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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Vadeski schrie: »Worauf wartet ihr
noch, ihr hässlichen Mistkerle?«
Die Piraten schrien vor Zorn und griffen an. Vom
Strand bis zu der Hügelkuppe, wo Tal wartete, waren
es weniger als hundert Schritte, und der größte Teil
des Wegs führte hügelaufwärts. Tal wartete, bis der
erste Schmuggler nur noch zwanzig Schritte entfernt
war, dann rief er: »Jetzt!«
Die Männer griffen nach ihren Rucksäcken und
begannen, Hände voll der weißen Asche in die Luft
zu werfen. Sie wurde vom Wind in die Augen der
Angreifer geblasen. Plötzlich ließen viele Piraten ihre Waffen fallen und schrien vor Schmerz. Die vier
Armbrustschützen schossen, und vier Männer fielen
zu Boden. Ein paar von ihnen hatten die Augen
rechtzeitig geschützt und rannten weiter auf Tals
Leute zu, die sie aber rasch niedermetzelten. Von den
neunzig oder mehr angreifenden Piraten erreichte nur
ein Dutzend Tals Linie, und alle starben einen raschen Tod.
Die verbliebenen Piraten leisteten keinen großen
Widerstand mehr, denn viele von ihnen waren blind.
Tal rief: »Macht ein paar Gefangene!« Auch er griff
die Schmuggler an, von denen viele wild mit ihren
Schwertern um sich schlugen und dabei ihren Kameraden mehr Schaden zufügten als Tals Männern. In
weniger als zehn Minuten war das Gemetzel zu Ende. Tal hatte nur zwei Verwundete, beide mit oberflächlichen Schnittverletzungen, und unten bei den
Booten saßen vier Gefangene und versuchten, sich
die Augen auszuwaschen.
Feldwebel Vadeski kam auf Tal zu. »Hauptmann,
es gibt etwas, das Ihr Euch ansehen solltet.«
Tal folgte ihm zu der Stelle, wo die Männer Gräber für die Toten aushoben. »Was ist denn?«
»Seht Euch ihre Füße an«, sagte der Feldwebel.
Tal tat wie geheißen und bemerkte, dass ein volles
Dutzend der Leichen Stiefel trug. »Das sind keine
Seeleute.«
»Nein, Sir«, sagte der Feldwebel. Er beugte sich
über den Mann mit Stiefeln, der ihm am nächsten
lag, und riss ihm das Hemd auf. »Seht Euch das hier
an, Sir.«
Unter dem Hemd des toten Mannes befand sich
ein Anhänger. »Ich wette, die anderen haben auch
einen.«
»Was ist das?«
Vadeski nahm dem Toten den Anhänger ab und
reichte ihn Tal. Der betrachtete ihn näher und sah,
dass auf dem Medaillon der Kopf eines brüllenden
Löwen eingraviert war. »Die Schwarzen Löwen tragen es, Sir.«
Tal schüttelte den Kopf. »Schwarze Löwen?«
»Eine Spezialeinheit, Sir. Soldaten, die für den
Fürsten von Salmater arbeiten. Das hier sind keine
Piraten, Sir, sondern Soldaten, die über die Grenze
kommen, um hier Ärger zu machen.«
Tal schaute zu den vier Gefangenen und bemerkte,
dass auch einer von ihnen Stiefel trug. Er ging zu
dem Mann und stieß ihn mit dem Fuß an. Der Mann
blickte auf und blinzelte. »Ich glaube, ich bin blind.«
»Sehr wahrscheinlich«, sagte Tal. »Zumindest für
eine Weile.«
»Was war das für ein Zeug?«, fragte der Mann und
zeigte auf seine geschwollenen Augen.
»Lauge«, antwortete Tal. »Laugenhaltige Asche.
Und jetzt werde ich die Fragen stellen. Wer war dein
Offizier?«
»Ich weiß nicht, was Ihr meint«, erwiderte der Gefangene.
Tal nickte Vadeski zu, der dem Mann so fest er
konnte in die Seite trat. Der Gefangene sah den Tritt
nicht kommen und sackte mit einem Schmerzensschrei zusammen. Er lag im Sand und konnte beinahe eine Minute nicht atmen, ehe er es mit einem
krächzenden Geräusch tat.
»Ihr seid keine Piraten«, sagte Tal. »Ihr seid Soldaten aus Salmater. Ihr befindet euch auf der falschen Seite der Grenze zu Olasko. Wenn ich euch
nach Opardum bringe, bedeutet das Krieg.«
»Ich bin Schmuggler«, sagte der Mann leise.
Tal sah sich um. »Also gut.« Er gab Vadeski ein
Zeichen. »Wir übernachten hier, und morgen
verbrennen wir alle Boote bis auf eines.« Er zeigte
auf die drei großen Schiffe, die in einiger Entfernung
vom Ufer vor Anker lagen. »Schickt vier Jungs dort
rüber, um nachzusehen, ob sich noch mehr von diesen Halsabschneidern an Bord verstecken, und danach sollen sie feststellen, mit was die Schiffe beladen sind. Wenn ihr könnt, bringt die gesamte Fracht
auf eins der Boote, und dann kehren wir nach Inaska
zurück. Stellt vier Männer ab, um unsere Boote von
der anderen Seite der Insel zu holen. Ich möchte,
dass der Herzog so schnell wie möglich von dieser
Sache erfährt.«
»Was wird aus ihm?«, fragte der Feldwebel.
Tal warf dem Mann, der im Sand kauerte, einen
Blick zu.
Die Art, wie er dort hockte, ließ Tal vermuten,
dass Vadeskis

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