Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
Vom Netzwerk:
Schutzdach hoch über den Köpfen. Tal griff nach
dem Bogen, obwohl die Entfernung für einen vernünftigen
Schuss bei diesem schlechten Licht noch zu groß war. Dann
drehten sich die Männer unter der Schildkröte zum Wall hin
und gingen vorwärts, und die mit der Holzbrücke folgten ihnen.
»Werden Brandpfeile etwas nutzen?«, fragte Tal Creed.
»Das da ist frisches Holz; es ist beinahe noch grün. Wenn
wir Naphtha oder Öl hätten, das kleben bleibt und brennt,
wäre es vielleicht möglich, aber …« Creed zuckte mit den
Schultern. »Wir können es stellenweise ansengen, aber es
wird kein Feuer fangen.«
Ein Pfeil zischte durch die Luft und bohrte sich ein paar
Schritte vor der sich nähernden Schildkröte in den Boden. Tal
rief: »Spart euch die Pfeile!« Dann wandte er sich wieder an
Creed. »Ich habe einen Plan«, sagte er.
»Gut«, erwiderte Creed. »Es gefällt mir immer, wenn ein
Hauptmann einen Plan hat; das macht den Tod ein bisschen
weniger zufällig.«
»Nimm ein paar Männer und reißt die Verstärkung am Tor
ab.«
Creed runzelte die Stirn. »Du willst, dass das Tor nachgibt?«
»Im richtigen Augenblick.«
Creed nickte. Er drehte sich um und rief einer Gruppe von
Männern in der Nähe zu: »Folgt mir!«
Sie machten sich rasch daran, eine Reihe von Stützen und
Balken abzubauen, die angebracht worden waren, damit das
Tor schwerer einzureißen wäre. Talon warf einen Blick von
den Männern, die hektisch an den Balken rissen, zu der
Schildkröte, die sich von außen näherte. Sie erreichte die erste
Reihe von Gruben und hielt inne. Die Männer darunter warteten, dass ihre Kameraden die Brücke nach vorn brachten.
»Pfeile!«, schrie Tal.
Bogenschützen schossen hoch in den dunkler werdenden
Himmel. Die meisten gingen ins Leere, aber ein Schrei und
ein Ruf legten nahe, dass auch einer getroffen hatte. Tal nahm
nicht an, dass er mit den Bogenschützen viel Erfolg haben
würde, aber er wusste, dass Raven misstrauisch werden würde, wenn die Verteidiger die Angreifer nicht abzuwehren versuchten, sobald sie den ersten Graben überbrückten.
Ravens Männer ächzten vor Anstrengung, als sie schnell
die Brücke über den Graben schoben. Die Männer in der
Schildkröte wichen ein Stück zurück, dann stellten sie sich
in einer Reihe ans Ende der Brücke und eilten schnell über
den ersten Graben. Als sie den Rand des zweiten erreichten,
drehten sie sich wieder um, sodass sie so viel Schutz hatten
wie möglich, und eine zweite Brücke tauchte aus dem Wald
auf.
Tal konnte im schwächer werdenden Licht sehen, wie Raven seine Leute antrieb, obwohl er nicht genau hören konnte,
was er sagte. Fackeln wurden innerhalb der Palisade entzündet, und Tal verfeinerte seine Idee. Er drehte sich um und
wandte sich an Jasquenels Sohn, einen jungen Mann namens
Tansa; »Schichtet so viel brennbares Material wie möglich
rings um die Katapulte auf, und haltet Euch bereit, es anzuzünden, wenn ich das Zeichen gebe.« Der junge Mann rannte
ohne zu zögern los, um den Befehl weiterzugeben. Sofort
brachten Frauen, Kinder und ein paar alte Männer Sachen aus
den Holzhäusern und stapelten alles rings um die Katapulte.
Creed schrie nach oben: »Wir sind fertig!«
»Bleib, wo du bist«, sagte Tal. Er eilte die Leiter hinunter.
»Ich will, dass du jetzt Folgendes tust: Nimm ein Dutzend
deiner Männer und Pferde und bring sie weit hinten zur Ostseite des Dorfes. Haltet euch bereit zu reiten. Ich will deine
anderen Männer hinter diesem Gebäude hier« – er zeigte auf
das erste Haus rechts, wenn man durchs das Tor kam –, »wo
sie nicht zu sehen sind, wenn das Tor bricht. Raven soll glauben, dass sein Plan funktioniert, und ich hoffe, er kommt hereingestürzt und ist so wütend, dass er nicht begreift, dass er
nicht nur einem Haufen Orodon gegenübersteht.«
»Was hast du vor?«
»Ich werde auf der Palisade sein, mit so viel Orodon, wie
mit mir kommen wollen.«
»Mann, ihr werdet da oben verbrennen!«
»Nicht wenn ich rechtzeitig runterkomme.«
Creed zuckte die Schultern. »Also gut. Was ist das Signal?«
»Kein Signal von mir. Das könnte uns verraten. Sag dem
Mann, den du für den Besten hältst, er soll anfangen, vom
Südwall aus zu schießen, wenn der größte Teil von Ravens
Leuten innerhalb der Palisade ist, dann gib den Männern hinter dem Haus das Zeichen, dass sie sich von hinten auf sie
stürzen sollen. Wenn du den Zeitpunkt für gekommen hältst,
reitest du sie nieder, und wir erledigen sie.«
»Hauptmann, das ist

Weitere Kostenlose Bücher