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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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weiter Flure entlang, bis sie den Gästetrakt erreichten.
Der Page blieb vor Tals Tür stehen und sagte: »Sir,
Herzog Kaspar ist am anderen Ende dieses Flurs untergebracht.« Er zeigte in die Richtung. »Es ist ein
recht langer Weg.« Er öffnete die Tür, und Tal betrat
die Gemächer als Erster.
Er war beeindruckt. Als unwichtigster Angehöriger von Kaspars Gefolge hatte er ein bescheideneres
Quartier erwartet, und wenn das hier bescheiden war,
dann mussten Kaspars Gemächer so luxuriös sein
wie die des Königs in Roldem.
Es gab ein großes Bett mit schweren Vorhängen,
die man zurückgezogen hatte. Auf dem Bett lagen
eine dicke Daunendecke und mehrere Kissen. Eine
riesige, derzeit kalte Feuerstelle befand sich an der
gegenüberliegenden Wand. Um diese Jahreszeit war
Feuer nicht notwendig, obwohl Tal es für wahrscheinlich hielt, dass sie hier den ganzen Winter
durchheizten.
Große Wandbehänge zierten jede Wand und nahmen den Steinmauern ein wenig von ihrer Kälte, was
angenehm war, denn sie befanden sich hier in einem
älteren Teil des Palastes, wenn auch nicht in der ursprünglichen Festung.
Der Page zeigte zu der Tür links von der Feuerstelle und sagte: »Euer Mann kann dort schlafen, Sir.«
Tal öffnete die Tür und steckte den Kopf hinein.
Es war ein Wandschrank, aber der Wandschrank war
größer als seine Wohnung in Roldem. Hier passte
genügend Kleidung hinein, um sich jeden Tag neu
einzukleiden, und außerdem gab es ein Bett, einen
Tisch, einen Nachttisch und einen Stuhl für den Diener.
Tal drehte sich um und erklärte: »Das wird genügen.«
Der Page sagte: »Sir, hinter der anderen Tür befindet sich Euer Badezimmer.«
»Danke«, erwiderte Tal.
Der Junge ging zur Tür, blieb dort noch einmal
stehen und sagte: »Falls Ihr etwas benötigt, zieht an
dieser Schnur, Sir. Der Empfang für den Herzog findet in zwei Stunden statt, also solltet Ihr Zeit haben,
Euch zu erfrischen.«
Er öffnete die Tür, und Tal sah, dass draußen eine
Gruppe von Palastdienern stand. Der Page drängte
sich an ihnen vorbei, und sie brachten das Gepäck
herein. Ein weiterer Diener erschien mit einem Tablett, auf dem süßes Gebäck, Obstküchlein und frische Trauben lagen. Der Nächste brachte ein Tablett
mit Kelchen mit gekühltem Wein, gewässert mit
Obstsäften, und einem Krug Bier mit einem halben
Dutzend Bechern.
Sobald diese Diener wieder verschwunden waren,
brachte eine Reihe junger Männer Eimer mit dampfendem Wasser herein und direkt ins Badezimmer.
Tal wartete, bis sie mit ihrer Arbeit fertig waren,
dann betrat er selbst den Raum.
Das Badezimmer war für ihn allein gedacht und
verfügte über eine geflieste Steinwanne. Tal steckte
die Hand ins Wasser und sagte: »Wenn ich mich
ausgezogen habe, wird die Temperatur gerade richtig
sein. Amafi, leg meine beste Kleidung für heute Abend zurecht, das schwarz-rostbraune Hemd, die enge graue Hose und meine schwarzen, knöchelhohen
Stiefel mit den goldenen Schnallen. Ich werde den
Degen mit dem Silbergriff und den schwarzen Filzhut mit der Falkenfeder tragen.«
»Sehr wohl, Euer Wohlgeboren«, sagte Amafi und
machte sich daran, die Kleidung auszupacken und
aufzuhängen, während Tal sich auszog.
Als er sich in die Wanne setzte, bemerkte er einen
seltsamen Mechanismus, der darüber hing. Er bestand aus einer Messingröhre mit einem breiteren
Ende, das kleine Löcher hatte. Daneben hing eine
Kette mit einem Griff. Er streckte sich und zog an
dem Griff. Sofort bekam er einen Schwall kaltes
Wasser ab. Er schrie überrascht auf, zog abermals an
der Kette, und das Wasser hörte auf zu fließen.
Amafi, der den Schrei gehört hatte, war beinahe
sofort im Zimmer, einen Dolch in der Hand. Als er
nichts weiter sah als den vor sich hin fluchenden Tal
mit seinem nassen Haar, sagte er: »Euer Wohlgeboren, was ist geschehen?«
Lachend erwiderte Tal: »Nichts. Ich war nur nicht
auf eine Dusche gefasst. Man kann sich damit abwaschen. Aber das Wasser ist ziemlich kalt.« Tal fand
am Rand der Wanne ein großes Stück duftender Seife und fing an sich zu waschen. »Wenn ich fertig bin,
kannst du gern die Wanne benutzen, Amafi. Das
Wasser wird immer noch ziemlich sauber sein.«
»Ihr seid großzügig«, erklärte der Queganer.
»Und bring mir bitte einen Kelch Wein«, sagte
Tal, und einen Augenblick später kehrte Amafi mit
dem Gewünschten zurück.
Tal lehnte sich nach dem Waschen einen Augenblick lang mit dem Wein in der Hand zurück. Er
dachte daran,

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