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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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geholfen. Er ist schlau und zäh, und er kennt sich mit
Söldnern aus; Creed wird uns Männer bringen, die
nicht beim ersten Anzeichen von Ärger davonrennen.«
»Ich weiß nicht, Tal«, sagte Quint. »Du wirst mehr
brauchen als nur ein paar Söldnerkompanien. Du
brauchst eine echte Armee, und das schließt Lebensmittel, Waffen, Wundärzte, Träger, Verpflegungsstellen und Pioniere ein. Du brauchst Pferde
und Belagerungsmaschinen, und das alles wird dir
immer noch nicht gegen diesen Mistkerl Leso Varen
helfen.«
Tal sagte: »Du täuschst dich. Ich brauche nur eine
hervorragende Kompanie von vielleicht dreihundert
handverlesenen Söldnern, die bereit sind, auf meinen
Befehl hin zu handeln. Die Pioniere, den Nachschub
und so weiter – das alles werden andere liefern.«
»Wer?«
Tal zuckte die Achseln. »Roldem und die Inseln.«
Er zuckte abermals die Achseln. »Vielleicht wollen
sich auch Kesh, Miskalon, Roskalon und ein paar
andere beteiligen.« Er wies mit dem linken Daumen
über die Schulter, in die Richtung von Lord Reslaz’
Burg. »Und hier in der Nähe mangelt es auch nicht
an Freiwilligen, die helfen wollen, Olasko zu überfallen.«
»Leute, die Beute teilen wollen, sind eine Sache,
Leute, die kämpfen, bevor es Beute gibt, eine andere.
Vergiss nicht, dass ich Kaspars Armee in den letzten
elf Jahren aufgebaut habe. Sie ist die beste Streitmacht in der Region.«
»Ich weiß, und ich verlasse mich darauf, dass du
mir hilfst, sie auseinander zu nehmen.«
»Das wird für niemanden einfach sein, und mir
wird es besonders schwer fallen. Viele von diesen
Jungs sind Freunde oder Leute, die ich ausgebildet
habe.«
»Wie viele dieser Männer würden wirklich für
Kaspar sterben?«
Quint zuckte die Achseln. »Ich kenne einige, die
mit mir bis zum Ende standhalten würden.«
Tal nickte. »Wie viele von denen würden bewusst
gegen dich kämpfen? Und für Kaspar? Sieh mal,
wenn es für dich zu schwierig ist, gegen Männer anzutreten, die du ausgebildet und mit denen zusammen du gedient hast, steht es dir jederzeit frei zu gehen, Quint.«
Der alte Soldat zuckte die Achseln. »Ich habe im
Augenblick ohnehin nichts Besseres zu tun, also
kann ich auch bleiben.«
»Gut«, sagte Tal und stand auf. »Ich gehe in die
Stadt und besuche jemanden.«
»Eine Freundin?«
»Genau«, erwiderte Tal. Über die Schulter sagte er
noch: »Du brauchst nicht auf mich zu warten.«
    Wochen vergingen, und Tal erlebte mit, wie die besten der befreiten Sklaven zu Soldaten wurden.
Zwölf von ihnen, sieben Frauen und fünf Männer,
hatten sich als brauchbare Reiter erwiesen, konnten
gut mit Schwertern umgehen und waren imstande,
Befehle entgegenzunehmen. Er wusste allerdings
nicht, wie sie reagieren würden, wenn das erste Blut
floss. Zwei gaben auf und schlossen sich Karawanen
nach Osten an, in der Hoffnung, sicher nach Hause
zu kommen. Die anderen arbeiteten im Haus und im
Stall.
    Tal bemerkte, dass mehrere Mädchen sich mit
Männern zusammentaten, und hoffte, dass es ihm
nicht Leid tun würde, Frauen in die Armee gelassen
zu haben. Eifersucht konnte seine kleine Streitmacht
zerreißen, noch bevor sie eine wirkliche Truppe wurde. Aber was konnte er schon dagegen tun? Die
Mädchen einem Bordellbesitzer übergeben?
    Sein Arm machte ihn wahnsinnig. Vor zwei Abenden hatte er den Verband abgenommen, um den
Stumpf zu waschen, und festgestellt, dass er sich
verändert hatte. Die fünf kleinen Fortsätze waren
länger geworden, und nun war deutlich, dass am Ende des Stumpfs eine winzige Hand wuchs. Sie sah
weniger aus wie die Hand eines Babys als wie eine
Miniatur-Nachbildung seiner eigenen Hand, bevor
sie abgetrennt worden war. Tal fragte sich, wie lange
es wohl dauern würde, bis sie die richtige Größe erreichte, wenn überhaupt. Bei Nakors schrulliger Art
hätte es ihn nicht überrascht zu entdecken, dass der
Priester nur halbe Arbeit geleistet hatte.
    Gegen Ende des zweiten Monats auf dem Bauernhof hatte Tal eine Kerntruppe erfahrener Kämpfer
beisammen. Er hatte beschlossen, nur die Besten zu
nehmen, was Erfahrung und Verlässlichkeit anging.
Er wollte eine Gruppe von Männern, auf die er sich
verlassen konnte, denn er wusste, dass viele Söldner,
wenn es im Kampf unangenehm wurde, die Waffen
lieber wegwarfen, als bis zum Tod zu kämpfen.
Wenn er sich hingegen darauf verlassen konnte, dass
seine wichtigsten Leute bis zum Ende durchhielten,
würden auch alle anderen angesichts von Unannehmlichkeiten

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