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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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entschlossener kämpfen.
    Es war Mittsommer, eine Woche vor dem Banapis-Fest, als einer der ehemaligen Sklaven ins Bauernhaus gestürzt kam und rief: »Hauptmann! Reiter
von Norden!«
    Tal stand vom Tisch auf, wo er gerade Botschaften
gelesen hatte, und ging nach draußen. Er blickte nach
Norden und sah, dass sich tatsächlich eine große
Truppe von Reitern näherte. Als man Einzelheiten
erkennen konnte, wurde klar, dass es sich um beinahe zweihundert Männer handelte. »Alle sollen sich
bereithalten«, befahl Tal.
    Der junge Mann eilte davon und gab den Befehl
weiter. Einen Augenblick später war Quint neben
Tal. »Ärger?«
    »Wenn sie weiter in Formation reiten, nein. Wenn
sie ausschwärmen, werden sie angreifen.«
Die Männer blieben in einer Reihe, und schließlich
war der Anführer deutlich zu erkennen. Tal steckte
das Schwert weg und sagte: »Alles in Ordnung. Es
ist ein Freund.«
Er ging auf die Reiter zu und winkte mit der linken
Hand. Der Anführer trieb sein Pferd zu einem Trab
an. Er war ein großer, kräftiger Mann mit hängendem
Schnurrbart und mehrfach gebrochener Nase. Als er
Tal erreichte, zügelte er sein Pferd und sagte: »Tal
Hawkins!«
»John Creed!«, erwiderte Tal. »Du hast meine
Botschaft also erhalten.«
Creed stieg vom Pferd. »In der Tat. Obwohl ich
dir sagen muss, dass sie von dem unangenehmsten
kleinen Mann überbracht wurde, den ich je kennen
gelernt habe.« Sie umarmten einander, und Creed
fragte: »Was ist mit deinem Arm passiert?«
»Lange Geschichte.«
»Nun, dein Freund hat gesagt, du wärst hier unten
und würdest versuchen, eine Armee aufzubauen, und
ich sollte ein paar Jungs aus dem Norden vorbeibringen. Ich habe die zweihundert Besten dabei, die ich
finden konnte.«
Er befahl seinen Männern abzusteigen, und sie
folgten dem Befehl.
Tal wandte sich seinen eigenen Leuten zu und rief:
»Helft ihnen, sich um die Pferde zu kümmern!«
Ein Dutzend seiner jungen Söldner führte Creeds
Männer zu einer großen Weide.
Tal stellte Creed Quint vor und fragte: »Wie
meinst du das, der Mann, der dir die Nachricht überbracht hat, war unangenehm?«
»Er war ein komischer kleiner Bursche, sah beinahe aus wie ein Mönch oder Priester, aber beim Kartenspielen war er teuflisch. Er hat mir den größten
Teil von meinem Gold abgenommen, bevor er verschwunden ist.«
»Nakor«, sagte Tal und schüttelte den Kopf. »Nun,
Gold ist mein geringstes Problem.«
Creed erklärte: »Du hast das letzte Mal so gut gezahlt, dass ich keine Schwierigkeiten hatte, die Jungs
zum Mitkommen zu überreden. Ich hoffe, es sind
genug Männer für dich.«
»Es ist ein Anfang«, sagte Tal, als sie das Bauernhaus betraten. »Am Ende werde ich noch tausend
mehr brauchen, vielleicht auch zweitausend.«
»Was hast du im Sinn?«
»Ich will Opardum erobern«, erwiderte Tal.
Creed starrte ihn verdutzt an. »Du gibst dich nicht
mit Kleinigkeiten ab, wie?«
»Wie ich schon sagte, das ist eine lange Geschichte«, erklärte Tal. »Ich werde dir bei einem guten
Schluck mehr davon erzählen. Wein? Bier?«
»Was immer näher ist.«
Sie setzten sich an den Tisch, und Tal holte eine
Flasche Wein. Er goss sich selbst, Quint und Creed
einen Becher ein und sagte: »Kaspar hat den
Verstand verloren, und inzwischen sind zwei, vielleicht sogar drei Nationen bereit, Opardum anzugreifen. Wenn das passiert, habe ich vor, dabei zu sein
und den Todesstoß zu führen.«
»Na ja, das ist alles schön und gut«, erwiderte
Creed nach einem Schluck, »aber von Rache ist noch
niemand satt geworden.«
»Wir machen es wie beim letzten Mal: Sold, während ihr wartet, und Beute, wenn der Kampf vorüber
ist.«
»Das genügt«, sagte Creed. »Ich kann noch mehr
Männer bekommen, wenn du sie brauchst.«
»Schick Botschaften aus. Ich will, dass sie hier
sind, bevor es Herbst wird.«
»Das lässt sich machen.«
»Wie viele Männer?«, fragte Quint.
»Etwa hundert unten in Inaska; da komme ich her,
und ich habe dort immer noch Freunde. Dann zwei-
oder dreihundert entlang der Grenze zum umstrittenen Land. Sie können sich in Deltator treffen und
von Opardum aus hierher segeln. Solange niemand
weiß, um was es bei dem kommenden Kampf geht,
sollten sie dabei keine Probleme haben.«
»Es wäre auch eine gute Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren, was Kaspar vorhat«, warf Quint
ein.
»Hast du einen Mann in der Nähe von Opardum,
dem du trauen kannst?«, fragte Tal Creed.
»Ich werde sehen, ob ich einen alten Kameraden

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