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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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heiß ist. Willst du etwas zu essen?«
»Was immer du im Haus hast.«
Sie kehrte nach ein paar Minuten mit einem Teller
zurück, auf dem Obst, Käse und Brot lagen. Bis das
Mädchen kam, um ihn zur Badewanne zu bringen,
hatte Tal den größten Teil davon bereits aufgegessen.
Als er sich im heißen Wasser zurücklehnte, ging
die Tür auf, und Maryanna kam herein. Sie hatte einen kleinen Tiegel in der Hand. »Ich dachte, das hier
könnte dir gefallen.« Sie goss ein wenig von der
Flüssigkeit aus dem Tiegel auf ihre Hand und fing
an, Tals Rücken damit einzureiben. Er roch ein Fliederparfüm.
Dann klopfte es an der Tür, und Mayami streckte
den Kopf herein und sagte: »Hier ist ein Mann, Sir.
Er sagt, wir sollen Euch ausrichten, dass Eure Leute
im Grünen Rad übernachten.«
Tal bedankte sich, und das Mädchen schloss die
Tür wieder. Maryanna sagte: »Du bist nur noch Haut
und Knochen. Was ist denn passiert?«
»Mehr als drei Jahre im Gefängnis, wo Herzog
Kaspar meinen rechten Arm abhacken ließ, und zwei
Monate Wanderschaft von Olasko bis hierher. Davon
einmal abgesehen nicht viel.«
Sie lachte. »Du hast immer noch diesen Sinn für
Humor.«
»Wie meinst du das?« Er spähte über die Schulter.
»Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in Kendricks
Gasthaus besonders komisch gewesen wäre.«
»Oh, du warst sehr komisch«, sagte das Mädchen,
das er einmal als Lela gekannt hatte. »Du warst nur
nicht absichtlich komisch.«
Er drehte sich um, packte sie und zog sie in die
kleine Wanne. Sie kreischte und lachte, als ihr Kleid
nass wurde. »Talon!«
»Ich heiße Tal«, sagte er und küsste sie leidenschaftlich.
Sie erwiderte den Kuss und schob ihn dann ein
wenig von sich weg. »Drei Jahre im Gefängnis?«
»Ja.«
»Oh, du Armer«, gurrte sie und begann, ihr Kleid
aufzuknöpfen.
    Tal verspürte das intensive Bedürfnis, seinen rechten
Arm zu kratzen. Nakor hatte sein Wort gehalten und
ihn ein paar Tage nach ihrer ersten Begegnung zu
einem Priester auf einer Insel gebracht. Tal wusste
nur, dass er gerade noch mit Nakor im Hammer und
Amboss gestanden hatte, und im nächsten Moment
befanden sie sich an einem Strand vor einem Tempel, und es war tiefe Nacht. Nakor sprach mit dem
Priester, der dort wartete, in einer Sprache, die Tal
nie zuvor gehört hatte, und der Priester nickte und
sah sich Tals Armstumpf an. Tal begriff, um was es
ging, obwohl er kein einziges Wort verstand. Der
Priester war Nakor einen Gefallen schuldig, und Nakor versüßte die Angelegenheit mit einem Beutel
Gold. Tal musste sich auf einen Tisch legen, der von
Kerzen umgeben war und in einem Raum mit Wandbehängen mit geheimnisvollen Mustern stand. Tal
hatte keine Ahnung, welchem Gott oder welcher
Göttin dieser Tempel geweiht war, denn es gab nirgendwo ein vertrautes Abbild oder Symbol.
    Der Priester rieb etwas auf Tals Armstumpf, intonierte mehrere Gebete und gab Tal etwas übel
Schmeckendes zu trinken. Dann waren Tal und Nakor plötzlich wieder im Hammer und Amboss. Tage
vergingen, und nichts an Tals Arm veränderte sich.
Er beschäftigte sich damit, seine Rekruten auszubilden, und das Gold verschaffte ihnen ein verlassenes
Bauernhaus einen halbstündigen Ritt von der Stadt
entfernt, das sie als Stützpunkt benutzten. Tal kaufte
Pferde, Waffen, Vorräte und Kleidung. Innerhalb
einer Woche war klar, welche von den befreiten
Sklaven Soldaten werden würden und welche in diesem Gewerbe nicht viel taugten. Vier Mädchen und
zwei Jungen erhielten Arbeiten im Haus zugeteilt,
während die verbliebenen vierundzwanzig weiter mit
Waffen trainierten. Tal hatte Masterson befohlen, die
Mädchen in Ruhe zu lassen, es sei denn, sie wünschten seine Aufmerksamkeit, und hin und wieder
schickte er ihn in die Stadt, wo er sich betrinken und
einige Zeit mit Huren verbringen konnte. Seit sie auf
dem Bauernhof angekommen waren, hatte Tal die
Rangfolge fest etabliert. Quint war sein Stellvertreter
und Baron Visniya sein Nachrichtenoffizier. Innerhalb von ein paar Tagen hatte Visniya Botschaften zu
alten Freunden in Opardum auf den Weg gebracht.
Es waren Leute, denen er vertraute, sagte er zu Tal,
und er hatte sich in den Botschaften umständlich genug ausgedrückt, dass Kaspars Agenten, falls sie die
Briefe abfangen sollten, nichts Nützliches erfahren
würden. Tal und seine Freunde würden auf Antworten warten, bevor sie versuchen würden, etwas über
die derzeitigen Verhältnisse in Opardum herauszufinden. Stolinko

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