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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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dass die Könige von Roldem ihren
Schiffsbauwald Meilen von hier entfernt abgesteckt
und Holz aus den Bergen geholt hatten, damit ihr
Jagdrevier unberührt bleiben konnte. Er nahm an,
dass man damit schon vor sehr langer Zeit begonnen
hatte, um zu gewährleisten, dass das Königshaus in
Zeiten des Hungers genug Wild hatte, aber was immer ursprünglich der Grund gewesen sein mochte, es
hatte dazu geführt, dass nur einen Tagesritt von der
größten Stadt des Inselreichs entfernt eine hinreißende Wildnis erhalten geblieben war.
Sie hatten zwei Stunden zuvor ihren Lagerplatz erreicht, und die Diener hatten erneut den großen Pavillon aufgebaut, zusammen mit mehreren kleineren
Zelten für die Gäste. Der Herzog hatte darauf bestanden, dass sie sofort mit der Jagd begannen und nicht
bis zum Morgen warteten. Auch Tal wusste, dass das
Wild sich häufig gegen Sonnenuntergang herauswagte, wenn sowohl Raubtiere als auch Beute Wasser
suchten. Aus dem Gelände schloss Tal, dass es in der
Gegend mindestens ein halbes Dutzend Bäche geben
musste. Und überall waren Anzeichen von Wild zu
finden. Sie hatten bereits die Spuren einer Wildsau
und ihrer Jungen entdeckt. Eine halbe Stunde zuvor
hatte er Katzenspuren gesehen, die der Größe nach
wohl von einem Leoparden oder einer Bergkatze
stammten und nicht von einem der viel größeren
schwarzmähnigen Höhlenlöwen.
Von ihrer eigentlichen Beute, dem Lindwurm, war
allerdings nichts zu sehen. Tal war der Ansicht, dass
es auch besser wäre, wenn das weiterhin so bliebe.
Er zog es vor, auf friedlichere Art zu sterben, als bei
lebendigem Leib gefressen zu werden, während er
versuchte, einem Haufen fauler Adliger seine Fähigkeiten als Jäger vorzuführen.
Herzog Kaspar führte die Jagd an, mit Tal an der
rechten Flanke. Zwischen ihnen befand sich Lady
Natalia, die ihren kleinen Bogen so hielt, als könnte
sie tatsächlich damit umgehen. Die beiden Barone
befanden sich links. Eine ganze Kompanie von Wachen, Dienern und Fährtensuchern wartete im Lager.
Ein halbes Dutzend berittener Armbrustschützen
stand bereit, um auf jeden Hilferuf zu reagieren, obwohl Tals Erfahrung ihm sagte, dass beim Angriff
eines wilden Tieres die Angelegenheit für gewöhnlich erledigt war, bevor Hilfe eintreffen konnte. Er
hoffte nur, dass es keinen Ärger geben würde.
Etwas näher bei ihnen warteten zwei Diener mit
einer Reihe von Waffen, darunter eine schwere Armbrust und zwei Eberspeere. Tal war überrascht, wie
leise der Herzog sich vorwärts bewegte und wie laut
die beiden Barone waren. Beide fühlten sich zu Fuß
offenbar sehr unbehaglich, obwohl sie behauptet hatten, leidenschaftliche Jäger zu sein. Der Herzog blieb
stehen und winkte Tal und die anderen zu sich.
Als sie näher kamen, deutete er auf den Boden.
»Seht Euch das an«, sagte er leise. Tal ließ sich auf
ein Knie nieder und betrachtete die Spur. Er berührte
die Erde und kam zu dem Schluss, dass der Abdruck
nicht viel älter sein konnte als ein paar Minuten.
Er stand auf und sagte: »Ein Bär.«
Baron Mikhail stieß einen leisen Pfiff aus. »Aber
seht Euch die Größe an!«
»Das muss der Großvater aller Bären sein«, erklärte der Herzog.
Tal hatte Geschichten über solche Bären gehört,
aber sie waren in seiner Heimat schon zu Zeiten des
Großvaters seines Großvaters ausgestorben gewesen.
Sie waren die Jaharo Milaka, die Grauschnauzenbären. Vielleicht hatten die Jagdeinschränkungen sie
hier in Roldem am Leben erhalten. Zum Herzog sagte er: »Ich habe schon von dieser Art Bären gehört.
Selbst zur besten Zeit sind sie aggressiv. Wir können
beinahe sicher sein, dass ein so großer Bär männlich
ist, also wird er jetzt im Frühling nach einem Weibchen suchen und nicht begeistert sein, wenn etwas in
sein Territorium eindringt, ganz gleich, was es sein
mag.« Tal blickte sich um. »Er ist noch ganz in der
Nähe. In diesem Fußabdruck ist immer noch ein wenig Feuchtigkeit. Die Luft hätte sie in weniger als
einer Stunde getrocknet.«
»Was glaubt Ihr, wie groß ist er?«, fragte der Herzog.
»Mindestens zwölf Fuß«, sagte Tal. »Pfeile werden ihn nur ein wenig ärgern. Wir brauchen schwerere Waffen.«
»Was schlagt Ihr vor?«
»Habt Ihr ein Katapult mitgebracht?«
Der Herzog lächelte. »Ich habe schon öfter Bären
gejagt.«
Tal ignorierte das Protokoll und erklärte: »Ich ebenfalls, Euer Gnaden, aber der größte Braunbär, den
Ihr gesehen habt, ist nichts im Vergleich mit einem

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