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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Hand gehoben und so die Aufmerksamkeit der Runde wieder zu sich dirigiert.
    » Die Sache geht diesen Kreis nichts mehr an. Es ist, Gott sei es gedankt, alles glimpflich verlaufen. Die Kollegen vom K 12 haben die Ermittlung vom Dauerdienst übernommen, die Staatsanwaltschaft schaltet sich im Lauf des Tages zu, und es kann keinen Zweifel geben, dass der Angreifer für diese Tat verurteilt wird. Doch dieser Mann steht vermutlich eng in Verbindung zum Fall Rems, zumindest dürfen wir annehmen, dass wir von ihm einiges erfahren könnten, das uns weiterhilft in diesem Fall.«
    » Wenn er überhaupt mal was sagt«, kam es vorlaut von Fuchs, was eine Reihe Kollegen mit Kopfnicken kommentierten.
    » Natürlich, das vorausgesetzt«, gab Kertsch zu, um gleich nachzusetzen: » Eben deswegen appelliere ich an Ihrer aller Professionalität. Es gilt jetzt, genauestens die Situation zu analysieren, alles auf den Tisch zu legen und dort um und um zu drehen. Denn vielleicht gibt uns diese ungewöhnliche Lage ja ganz probate Möglichkeiten, den Mann unter Druck zu setzen. Wir müssen jetzt genau wissen, welche Karten wir in der Hand haben und wie wir sie ausspielen.« Kertsch schaute jeden in der Runde an und sah in gespannte und konzentrierte Gesichter.
    » Das ist soweit alles. Herr Grewe?«
    Mit einer einladenden Handbewegung zum Chef des K 11 nahm Kertsch Platz.
    Grewe schob ein paar Unterlagen von links nach rechts und wieder zurück, nickte zweimal und begann.
    » Gut. Ich freue mich sehr, dass Sie bei uns sind, Herr Kriminaloberrat.«
    Grewe lockerte seine Krawatte ein wenig und verschränkte dann die Arme auf dem Tisch.
    » Es geht uns jetzt also darum, in irgendeiner Weise zu belegen, ob Schönlein in Rems’ Wohnung war und als Täter infrage kommt. Zur dortigen Spurenlage hören wir gleich den Kollegen Drossel.«
    Drossel rückte sich schon auf seinem Stuhl zurecht, verschloss aber den Mund noch mit einem Zeigefinger. Grewe fuhr fort.
    » Das Messer, mit dem Schönlein Therese angegriffen hat, ist auf dem Weg in die Rechtsmedizin, damit Dr. Lyske es als mögliche Tatwaffe im Fall Rems ausschließen oder bestätigen kann. Er hat im Übrigen mitgeteilt, dass er heute Nachmittag auch endlich die Sektion von Rems vornehmen wird. Ich denke, alle nächsten Schritte hängen von Gerds Bericht ab, und übergebe also hiermit an die Tatortbereitschaft.«
    Drossel lehnte sich angriffslustig nach vorn.
    » Ich will nicht lange herumreden. Ja. Wir haben mehrere Fingerabdrücke von Schönlein an unterschiedlichen Stellen der Wohnung gefunden, das haben unsere Vergleiche heute früh ergeben.«
    Fäuste stießen in die Luft, Handflächen klatschten auf Aktendeckel.
    » Moooment.«
    Ein paar Kollegen lachten. Drossel schüttelte den Kopf.
    » Gute Laune ist durchaus erlaubt, aber wir müssen auf dem Teppich bleiben. Es gibt unzählige Abdrücke und Spuren von den verschiedensten Verursachern in Rems’ Wohnung. Es ist und bleibt eine Drecksbude. Ob es an Rems’ Leiche Hinterlassenschaften von Schönlein gibt, werden wir nach der Sektion sehen. Fazit: Er war da, aber wir können ihm einstweilen nicht nachweisen, wann.«
    » Trotzdem, oder?« Fuchs grinste breit. Grewe richtete sich aus seiner Zuhörhaltung auf.
    » Ja, Markus, trotzdem. Vor allem weil die Kollegen vom Dauerdienst heute Nacht beim Durchstreifen des Hochhauses noch eine wirklich interessante Sache entdeckt haben.«
    Er lächelte in die gespannte Runde.
    » Unsere Siegel an der Wohnungstür Rems waren gebrochen. Die Siegel wurden von Gerds Truppe gestern gegen sechzehn Uhr angebracht. Es ist also danach jemand in die Wohnung eingedrungen. Und ich denke, wir dürfen vermuten, dass das unser Stinktier war.«
    Fuchs trommelte mit beiden Händen einen Wirbel auf den Tisch und machte Affenlaute in die Runde, bis sein Blick auf Kertsch fiel. Dass der blasse Ex-Drogenfahnder noch rot werden konnte, verursachte dann doch einige Lacher, sogar Kertsch musste lächeln.
    » Ich habe mir folgendes Vorgehen überlegt und möchte das hier zur Diskussion stellen. Also: Schönlein sitzt seit«, Grewe hob seine Armbanduhr etwas vom Tisch an, » gut zweieinhalb Stunden unter Bewachung, aber ohne Ansprache in der eins null eins. Ich will etwa eine halbe Stunde nach der Besprechung mit Therese runtergehen und die Vernehmung beginnen.«
    » Aber das geht doch nicht!« Estanza, der bisher mit verschränkten Armen finster brütend geschwiegen hatte, sprang beinahe vom Stuhl. » Also, ich meine, das

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