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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Therese machte den Motor aus.
    Grewe zögerte, die Tür zu öffnen.
    » Sag mal, bist du aufgeregt?« Therese runzelte die Stirn.
    » Quatsch. Ist bloß so, an solchen Sachen merkt man dann, wie alt man geworden ist. Wie lange Erlebnisse her sind, bei denen man schon erwachsen war. Na ja, fast erwachsen jedenfalls.«
    » Soll ich dir aus dem Sitz helfen, alter Mann?«
    Grewe schaute sie an. Mit einem Mal riss er am Türgriff, stieß die Autotür auf und sprang mit dem Ruf » Wer Erster da ist!« aus dem Wagen. Therese stieg in aller Ruhe aus und schloss ab. Dann schlenderte sie betont desinteressiert dem über eine verschneite Rasenfläche spurtenden Grewe hinterher. Schnee stäubte um seine Hosenbeine auf.
    » Guten Tag. Ich bringe Sie gleich zum Herrn Major.« Der junge Obergefreite, der im vierten Stock des Gebäudes hinter einem Tresen Dienst als Posten schob, war aufgestanden, als Therese am Treppenabsatz erschien. Er wusste Bescheid.
    » Einen Moment bitte, mein Kollege kommt gleich.« Therese zeigte mit dem Daumen über die Schulter in Richtung Treppenhaus. Kurz danach tauchte Grewes roter Kopf auf. Er schnaufte.
    Das Dienstzimmer von Major Radványi befand sich fast am Ende des Flurs, und die Tür stand offen. Therese hatte mit einem strammen Hackenzusammenschlagen und gebellter Meldung gerechnet und war umso überraschter, dass der Obergefreite wie in jedem anderen Büro nur kurz an den Türrahmen klopfte.
    » Ihr Besuch, Herr Major.« Auf ein offensichtlich Einverständnis zeigendes Signal hin, gab der Soldat dann die Tür frei und wies mit der Rechten einladend hinein.
    Therese und Grewe gingen nickend vorbei und betraten das Büro.
    Es war ziemlich klein. Bis auf halbe Höhe hellgelb gestrichen, darüber weiß. Der altmodische Schreibtisch war aus Holz, und ein großer PC-Schirm älteren Datums sowie die dazugehörige Tastatur nahmen den größten Raum darauf ein. Grüne Kunststoffschreibunterlage mit Tischkalender, Stifthalter, Telefon, Stempelkarussell, eine kleine Deutschlandfahne. An den Wänden eine Menge militärischer Wappen, Urkunden und Erinnerungsfotos. An einer Wand ein offenes Regal voller Aktenordner und Pokale. Daneben ein geschlossener Schrank mit abgestoßenen Türen.
    Der Major ging gerade um seinen Tisch herum auf die beiden Polizisten zu.
    » Radványi. Freut mich, auch wenn die Umstände tragisch sind.«
    Therese nahm die ausgestreckte Hand.
    » Svoboda. Freut mich auch.«
    Der Major war Anfang bis Mitte dreißig, mittelgroß und stämmig. Ein rotbackiger Typ mit kantigem Kinn und kleiner Metallbrille. Auf seinem Kopf lief ein Wettbewerb, welche Haare es noch schafften, grau zu werden, bevor sie ausfielen. Der Gesamteindruck war der eines körperlich fitten und hellwachen Mannes.
    » Grewe. Danke, dass Sie sofort Zeit für uns gefunden haben, Herr Major.« Auch die beiden Männer gaben sich die Hand.
    » Aber das ist doch selbstverständlich. Das Schicksal von Oberfeldwebel Rems hat uns hier alle sehr beschäftigt. Und dass es jetzt so endet … Furchtbar.«
    Radványi wies auf die beiden Besucherstühle, während er sich hinsetzte.
    » Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten? Oder Wasser?«
    Grewe und Therese sahen sich kurz an.
    » Ja, Kaffee wäre sehr nett, bei der Kälte.«
    » Aber gerne.« Der Major stand auf und begab sich zum Schrank. Als er die Türen öffnete, sahen die beiden Polizisten, dass eine kleine Kaffeemaschine zwischen den Akten stand.
    » Espresso, Espresso doppio, Cappuccino, Milchkaffee?« Der Major ließ die Frage ein bisschen italienisch klingen und lächelte dazu.
    » Für mich gerne einen doppelten Espresso.« Therese lächelte ebenfalls.
    » Ja, ich dann auch gerne.« Grewe klang verunsichert.
    » Na, also die Zeiten mit weiß behandschuhten Ordonnanzen und Bohnenkaffee aus dem Offizierskasino sind Gott sei Dank lange vorbei. Die Maschine hier ist ganz was Feines. Ein Geschenk von italienischen Kameraden anlässlich einer internationalen Sprungwoche. Also nicht für mich persönlich, für den Stab allgemein. Ich darf sie sozusagen aufbewahren.« Der Major hantierte routiniert mit Siebträger und Espresso. » Der ist vor einer halben Stunde gemahlen. Nicht dass Sie denken …« Mit dem Tamper stampfte der Offizier das Kaffeepulver fest und klinkte den Kolben unter der Maschine ein.
    Es bot wirklich ein irritierendes Bild, wie in diesem deprimierend preußischen Büro ein Mann in Tarnfleck und Kampfstiefeln offensichtlich sachkundig und genussfreudig an einer

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