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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Riesenfuckscheiße.
    Und der schlimmste Gedanke, den Wolfe in den schmerzenden Tiefen seines auch im Normalzustand nicht sehr beweglichen Hirns gefunden hatte, hinter einer schwarzen Tür, die von Flammen umsäumt war, dem Eingang zur Hölle, war der: Wenn Mike wusste, dass das Ding in Bombers Bude war, dann hatte vielleicht Mike Bomber gekillt? Und wenn das so war, dann war Wolfes Leben jetzt einen Dreck wert. Denn es war eigentlich Wolfes Job gewesen, dafür zu sorgen, dass dieses Ding verschwand, das hatte Mike ihm damals befohlen.
    Plötzlich ging die Tür auf. Wahrscheinlich kam jetzt wieder ein Bulle zur Ablösung. Wolfe schloss die Augen, um entweder einen rettenden Gedanken fassen oder das Denken für einen Moment ganz ausschalten zu können. Doch diesmal lief es anders. Die Stühle auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches wurden gerückt, zwei Leute nahmen Platz, legten irgendwelches Zeug auf der Tischplatte ab und zogen dann die Stühle heran.
    » Herr Schönlein?«
    Die Bulette! Wolfe riss sich zusammen, öffnete die Augen und brachte ein fieses Grinsen zustande. Die Schlampe war tough, das musste er ihr echt lassen. Sie hatte sich geschminkt, soweit das ging, und sah ziemlich gut aus. Sie grinste ihn sogar an. Und der Anzugbulle neben ihr machte auf ganz entspannt, saß zurückgelehnt, ein Arm über der Rückenlehne, der andere auf die Armlehne gestützt, das Kinn lag auf dem Daumen der Faust, als wäre er bloß der Schiedsrichter.
    » Darf ich Ihren Blick so interpretieren, dass Sie mit dem Namen Schönlein einverstanden sind?«
    Die grinste immer noch. Respekt.
    » Du darfst mich Wolfe nennen, wir sind doch verlobt, oder?« Wolfe hob die gefesselten Hände und fuhr sich durch die Haare, dann schüttelte er die stinkende, verklebte Pracht und lachte.
    Die beiden Bullen guckten ihn ausdruckslos an. Nach einer Weile ließ Wolfe sein Lachen ausrollen und glotzte zurück. Die Bulette nickte, wandte den Kopf zu ihrem Kollegen und nickte weiter. Der nickte auch, wie so ein Scheißautoablagendackel.
    Dann drehte sie sich wieder Wolfe zu und sagte: » Ach übrigens, wir zeichnen die Vernehmung auf, zur Protokollierung.« Sie zeigte zur Decke, und jetzt sah Wolfe dort eine Kamera, die auf sie drei gerichtet war. Er zuckte mit den Schultern.
    Die Bulette fummelte in den Unterlagen auf dem Tisch herum.
    » Ich muss Sie noch auf einen wichtigen Sachverhalt hinweisen. Diese Vernehmung bezieht sich nicht auf den Tatvorwurf dessentwegen ich Sie gestern Abend vorläufig festgenommen habe. Dieser Fall wird von den Kollegen des K 12 weiterbearbeitet, die sich im Laufe des Tages dann auch noch mit Ihnen unterhalten möchten.«
    Wolfe blies die Luft aus und machte ein Is-mir-scheißegal-Gesicht, aber tatsächlich wurde er nervös. Wovon redete die Alte?
    » Wir haben Fingerabdrücke von Ihnen in der Wohnung von Lars Rems gefunden. Sagt Ihnen der Name was?«
    Wolfe versuchte, neutral zu gucken, was ihm ganz gut gelang, wie er fand.
    » Ist auch wurscht, was Sie dazu sagen, denn wir haben ja Beweise, dass Sie in der Wohnung waren. Herr Rems ist in der Nacht von Sonntag auf Montag in seiner Wohnung einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Können Sie dazu irgendetwas sagen? Um keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen: Es handelt sich hier noch um eine reine Zeugenvernehmung, allerdings weise ich darauf hin, dass Kollegen gerade noch mal alle Spuren mit bei Ihnen gesicherten Asservaten, wie zum Beispiel Kleiderfasern, abgleichen, ob sich noch weitere Hinweise auf Ihre Anwesenheit in der Wohnung finden lassen, vor allem solche, die uns eine exakte zeitliche Bestimmung Ihrer Anwesenheit ermöglichen. Weitere Kollegen durchsuchen zur Stunde noch mal intensiv die Wohnung, da wir Grund zu der Annahme haben, dass Sie gestern in der Wohnung waren, was nicht gut wäre, denn Sie hätten dann einen polizeilich versiegelten Tatort betreten. Das mögen wir nicht, und außerdem ist es verboten.«
    Was die Bulette da so grinsend servierte, führte zu einem heftigen Schweißausbruch bei Wolfe; er senkte den Blick, damit sie nicht sah, wie seine Augen hin und her zuckten.
    Er brauchte absolut dringend einen Anwalt, aber der Zug war abgefahren, den Anwalt von Mike konnte er jetzt auf keinen Fall mehr anrufen.
    » Herr Schönlein, haben Sie verstanden, was ich gerade gesagt habe? Möchten Sie vielleicht die Gelegenheit nutzen, von sich aus etwas zu erzählen?«
    » Ich sage gar nichts.« Wolfes Stimme zitterte, aber der Satz

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