Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Sie wollen. Aber ich kann es mir nicht leisten, diese Spur kalt werden zu lassen.«
    Mister Lal seufzte. »Ich habe geschworen, daß ich Sie begleiten wollte, David Vincent. Gehen Sie voran, und ich folge. Doch es wird uns nichts Gutes bringen.«
     
    *
     
    Während der nächsten Stunde wanderten sie im schwachen Licht des aufgehenden Mondes tiefer in die öden Berge. Plötzlich blieb Mister Lal stehen und rief:
    »David – ich spüre sie ganz in der Nähe. Aber hören Sie mir zu, ich bitte Sie, bevor Sie wieder einen vorschnellen Angriff beginnen! Ich habe während des Marsches die tragische Situation überlegt – und für mich steht es fest, daß diese Wesen auch ein Recht zum Leben haben. Fremd sind sie und einsam, weit entfernt von dem Ort, der ihre Heimat war – und tapfer. Unsere Rasse ist weit in der Überzahl, und doch kämpfen sie weiter …«
    »Sie bringen die Menschen um, damit sie sich unseren Planeten aneignen können«, erklärte David.
    »Weshalb sind Sie davon so überzeugt?« widersprach Mister Lal. »Vielleicht haben sie nur zu ihrer Verteidigung gekämpft …«
    »Wenn sie offen zu uns gekommen wären und um Hilfe gebeten hätten, so wäre sie ihnen gewährt worden«, sagte David.
    »Wirklich?« Mister Lal lächelte schwach. »Selbst unter unseren Mitmenschen suchen wir die kleinsten Differenzen heraus, um sie verfolgen zu können. Weiße gegen Schwarze, Inder gegen Pakistani, Moslems gegen Hindus – wir sind alle schuldig, David. Würden wir da fremde Wesen willkommen heißen, die mit uns nicht mehr gemeinsam haben als Spinnen und Tintenfische?«
    »Es sind intelligente Lebensformen«, erklärte David. »Wir hätten sie angehört. Aber das wollten sie gar nicht. Sie drangen heimlich ein, töteten …«
    »David, David, öffnen Sie Ihr Herz diesen Verlorenen! Wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, werden sie sicher in Frieden leben …«
    »Es ist jetzt zu spät für einen Frieden. Zu viele Menschen sind getötet worden. Es ist ihr Krieg – doch wir werden ihn zu Ende führen.«
    »David, reichen Sie ihnen die Hand des guten Willens!«
    »Ich will nicht ihr Versprechen, daß sie friedlich sein werden«, sagte David. »Ich will einen Beweis ihrer Existenz – etwas, das die Behörden von dem heimlichen Krieg überzeugt, der auf der Erde stattfindet. Denn die Invasion ist bereits erfolgt.«
    »Vielleicht, David, gibt es eine Möglichkeit, um uns beide zu befriedigen«,meinte Mister Lal mit einem nachdenklichen Blick. »Wenn wir einen Waffenstillstand vorschlagen, wenn wir sie bitten, an die Öffentlichkeit zu treten und mit unseren Regierungen friedlich zu verhandeln – dann versprechen wir ihnen, daß wir eine andere Welt für sie suchen werden …«
    »Weshalb? Damit sie sich erholen und uns dann in voller Stärke angreifen können?«
    »David, es liegt nicht an Ihnen, das zu entscheiden – und nicht an mir! Wir werden nur Sprecher für die gesamte Menschheit sein. Und zugleich können Sie den Behörden einen Beweis erbringen, wer und was sie sind.«
    »Schön«, sagte David grimmig. »Aber ich fürchte, Sie sind zu gutgläubig, Mister Lal. Sie werden nicht mit uns zusammentreffen wollen. Sie betrachten uns als Würmer. Sie sind die Große Rasse, vergessen Sie das nicht.«
    »Aber – wenn sie doch mitmachen …«
    »Ich würde ihnen kein Wort glauben.«
    »Sie vergessen – ich wäre auch dabei. Ich weiß, ob sie einen Betrug planen.« Mister Lal packte David an der Hand und sah ihm ins Gesicht. »Sie sind ein tapferer Mann, David Vincent. Sind Sie tapfer genug, um es mit dem Friedens weg zu versuchen?«
    »Wie könnten wir mit ihnen Kontakt aufnehmen – wenn wir es wirklich wollen?«
    Mister Lal breitete die Hände aus. »Wir müssen einen fangen«, sagte er einfach. »Wie sonst?«
     
    *
     
    Es war vierundzwanzig Stunden später. Beladen mit einem schweren Rucksack, befand sich David Vincent wieder in den Bergen westlich der Stadt. Mister Lal begleitete ihn. Ein kühler Wind blies Nebelfetzen um die Felszacken. An einem dunklen Canon-Eingang blieb der Inder stehen und deutete nach vorn.
    »Hier hinein, David Vincent. Ich spüre sie da drinnen, tief in den Felsen verborgen.«
    Sie gingen fünfzehn Meter durch feuchtes Unkraut und über lockere Steine. Dann waren sie am Ende angelangt. Rings um sie ragten nackte Felswände auf.
    »Da!« Mister Lal deutete auf eine schattenhafte Nische an einem Felsüberhang. »Da unten sind sie.«
    David beobachtete sorgfältig die Umgebung und sah sich

Weitere Kostenlose Bücher