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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Augen des Gefangenen glitzerten David an.
    »Ich weiß nicht – aber zumindest können wir darüber sprechen. Ich stelle nur eine Bedingung: Sie müssen mir den Beweis Ihrer Existenz liefern. Einen Beweis, den ich vorlegen kann.«
    »Damit unser Geheimnis in der ganzen Welt bekannt wird?«
    »Wenn Sie reden wollen, müssen Sie das Risiko eingehen. Oder haben Sie etwa Angst?«
    »Angst ist ein unsinniges Gefühl«, sagte der Fremde. »Also gut – ich werde Ihren Vorschlag weitergeben.«
    »Dann treffen wir uns in einer Stunde am Plateau neben dem Fluß«, erklärte David. »Nur zwei von Ihrer Rasse – und ohne jede Tricks!«
    »Wie Sie wollen. Jetzt lassen Sie mich frei.«
    David trat vor. Er hielt die Maschinenpistole schußbereit. Dann drückte er auf den Auslöseknopf der Falle, und die Backen schnappten auf. Der Fremde stieß das Ding mit dem Fuß weg und richtete die Blicke starr auf David.
    »Ich könnte Ihnen die armselige Waffe aus der Hand nehmen und Sie damit töten«, knurrte er. »Aber ich lasse Sie am Leben – noch eine Stunde.«
    »Ich kann Ihre Gefühle nur erwidern«, sagte David. »Kommen Sie, Mister Lal. Die Versammlung ist aus.«

 
3.
     
    »Sie scheinen nervös zu sein«, sagte David zu dem kleinen Mann, als sie in der Dunkelheit am Fluß warteten. Das Wasser schoß mit hastigen Bewegungen über die Felsen. Dunkle Wolken hatten sich vor den Mond geschoben. Wind war aufgekommen. »Wenn Sie Ihren Entschluß rückgängig machen wollen, kann ich Sie durchaus verstehen«, fügte David hinzu. »Ich traue den Burschen nicht.«
    »Es liegt nur irgend etwas in der Luft.«
    »Vielleicht spüren Sie den Verrat.«
    »Die Stunde ist schon um. Weshalb kommen sie nicht?« Es war eine rein rhetorische Frage.
    David und der alte Inder warteten weitere fünf Minuten in vollkommener Stille. Dann rollte ein Stein über die Felsen. Zwei dunkle Gestalten erschienen auf dem Hang über ihnen. Sie waren groß, hager und breitschultrig und trugen einfache, dunkle Anzüge. Mit plumpen Bewegungen legten sie die letzten Meter zurück. David und Mister Lal warteten schweigend, bis sie herangekommen waren und zehn Schritt von ihnen entfernt stehenblieben. Sie sahen einander merkwürdig ähnlich. In den harten Gesichtern brannten ockerfarbene Augen.
    »Wir sind gekommen, David Vincent«, sagte einer tonlos. »Welches Gebiet des Planeten wollt ihr für unsere Rasse freimachen?«
    »Überstürzen Sie nichts«, erwiderte David kühl. »Es ist nur eine Vorverhandlung, damit wir uns über Zeit und Ort einer offiziellen Konferenz einigen können. Erstens brauche ich den Beweis Ihrer Anwesenheit auf der Erde. Es muß etwas Handfestes sein, damit die Behörden mich nicht als verrückt bezeichnen.«
    »Und weshalb sollten wir diesen Beweis liefern?« fragte der Fremde kühl. »Damit diese Schlafmützen auf die Gefahr aufmerksam werden?«
    »Wenn Sie es nicht tun, verlieren Sie Ihre einzige Chance, Frieden zu machen«, sagte David. »Und eine Fortführung des Krieges endet unweigerlich mit dem Untergang der Großen Rasse.«
    Der Fremde stieß ein schnarrendes Geräusch aus und trat einen Schritt auf David zu. David wich nicht zurück. »Glauben Sie, daß ich ohne Schutz herkam?« fragte er ruhig. »Auf den Anhöhen über dem Fluß befindet sich ein Fernseh-Kameramann mit einer Tele-Nachtlinse. Er zeichnet jeden Ihrer Schritte auf. Ein kaltblütiger Mord könnte die Behörden vielleicht aufmerken lassen.«
    Der Fremde überlegte, wandte sich seinem Gefährten zu und stieß das harte Surren aus, das seiner Rasse als Sprache diente. Der andere antwortete auf die gleiche Weise.
    »Sie müssen mit uns kommen«, begann der erste wieder. Sein Tonfall war unverändert. »Wir nehmen Sie an einen Ort mit, wo Sie den Beweis erlangen können.«
    »Zwecklos«, sagte David. »Sie werden ihn schon hierherbringen müssen.«
    Wieder berieten die Fremden.
    »Einverstanden«, sagte der Hagere. »In einer halben Stunde kehren wir zurück. Ihr müßt hier warten. Geht nicht fort.«
    »Vielleicht warte ich, vielleicht auch nicht«, sagte David. »Halten Sie sich den Daumen.«
    »Ich verstehe die letzte Anordnung nicht«, erklärte der Fremde. Die beiden wandten sich ab und verschwanden im Dunkel. David atmete tief ein, als sie außer Sichtweite waren.
    »Der Bluff hat funktioniert«, sagte er leise. »Bis jetzt hat es geklappt. Was konnten Sie in ihren Gedanken lesen?«
    »Nichts.« Mister Lal schüttelte den Kopf. »Es ist sonderbar, David – aber ich

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