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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bestimmt. Grewe und Burckhardt sahen sich an. Burckhardt spitzte die Lippen.
    » Darüber müssen wir gut nachdenken, es gibt Gründe dafür und dagegen.«
    Grewe schüttelte heftig den Kopf.
    » Also ich finde, es gibt ausschließlich Gründe dagegen.«
    Burckhardt legte ihm die Hand auf den Arm.
    » Sieh es mal mit seinen Augen. Er denkt, wir vernehmen ihn zu dem Angriff auf Therese. Dann sitzt sie da, aber nicht als Zeugin, sondern als Vernehmerin.« Burckhardt kam in Fahrt, er stieß mit dem Zeigefinger in Richtung Grewe. » So! Und dann eröffnet sie ihm, dass es um eine ganz andere Sache geht, einen viel schwereren Tatvorwurf. Mord.«
    Grewe dachte nach, die Sache gefiel ihm nicht, aber so, wie Burckhardt es aufdröselte, war vielleicht was dran. Trotzdem.
    » Wenn der einen halbwegs guten Anwalt hat, dann bläst der das Feuer unter unserem Arsch himmelhoch. Das Opfer in der einen Strafsache verhört den Täter als Verdächtigen oder Beschuldigten in einer anderen. Ich hör’s schon: Unangemessener Vernehmungsdruck, Voreingenommenheit, das ganze Programm.«
    Therese schaute zwischen den beiden Männern hin und her. Dann erwischte sie genau Burckhardts Blick. Seine hellgrauen Augen fixierten sie.
    » Therese wird äußerst professionell sein. Sie wird nie mit ihm alleine bleiben. Stimmt’s?«
    Therese nickte entschlossen.
    Grewe zog tief Luft ein und behielt sie einen Augenblick in den Lungen. Dann nickte er.
    » Wir besprechen das morgen noch mal im größeren Kreis. Wenn niemand Einwände hat, versuchen wir es.«
    Therese klatschte in die Hände.
    » Wenn Drossel irgendetwas Stichhaltiges findet, dann nagel ich kaltlächelnd die Eier von dem Dreckskerl auf dem Tisch fest!«
    Burckhardt grinste.
    » Von denen ist doch eh nicht mehr viel übrig.«

10
    Pascal Benjamin Schönlein oder Wolfe, wie er sich seit gut zwanzig Jahren nannte, hatte mit dem ersten Schluck Morgenkaffee auch das zur Hälfte gegessene Wurstbrötchen auf den Boden der Zelle im Polizeigewahrsam erbrochen.
    Es ging ihm nicht gut.
    Die Bullenschlampe hatte es ihm ganz schön besorgt. Wenn er sie wenigstens gefickt hätte, würde ihm sein Zustand weniger ausmachen. Vor allem, weil es ihr dann heute viel dreckiger ginge als ihm. Aber so war einfach alles Scheiße. Die gebrochene Nase verursachte einen dauerhaft stechenden Schmerz, und seine geschwollenen Eier fühlten sich an, als wäre sein Sack drumherum einfach verschwunden, rohe Fleischkugeln, an deren Oberfläche sich ausschließlich blanke Nerven befanden, Tausende blanke Nerven. Gestern Abend war er so voll mit Speed gewesen, dass er kaum etwas gespürt hatte, aber jetzt war die Wirkung verflogen, und zu den Schmerzen kam auch noch ein heftiger Kater. Wolfes Kopf fühlte sich nicht viel anders an als seine Eier, und kalter Schweiß stand ihm dick perlend auf der Stirn.
    Er hatte in letzter Zeit gelegentlich darüber nachgedacht, dass Rocker sein vielleicht nicht der ideale Lebensentwurf fürs Älterwerden war. Kater wurden unerträglich, Verletzungen heilten langsamer aus, die Kondition ließ gewaltig nach. Aber er konnte sich nichts anderes vorstellen.
    Und sie hatten seit Jahren keinen echten Stress mehr in der Stadt. Seit sie damals die » Desperados« rausgeschmissen hatten. Mike war im Großen und Ganzen ein guter Präsi, er sorgte für seine Brüder, und er hatte Erfolg. Die Bullen fanden nichts, und die Geschäfte liefen eins a. Wolfe hatte Mike lange nicht getraut, deswegen ja auch die kleine Versicherung in Bombers Wohnung. Ein Notausgang. Die Vereinbarung mit Bomber war gewesen, dass er das Ding auf alle Fälle in seiner Wohnung verstecken würde, aber Wolfe hatte es nicht gefunden. Vielleicht hatten die Bullen es schon. Wenn nicht, dann würden sie es bestimmt noch finden. Aber ob sie daraus die richtigen Schlüsse ziehen konnten? Jedenfalls gab es für Wolfe jetzt definitiv keine Chance mehr, ranzukommen, weil sie ihn wegen der Fotze einlochen würden. Ohne das Fickding wäre er vielleicht sogar mit Notwehr oder so davongekommen, sie hatte ihn ja schließlich angegriffen. Aber er hatte Rot gesehen, nachdem die Sau ihn in den Dreck gedrückt hatte. Seine Colors. Und dabei hatte er sie noch nicht mal … Er sah wieder ihren blanken Arsch im schwachen Licht und wie sie geheult und gekotzt hatte. Geiler Arsch, geile Schlampe. Die war sogar rasiert unten. Er musste grinsen, obwohl es ihm so dreckig ging.
    Drauf geschissen. Seine Akte war vergleichsweise sauber, er hatte immer

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