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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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eines neuen Mitarbeiters.‹
    Als die Gurkhas vor einer nicht näher ausgewiesenen Tür stehen blieben, fand er wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie bedeuteten ihm, den Daumen gegen den Sicherheitsstrahl zu halten. Der piepste zufrieden auf, dann summte die Tür zur Seite.
    Mahoney betrat die Suite des Imperators. Drinnen war niemand, um ihn zu begrüßen, nur graue Wände und ein äußerst karges Mobiliar. Jetzt war Mahoney davon überzeugt, dass er mit seiner ’Vermutung richtig lag. Die gute alte Beförderung in den Ruhestand.
    Eine andere Tür ging auf, und plötzlich stand Mahoney inmitten von Küchendünsten und Küchenhitze. Er kam sich vor wie im Innern einer riesigen irischen Fleischpastete. Dort drüben auf der Schwelle stand die muskulöse Gestalt des Ewigen Imperators. Er musterte Mahoney von oben bis unten, als nähme er Maß für die Pastete. Die Macht der Gewohnheit veranlasste Mahoney, die quietschenden Knochen in Habachtstellung zu bringen, doch der Imperator lächelte ihn nur an.
    »Mahoney«, sagte er, »du siehst aus, als könntest du einen guten Scotch vertragen.«
     
    »Eins kann ich dir verraten, Mahoney. Nach dieser Sache mit den Tahn sehe ich das Leben mit ganz anderen Augen. Sobald ich mir diese Kletten aus dem Pelz geschüttelt habe, wird alles ganz anders werden. Ich weiß nicht, ob du dir das vorstellen kannst, aber der Job des Ewigen Imperators ist alles andere als ein Zuckerschlecken.«
    Mahoney brachte ein schiefes Grinsen zustande. »Schwer ruht das Haupt in den Kissen, und so weiter«, sagte er.
    Der Imperator blickte von seinem Schneidebrett auf. »Vernehme ich da etwa einen Hauch Zynismus in deinen Worten? Sei vorsichtig, Mahoney. Ich habe die Kraft des Scotch.«
    »’tschuldigung, Boss. Ich hab mich wohl im Ton vergriffen.«
    Sie standen in der Küche des Ewigen Imperators, einer Küche, die sich wie die Offiziersmesse eines mittleren Schlachtschiffs ausmachte. Der Imperator war nicht ganz glücklich damit und hätte seine alte Küche mit ihrer Mischung aus altmodischem Kochgerät und umgewandelten modernen Ausrüstungsgegenständen jederzeit vorgezogen. Die neue Küche entsprach jedoch, wie er Mahoney erläuterte, seinen gegenwärtigen Bedürfnissen. Außerdem war ihm in den letzten Monaten und Jahren nicht viel Zeit zum Kochen geblieben.
    Mahoney saß jetzt mit einem mittelgroßen Schnapsglas in der Hand an einem Tisch aus rostfreiem Stahl. Ihm gegenüber hantierte der Imperator herum und bereitete ein Mahl vor, das, so hatte er Mahoney versprochen, motivisch perfekt zu diesem Krieg passte.
    Er nannte es »Atomschlag-Hühnchen«. Zwischen ihnen stand eine Flasche dieser Selbstgebrannten Flüssigkeit, die der Imperator als ziemlich nahe an Scotch empfand. Er füllte ihre Gläser nach und nahm einen Schluck, bevor er sich wieder seinen Vorbereitungen widmete. Während er arbeitete, redete er, wobei er auf seine unnachahmliche Weise von einem Thema zum anderen sprang.
    »Ich kann mich nicht mehr an den richtigen Namen dieses Gerichts erinnern«, sagte er. »Es war Teil eines gigantischen und noblen Ensembles aus der Küche Louisianas, ein Gericht, dessen Ursprünge noch bis vor meine eigene Zeit zurückreichen.«
    Mahoney vermutete, dass Louisiana damals eine Provinz auf der alten Erde war.
    »Offensichtlich waren einige Leute der Meinung, Essen ist erst dann Essen, wenn man es bis zum Gehtnichtmehr verbrennt. Diese Vorstellung kam mir ziemlich unsinnig vor, doch im Laufe der Jahre habe ich gelernt, mich mit meinen Urteilen über alte Sitten und Gebräuche etwas zurückzuhalten. Also habe ich ein paar Sachen ausprobiert.«
    »Und alles schmeckte hervorragend, stimmt’s?« fragte Mahoney.
    »Nein. Es schmeckte grauenhaft«, antwortete der Imperator. »Zuerst dachte ich, es liegt an mir. Ich habe alles anbrennen lassen. Mein Großvater hätte mich beim Anblick der vergeudeten Nahrungsmittel umgebracht. Schließlich habe ich mir einige Grundregeln zurechtgelegt. Man darf nicht einfach alles anbrennen lassen.«
    »Kartoffeln zum Beispiel«, sagte Mahoney. »Wer lässt schon Kartoffeln anbrennen.«
    Der Ewige Imperator sah Mahoney mit einem seltsamen Blick an. »Wer spricht denn von Kartoffeln?«
    Mahoney schüttelte den Kopf. Er hob sein Glas und schob den Rand vorsichtig zwischen die Lippen. Dann legte er den Kopf in den Nacken und schluckte das Zeug hinunter. Sofort fühlte er sich wesentlich besser. Er goss sich erneut nach.
    »Ich habe nur Spaß gemacht«, sagte er.
    Der

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