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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Tritt ihm ein paar Rippen gebrochen
hatte. Mitleidlos sagte er: »Bringt ihn zum Reden.«
»Gerne, Sir«, erwiderte der Feldwebel. Der alte
Soldat begann Befehle zu geben, während Tal zum
Lagerfeuer ging. In der Nähe der Flammen blubberte
es in einem schweren Eisentopf. Tal griff nach einem
Holzlöffel und probierte. Es war ein schlichter, aber
akzeptabler Fischeintopf. Tal winkte einen der Soldaten zu sich und sagte: »Heute gibt es etwas Warmes zu essen. Wenn ihr sie begraben habt, stellt Wachen auf, dann können die Männer essen.«
»Ja, Hauptmann.«
Tal kniete sich hin und machte eine kurze Bestandsaufnahme. Es gab genügend Fladenbrot und
Trockenobst, um seine Leute vier oder fünf Tage
lang zu ernähren – mehr als genug Ersatz für die
Vorräte, die sie aus den Rucksäcken genommen hatten, um Platz für die Asche zu machen. Tal seufzte.
Das hier war nur die Erste vieler blutiger Arbeiten, die
Kaspar ihm auftragen würde, das wusste er genau.
Wenn er den Herzog von Olasko tatsächlich vernichten wollte, wie er es geplant hatte, musste er ein
guter und treuer Diener sein, bis Kaspar seine wahre
Natur zeigte und Tal verriet. Dann würde Tal von
seinem Schwur entbunden sein. Dann könnte er Kaspar zu Fall bringen.
Bis zu diesem Tag würde er jedoch noch lange
warten müssen, und er musste noch so vieles herausfinden. Tal war in vielerlei Hinsicht ein geduldiger
Mann.
Er nahm eine Holzschale von einem Stapel in der
Nähe und schöpfte sich eine Kelle heißen Eintopf
hinein. Dann brach er ein Stück Brot ab und setzte
sich hin. Ihm fiel auf, dass in der Nähe ein paar Flaschen Wein standen, und er beschloss, sie seinen
Männern zu überlassen. Als er das Brot in den Eintopf tunkte und ein Stück abbiss, konnte er hören,
wie der Gefangene anfing zu schreien.
Tal blieb geduldig stehen, während Kaspar den Bericht las.
    »Das habt Ihr gut gemacht, Tal«, sagte Kaspar und
legte das Pergament hin. »Euer Bericht ist sehr ausführlich. Die Waren, die Ihr mitgebracht habt, werden die Kosten der Expedition decken, aber was machen wir mit dem Fürsten von Salmater?«
    »Ihm eine Botschaft schicken, Sir?«
»Ja, das dachte ich auch.« Er griff nach einem der
Medaillons von dem Haufen, den Tal vor ihm auf
den Tisch geschüttet hatte. »Ich denke, wenn wir ihm
die zurückschicken, wird er es begreifen.«
»Seid Ihr da sicher, Euer Gnaden?«
     
Kaspar lehnte sich zurück und musterte Tal. »Habt
    Ihr eine bessere Idee, Junker?«
»Die Schmuggelei war nichts weiter als ein Är
gernis, Euer Gnaden. Sie hat ein paar Kaufleuten geschadet und vielleicht ein paar Zölle umverteilt, aber
das war nur ein geringfügiges Problem. Warum sollte
jemand Spezialeinheiten für so etwas einsetzen?«
»Ihr habt etwas für mich?«
»Nur eine Vermutung, Euer Gnaden. Der Soldat,
den wir gefangen genommen haben, wusste nichts.
Aber sein Offizier hatte Befehle, die er den Männern
nicht mitgeteilt hat. Das konnten wir aus dem Soldaten herausholen, bevor er starb. Die anderen drei Gefangenen waren nichts weiter als Diebe und Hafenratten, die für leichte Beute arbeiteten. Aber wir haben das hier gefunden.« Er gab einem Diener ein
Zeichen, der daraufhin ein Bündel vor dem Herzog
auf den Tisch legte. Darin war ein Kasten, in dem
Kaspar eine Schreibausrüstung fand. Die Pergamente, die unten im Kasten zusammengefaltet waren,
waren mit rätselhaften Bemerkungen und Zeichnungen bedeckt.
Schließlich fragte der Herzog: »Er hat Landkarten
angefertigt?«
»Ja, Euer Gnaden.«
»Wozu?«
»Sie wollten eine direkte Route von Micels Posten
nach Deltator finden. Bevor ich aufgebrochen bin,
habe ich mir die Landkarten in Eurer Sammlung sehr
genau angesehen. Und seit ich mich in dieser Region
aufgehalten habe, weiß ich, wie unvollständig und
ungenau sie sind. Was auf Euren Karten wie ein großer Wasserweg aussieht, ist flach und sandig, und es
sind Inseln eingezeichnet, wo keine existieren; außerdem gibt es Sandbänke, die sich verändern, und
andere Arten von Gefahren für Schiffe mit größerem
Tiefgang.« Er zeigte auf eine der Karten, die er gefunden hatte. »Wenn ich die Anmerkungen und diese
Zeichnungen richtig verstanden habe, waren die Soldaten auf dem Rückweg von einer erfolgreichen Expedition – und es kann nicht die Erste dieser Art gewesen sein.« Er zeigte auf eine andere Karte. »Sie
waren beinahe fertig. Ich weiß aus verlässlichen
Quellen, dass es von der Stelle, wo sie aufgehört haben, bis zum Fluss selbst nur

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