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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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Balyoo hat ein Pferd übrig, aber das alte Mädchen ist spatig und kann nicht mal mehr fohlen, also hat er sie vielleicht schon getötet. Ansonsten sind Pferde hier so schwer zu finden wie kostenloses Bier.«
    »Und was ist mit Maultieren?«, fragte Kaspar.
    »Ihr wollt ein Maultier reiten?«, entgegnete Sagrin.
    »Nein, es soll einen Wagen und einen Pflug ziehen«, erklärte Kaspar mit einem Blick zu Jojanna.
    »Kelpita hat ein Maultier, das er vielleicht gegen einen Ochsen tauschen würde«, sagte Sagrin. Er deutete zur Theke. »Wieso trinkt ihr nicht etwas, während ich gehe und ihn frage?«
    Jojanna nickte, als Jörgen hereinkam, und Sagrin zauste im Vorbeigehen das Haar des Jungen. Jojanna ging hinter die Theke und goss Bier für sich und Kaspar ein und Wasser für Jörgen.
    Kaspar sah zu, wie sie sich an einen Tisch setzten, dann ging er zu ihnen. »Kannst du ihm trauen?«
    »Die meiste Zeit«, antwortete sie. »Er hat schon öfter versucht, uns zu übervorteilen, aber wie er sagte, das gehört zum Feilschen.«
    »Wer ist Kelpita?«
    »Der Kaufmann, dem das große Haus auf der anderen Straßenseite gehört. Er treibt flussabwärts Handel. Er hat Wagen und Maultiere.«
    »Nun, ich weiß nicht viel über Maultiere, aber in der Armee von -« Er unterbrach sich. »In der Armee, in der ich eine Weile gedient habe, benutzten sie sie statt Pferden für die schwere Zugarbeit. Ich weiß nur, dass sie schwierig sein können.«
    »Ich werde es schon zum Arbeiten bringen!«, sagte Jörgen mit jugendlicher Begeisterung.

    »Wie viel wird ein Ochse einbringen?«
    »Wie meinst du das?« Jojanna sah Kaspar an, als verstünde sie ihn nicht.
    »Ich habe noch nie zuvor einen Ochsen verkauft.«
    Kaspar erkannte, dass er vom Preis der meisten Dinge keine Ahnung hatte. Als Herzog hatte er nie für etwas aus eigener Tasche bezahlt. Das Gold, das er bei sich trug, war für Wetten oder Bordelle gewesen oder um einen guten Dienst zu belohnen. Er hatte Dokumente unterzeichnet, die die Haushaltsposten für die gesamte Zitadelle verteilten, aber er hatte keine Ahnung, was sein Verwalter den Kaufleuten aus der Stadt für eine bestimmte Menge Salz, Rindfleisch oder Obst bezahlt hatte. Er wusste nicht, welche Lebensmittel als Steuern von seinen eigenen Höfen kamen. Er wusste nicht einmal, was ein Pferd kostete, es sei denn, es war eins, das er als Geschenk für eine seiner Damen kaufte, oder sein eigenes Streitross. Kaspar musste lachen.
    »Was ist denn?«, fragte Jojanna.
    »Es gibt so viele Dinge, die ich nicht weiß«, erklärte er vage. Sie sah ihn fragend an, und er führte es weiter aus. »In der Armee kümmern sich andere –
    Quartiermeister, Verpflegungsstellen, Proviantmeister – um solche Dinge. Ich bin einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgetaucht, und das Essen wartete. Und wenn ich ein Pferd brauchte, hatte ich eins.«
    »Das muss angenehm sein«, erwiderte sie, und er sah ihr an, dass sie ihm nicht glaubte.

    Er dachte darüber nach, dass er nicht einmal die Preise für Luxusgegenstände kannte, und fragte:
    »Wie viel bringt ein Jungochse hier in Silber oder Kupfer ein?«
    Jörgen lachte. »Er glaubt, wir haben Münzen!«
    »Still!«, fauchte seine Mutter. »Geh nach draußen und finde etwas Nützliches zu tun, oder spiel, aber geh nach draußen.«
    Schmollend verließ der Junge das Gasthaus. Jojanna sagte: »Wir bekommen hier nicht viel Geld zu sehen. Niemand stellt mehr Münzen her. Und nach dem Krieg« – sie brauchte ihm nicht zu sagen, welchen Krieg sie meinte; wann immer hier jemand vom
    »Krieg« sprach, meinte er das Toben der Smaragdkönigin – »gab es viele falsche Münzen, Kupfer mit Silberüberzug oder Blei, das mit Gold überzogen war. Sagrin bekommt hin und wieder ein paar Münzen von Reisenden, also hat er einen Prüfstein und eine Waage, um feststellen zu können, ob sie echt sind, aber wir tauschen überwiegend oder arbeiten füreinander. Kelpita wird auflisten, was er für einen Ochsen geben will, und dann darüber nachdenken, ob das alles ein Maultier wert ist. Er will vielleicht beide Ochsen im Austausch haben.«
    »Zweifellos«, sagte Kaspar. »Aber darum geht es beim Feilschen, oder?«
    »Er hat etwas, das ich will, und hat nicht viel Verwendung für einen Ochsen. Er kann nicht so schnell essen.«
    Kaspar lachte, und Jojanna lächelte. »Er wird ihn an Sagrin verkaufen, der den Ochsen schlachten und zerlegen wird, und dann kann Kelpita hier eine Weile umsonst essen und trinken, was ihn freuen und

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