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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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hatte das Gefühl, als besäßen sie gar keine Gedanken …« Er unterbrach sich, und ein verwirrter Ausdruck zeichnete sich auf seinen runzligen Zügen ab. »David! Jetzt verstehe ich! Das waren keine lebenden Geschöpfe. Es waren Maschinen, Roboter – aus der Ferne gesteuert …« Er packte David am Arm. »David – jetzt höre ich ihre Stimmen deutlich! Verrat! Sie kommen – viele! Ihre Gedanken sind wie Leuchtfeuer des Bösen.«
    »Laufen Sie!« sagte David scharf. Er faßte den Alten und rannte mit ihm in den Schutz des Flußufers.
     
    *
     
    Der schäumende Fluß lief durch einen engen Kanal, den er sich in langen Jahrhunderten durch den Fels gegraben hatte. Eine Viertelmeile weiter unten spannte sich eine Brücke über den Spalt. Sie liefen im niedrigen Wasser am Ufer entlang. David stützte den Alten. Das Wasser war eisig.
    »Das war also der Friedensversuch«, sagte David. »Wie viele sind es?«
    »Ich spüre acht«, flüsterte der Inder. »Verzeihen Sie mir, David Vincent, daß ich Sie in diese Falle führte. Wie konnte ich ahnen, daß sie so klug sind – so teuflisch klug! Ich verstehe jetzt, daß sie meine Gedanken spürten wie ich die ihren. Sie kannten unsere Pläne – und konnten ihre Schachzüge gegen uns vorbereiten. Mir selbst ist es gleichgültig, aber Sie – Sie müssen weiterleben, David. Diese Geschöpfe sind das Böse in Person. Sie dürfen nicht siegen.«
    »Freut mich, daß Sie meiner Meinung sind«, sagte David. »Und nun seien Sie nicht so niedergeschlagen, Mister Lal. So ganz hilflos sind wir nicht.«
    »Gegen diese Dämonen nützt Ihr Gewehr nicht mehr als ein Fliegenwedel. Nein, David – Gewalt bringt uns nicht weiter. Nur List kann uns noch retten.«
    Der Wind hatte sich erhoben und pfiff schrill durch die Schlucht. Am oberen Rand der Böschung tauchten Lichter auf und suchten die Felsblöcke ab. Surrende Laute klangen auf. Donner grollte. Ein kurzer Blitz erhellte die Szene.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte David. »Es wird ein Gewitter geben – das bedeutet eine Überflutung des Canons. In ein paar Minuten ist diese Stelle hier drei Meter unter Wasser.«
    Die ersten großen Regentropfen klatschten nieder. Wieder grollte Donner. Einen Augenblick später setzte der Gewitterregen ein. Im Schutz des Regenvorhangs stolperten David und Lal weiter am Ufer entlang. Sie erreichten die massiven Betonpfeiler, die die zweispurige Brücke über den Fluß stützten. Wasser stürzte ihnen entgegen. Es reichte ihnen bereits bis an die Knie. Lichter blinkten und flackerten weiter oben, als die Invasoren die Böschung absuchten.
    »David! Wir müssen jetzt hinüber. Die Zeit wird knapp.«
    Das Wasser an den Betonpfeilern reichte David bereits bis zur Brust. Es zerrte mit unheimlicher Kraft an ihm.
    »Sie sehen uns garantiert, wenn wir es jetzt versuchen. Wir müssen warten, bis sie in die andere Richtung gehen.«
    »David – wir dürfen nicht warten! Glauben Sie mir! Los!« Mister Lal sprang hoch, stolperte das Ufer hinauf. Sofort jagte ein Lichtstrahl durch den Wasserschleier, erwischte ihn, warf einen tanzenden Schatten gegen die nassen Felsen. Harte Rufe klangen auf. Mister Lal blieb stehen und sah zurück. »David – kommen Sie! Sie müssen …!« Ein hohes Summen ertönte. Ein bleistiftdünner, gelber Lichtstrahl folgte dem Kegel der Lampe und jagte in die Brust des Alten. Er schwankte, fiel. David rannte den Hang nach oben und ergriff den federleichten Körper. Die Augen des Inders waren offen. Er bewegte die Lippen.
    »Lassen Sie – mich – hier, David.«
    David warf sich den alten Mann über die Schulter und lief zum Brückenkopf. Ein zweiter Energiestrahl bahnte sich einen Weg zu ihm, verfehlte ihn knapp und wurde abgeschaltet. Dann lief er über den Bogen. Einen Augenblick später hörte er Schritte hinter sich. Eine fremde Stimme rief ihm etwas nach.
    »Sie – wollen Sie – lebend in ihre – Gewalt – bringen …«, stieß Mister Lal hervor.
    Mühsam zog David seine Waffe, blieb stehen, drehte sich um und feuerte auf den Verfolger, der eben die Brücke erreicht hatte. Der Fremde schwankte unter dem Einschlag der Kugeln, doch er lief weiter. Andere folgten ihm dicht auf den Fersen. David spürte, wie die Brücke unter dem Anprall der Wassermassen zu schwanken begann.
    »Laufen – David – laufen!« flüsterte Mister Lal. »Laufen Sie um Ihr Leben.«
    David drehte sich um und rannte über die hochgespannte Brücke. Weiter unten hörte er ein Dröhnen. Er sah hinab und

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