, sich vorher nach rechts und links versichernd, dass kein Tarnfleck in Sicht war. Die schnurgerade Hauptstraße war linker Hand gesäumt von Unterkünften und Wirtschaftsgebäuden, rechts befanden sich niedrige Hallen und viel Standplatz für Fahrzeuge. Alle Wege waren feinst säuberlich vom Schnee befreit.
    Therese hielt an, vor ihnen marschierte eine Reihe Soldaten, der Vorgesetzte links daneben, und wegen eines entgegenkommenden Lkws konnte Therese nicht überholen. Grewe gab einen zischenden Laut von sich.
    » Mein Gott. Man kriegt das echt nicht aus den Knochen.« Therese schaute ihn fragend an.
    » Gleichschritt, Laufschritt, ohne Tritt. Die ganzen Gebäude hier … das übernächste Haus links, da war meine Kompanie nach der Grundausbildung drin.« Grewe schüttelte den Kopf. Der Lkw hatte sie passiert, und Therese zog jetzt langsam an der Marschgruppe vorbei.
    » Vor der T-Kreuzung links ist ein Parkplatz, das Stabsgebäude ist dann gleich gegenüber.«
    Kurz danach stoppte der Wagen mit knirschenden Reifen auf dem gekiesten Platz, und

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