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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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waren, um in Latagore Waren zu erwerben.«
»Oder sie woandershin transportieren zu lassen, aber jedenfalls wollen sie in der Stadt nichts verkaufen, sondern kaufen.«
»Was bedeutet, dass sie Gold dabeihaben.«
»Mag sein, und wahrscheinlich denken sich das auch die
beiden Söldner.«
Talon beeilte sich nun mit dem Essen.
»Was machst du da?«, fragte Caleb.
»Wir fahren ihnen doch schnell hinterher und helfen ihnen,
oder?«
»Nein«, sagte Caleb. »Du wirst auf der Straße noch genug
Ärger finden, ohne dich freiwillig mit dem Ärger anderer
Leute zu befassen.«
»Aber diese beiden Wachen werden die Männer doch sicher töten«, erwiderte Talon, trank sein Bier aus und stand
auf. »Wir können einen Mord verhindern.«
Caleb schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich werden sie
den Kaufleuten das Geld und die Pferde abnehmen und sie zu
Fuß nach Latagore gehen lassen. Bis sie die Stadt erreicht
haben, sitzen die Söldner schon in einem Boot zum anderen
Ufer der Bucht oder sind auf dem Weg ins Gebirge oder nach
Küstenwacht.«
»Oder sie schneiden den Kaufleuten die Kehlen durch und
bleiben in Latagore. Der Nervöse könnte in Panik geraten und
etwas Übereiltes tun.«
Caleb stand auf und winkte der Frau, die sie bedient hatte.
»Sag dem Jungen, er soll unseren Wagen fertig machen.«
Dann fügte er mit einem Blick zu Talon hinzu: »Wir werden
die Pferde ordentlich scheuchen müssen, um sie noch einzuholen.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Talon. »Die Söldner sahen
nicht aus wie Leute, die schnell reiten wollen. Sie werden
versuchen, die Kaufleute noch eine Weile zu täuschen, bevor
sie sie angreifen. Du kennst diese Straße hier doch – was wäre
der beste Ort für einen Mord?«
»Es gibt etwa fünf Meilen von hier eine Stelle, wo eine tiefe Schlucht dicht an die Straße grenzt. Wenn ich jemanden
angreifen wollte, würde ich es dort tun, denn es wäre das Einfachste, die Leichen in die Schlucht zu werfen und dann
schnell und unauffällig zur Straße zurückzukehren. Es könnte
Monate dauern, bis irgendwer die Leichen findet, falls überhaupt.«
Talon sagte: »Dann müssen wir uns also doch beeilen. Sie
sind bestimmt schon eine Meile weit gekommen.«
Caleb bedachte Talon mit einem seltsamen Blick, dann sagte
er: »Also los.«
Sie mussten ein paar Minuten warten, bis der Wagen gebracht
wurde. Der Junge hatte die Pferde gestriegelt, während sie
sich ausgeruht hatten, und Caleb gab ihm eine Kupfermünze
für die zusätzliche Arbeit.
Er trieb die Pferde zu einem raschen Tempo an, was dazu
führte, dass sie protestierend schnaubten. »Wenn du Recht
hast, werden wir die Kaufleute und Wachen gerade einholen,
wenn sie die Schlucht erreichen.« Er warf einen Blick zu Talon und bemerkte, wie entschlossen der Junge dreinschaute.
»Wieso ist es dir so wichtig, dich einzumischen, mein junger
Freund?«
Talons Miene wurde finster. »Ich habe etwas gegen
Mord.«
Caleb nickte. Dann sagte er: »Wenn du schon den Helden
spielen willst, solltest du lieber bewaffnet sein.«
Talon nickte. Er drehte sich um und holte ein Schwert und
einen Gürtel mit einem Messer hinter dem Kutschbock hervor. Bisher hatte er keinen Grund gesehen, sich zu bewaffnen.
Caleb trieb die Pferde weiter an, und nach ein paar Minuten des Schweigens fragte er: »Wie sind diese beiden Söldner
bewaffnet?«
Ohne zu zögern, antwortete Talon: »Der Größere, der Ruhige, hatte ein Langschwert an der rechten Hüfte – er ist
Linkshänder. Er hatte einen langen Dolch an der linken Hüfte,
und ich habe am Rand seines rechten Stiefels den Griff eines
Wurfmessers blitzen sehen. Der Nervöse hat ein Kurzschwert
an der linken Hüfte und zwei Dolche rechts an seinem Gürtel.
Er hatte auch zwei Messer in diesem schwarzen ärmellosen
Wams und außerdem eine kleine Klinge im Band seines Huts,
auf der Seite mit der schwarzen Krähenfeder.«
Caleb lachte – das war sogar noch seltener als sein Lächeln. »Das ist mir entgangen.«
»Es hat den Hut ein wenig verzogen.«
»Du hast bei Kendrick wirklich viel gelernt. Dir ist nur die
Klinge hinter der Gürtelschnalle des nervösen Mannes entgangen, und auch mir ist sie nur aufgefallen, weil ich mich
gefragt habe, wieso er beim Aufstehen so vorsichtig war und
einen Augenblick den Daumen dahinter geschoben hat, als
wollte er vermeiden, sich zu schneiden.«
»Klingt nach einem schlechten Platz für eine Klinge.«
Caleb sagte: »Wenn man es gut macht, ist es eigentlich ein
guter Platz. Wenn

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