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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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Bogenschützen platziert und erhalten Befehl, sofort zu schießen, falls eine von drei Situationen eintritt:
Entweder wenn ich es befehle, wenn der Kampfrichter den
Kampf unterbricht und sein Befehl nicht befolgt wird, oder
wenn einer der Kämpfer eine Linie überschreitet, die wir zwischen dem Kampfplatz und dem Thron des Königs einzeichnen werden. Und glaubt mir, meine Herren, diese Linie wird
sich als tödlich erweisen, falls einer von Euch sie aus welchem Grund auch immer überschreiten sollte, bevor der
Kampf zu Ende ist und der Sieger dem König vorgestellt
wird. Wer es versucht, wird sterben, noch bevor er einen
zweiten Schritt auf den Thron zu machen kann. Ist das klar?«
    Beide Männer nickten.
»Also gut«, schloss der Hauptmann. »Wir werden die
schändlichen Ereignisse des Nachmittags hinter uns lassen.
Das war alles.« Als die Männer zum Gehen ansetzten, fügte er
hinzu: »Junker Talwin, noch einen Augenblick bitte.«
    Tal blieb stehen, und als er mit dem Hauptmann allein war,
fragte Talinko: »Habt Ihr eine Ahnung, wieso der Keshianer
versucht hat Euch umzubringen?«
    Tal seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es wirklich
nicht. Ich kann mir viele Gründe vorstellen, aber keinen, der
wirklich überzeugend wäre.«
    »Warum nennt Ihr nicht ein paar davon?«, erklang eine
Stimme aus dem Schatten.
Tal lächelte, aber es war ein freudloses Lächeln. »Ah, ich
habe mich schon gefragt, wann ich Euch wieder sehen würde.«
Hauptmann Drogan sagte: »Das ist nun das zweite Mal,
dass Ihr neben einer blutigen Leiche steht, Junker, und diesmal könnt Ihr mir nicht mehr erzählen, dass Ihr nicht gemeint
wart. Es ist Euch vielleicht aufgefallen, dass wir diesmal ein
paar Zeugen haben.«
»Darunter ich selbst und mehrere Angehörige der königlichen Familie«, fügte Hauptmann Talinko hinzu.
»Talwin«, sagte Drogan. »Die Gründe bitte.«
»Ich hatte ein paar Affären mit jungen Damen, die es mir
übel genommen haben, dass ich an langfristigen Bindungen
nicht so interessiert war wie sie.«
»Sie glauben, dass Ihr sie heiraten werdet, und sind verärgert, wenn Ihr das nicht tut«, sagte Drogan. »Fahrt fort.«
»Ich habe am Spieltisch einigen Erfolg gehabt.«
»Das habe ich bereits untersucht, und nach allem, was ich
von den Besitzern der Etablissements gehört habe, die Ihr
regelmäßig aufsucht, sind Eure Gewinne zwar stetig, aber
bescheiden genug, sodass eigentlich niemand daran denken
sollte, Euch aus Rache oder wegen einer unbezahlten Schuld
nach dem Leben zu trachten.«
»Ich habe noch nie einen Kampf am Hof der Meister verloren.«
»Wohl kaum ein Grund, die hohen Gebühren der Todesgilde zu bezahlen.«
»Todesgilde?«
Drogan schaute Tal an, als redete er mit einem besonders
unfähigen Schüler. Tal hatte diese Miene im Lauf der Jahre
hin und wieder auch bei Robert, Nakor und Magnus gesehen.
»Der Mann war darauf vorbereitet zu sterben, er erwartete es
sogar. Er hätte Euch vergiften, Euch in einer dunklen Nacht
auf dem Heimweg überfallen können, Euch im Schlaf die
Kehle durchschneiden oder Euch auf ein Dutzend andere Arten umbringen können, aber stattdessen hat er versucht, Euch
bei einem öffentlichen Turnier zu ermorden, und das, obwohl
Ihr für Eure Fähigkeiten ab Duellant berühmt seid. Mit anderen Worten, er hat Euch wissentlich eine Chance gegeben zu
überleben und in Kauf genommen, selbst dabei umzukommen. Er war entweder wahnsinnig oder ein Mitglied dieser
Gilde der Attentäter. Er war ein Izmali aus Kesh, und er ist
gestorben, weil man es ihm befohlen hat.«
»Das ist mir alles vollkommen unverständlich«, sagte Tal.
»Stimmt, und außerdem ist es teuer. Ich habe mich umgehört, und ein Selbstmordauftrag wie dieser kostet im Allgemeinen mehr als zehntausend Golddelfine.« Der Delfin war
eine etwas schwerere Münze als der keshianische Imperial
oder der Sovereign des Königreichs, also sprach er von etwa
elftausend Goldmünzen der üblichen Handelswährung. »Es
wird immer unverständlicher, je mehr man darüber nachdenkt.«
»Jemand hat den Lohn von zehn Jahren gezahlt und mir
dann die Chance gelassen, diesen Anschlag auf mein Leben
abzuwehren?«
»Ich kann es nicht ausstehen, wenn die Dinge so kompliziert werden«, erklärte der Hauptmann der Stadtwache.
Talinko schüttelte missbilligend den Kopf. »Ich verstehe,
dass Ihr vor Seiner Majestät Rechenschaft darüber ablegen
müsst, was es mit diesem Verbrechen auf sich hat, selbst
wenn diese

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