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Feindfahrt

Feindfahrt

Titel: Feindfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Jean an, wie be sorgt sie war. »Er wird mitfahren , Janet. Ich weiß es genau.« »Was hattest du denn von ihm erwartet?« fragte Janet resi gniert. Sie lief in die Küche und knallte die Tür hinter sich zu. Gericke ergriff Jeans Hand und hielt sie fest. Dann wurden sie von Neckers Stimme unterbrochen. »Sind sie schon fort?« »Eben aufgebrochen.«
    »Ich habe nämlich ein Problem. In einer Stunde und fünfzehn Minuten müssen wir den Rückflug antreten. Zu wenig Sprit.« »Verstehe« , gab Gericke zurück. »Fliegen Sie los , wann immer Sie es für richtig halten. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.« Er schaltete aus und wandte sich an Jean. »Mrs. Sinclair, ich glau be, wir könnten alle eine Tasse von Ihrem schönen, heißen Tee gebrauchen.«
    Die Dead End wartete mit laufenden Maschinen, als Reeve die Leiter zur Brücke hinaufstieg. Er überreichte Jago, der sich
    über die Seekarte beugte, Gerickes Positionsdaten.
    Rasch arbeitete Jago den Zielstandort aus, dann nickte er. »Das
war's, Sir.
Wir können auslaufen.«
»Ich komme mit.«
    Petersen, der am Ruder stand, wandte den Blick ab, Jansen starrte stur geradeaus. Jago sagte: »Nun ja, Admiral, ich weiß nicht recht, ob das geht.«
    »Ich könnte Ihnen befehlen , mi ch mitzunehmen.«
    »Und ich könnte Sie - mit dem allergrößten Respekt natürlich – darauf hinweisen, daß ich als Befehlshaber dieses alten Kahns und nur ich - es bin, dessen Wort hier zählt.«
    Reeve steckte sofort zurück. »Schon gut, Lieutenant. Ich bitte Sie also. Wenn Sie wollen, mache ich sogar Männchen.« »Aber ich habe den Oberbefehl, Sir. Ist das klar?« »Absolut klar.«
    Jago nickte und sagte zu Jansen. »Okay, Bootsmann, wir fah ren los.«

    Neckers Stimme überschlug sich fast, so erregt war er. »Gerik ke, kommen! Bitte kommen!«
    »Ich höre Sie laut und klar«, antwortete Gericke. »Was ist los?«
    »Ich sehe das Boot, eine halbe Meile an Steuerbord. In sehr schwerer See, aber es kommt vorwärts.«
    »Er kann die Dead End sehen«, erklärte Gericke.
    »O mein Gott!« stöhnte Janet, und ihre Hand umkrampfte seine Schulter.
    »Ich bleibe jetzt auf Empfang«, sagte Gericke. »Bitte von nun an engste Verbindung halten.«
    Die Schlafzimmertür ging auf, und Murdoch kam heraus . Sein linker Arm lag in der Schlinge. Sein Gesicht war eingefallen und schmerzverzerrt, seine Augen blickten ein wenig glasig.
    »Was ist los?« fragte er benommen.
    Janet eilte auf ihn zu und half ihm fürsorglich in einen Sessel. »Aber Sie sollten doch nicht aufstehen! Sie hätten unbedingt im Bett bleiben müssen.«
    Der alte Mann ließ sich schwerfällig in die Polster sinken und wandte sich dann an Gericke. »Was ist passiert?« »Lieutenant Jago ist mit dem Kanonenboot ausgelaufen.« »Und der Admi ral?« »Wir glauben, daß er mitgefahren ist.«
    »Die beiden hätten mich mitnehmen sollen! Ich weiß genau, wie man dieses Spiel spielen muß. Die nicht.« Nun lag nur noch Resignation in Murdochs Stimme. »Gott stehe ihnen allen bei, da draußen!«

    Die Deut sc hland schlingerte in den gigantischen Seen, schoß wie betrunken den Rücken jeder Woge hinab und erklomm nur mit äußerster Mühe den Kamm der nächsten. Im Salon stand das Wasser etwa einen Meter hoch und stieg weiter. Die Non nen, um die sich Otto Prager kümmerte , waren vorerst in Ber gers Kajüte in Sicherheit gebracht. Auf dem Achterdeck stand Richter mit zwei Besatzungsmitgliedern am Ruder , während sich Berger mit aller Kraft an der Reling festhielt. Unten bear beiteten vier am Großmast angeseilte Männer hektisch die Pumpe: ein hoffnungsloser Kampf.
    Berger blickte zu der Junkers auf, die oben kreiste; sein Hirn wollte in dieser unablässigen Kälte nicht mehr so recht arbei ten, deshalb nahm er zunächst kaum wirklich wahr, daß die Maschine immer noch da war. Sturm kam unten aus der Kajüte und zog sich mühsam die Leiter hinauf. Der Wind riß ihm die Worte vom Mund, selbst dann noch, als seine Lippen beinahe Bergers Ohrmuschel berührten. Der Kapitän schüttelte ver ständnislos den Kopf. Sturm packte ihn beim Arm und zeigte nach Steuerbord. Als Berger sich umdrehte, tauchte in etwa zweihundert Metern Entfernung auf dem Kamm einer Woge die Dead End auf, verhielt in unsicherem Gleichgewicht und verschwand dann wieder in der Tiefe des Wellentals. Alle Brückenfenster des Kanonenbootes waren zerschlagen, die Tür aus ihren Angeln gerissen. Petersen und Chaney kämpften gemeinsam mit dem Ruder. Reeve hatte sich in eine Ecke

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