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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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geholfen, die Umgebung ruhig zu halten, wenn man von ein oder zwei Scharmützeln einmal absieht. Damals konnte ein Kaufmann praktisch überallhin ohne Eskorte reisen, aber nun wärt Ihr gut beraten, Eure Reise zu verschieben, es sei denn, Ihr heuert eine Kompanie Söldner an, um Euch zu begleiten, und Söldner sind dieser Tage schwer zu finden.«
    »Weil sie bereits alle Eure Farben tragen?«, fragte Kaspar lächelnd.

    »Oder die von Sasbataba.« Er warf Kaspar und seinen Begleitern einen Unheil verkündenden Blick zu. »Wenn Ihr ein paar graue Haare weniger hättet, würde ich Euch vier sofort zwangsrekrutieren.«
    Dann hob er die Hand und sagte: »Aber im Augenblick gebe ich mich mit einem weiteren Ratschlag zufrieden. Ich weiß einen frischen Blick auf die Dinge zu schätzen; seht Euch die Karte noch einmal an, und sagt mir, wie Ihr mit diesem Engpass umgehen würdet.«
    »Da wir die Aufstellung der Verteidiger nicht kennen und ich auch nicht weiß, welche Truppen Euch zur Verfügung stehen, kann ich nur raten.«
    »Dann geht davon aus, dass eine Stunde zu Pferd von hier in einem Dorf südlich der Kluft ausreichend Leute zur Verfügung stehen. Der Feind hat wahrscheinlich mehrere Kompanien Bogenschützen in den Felsen rings um den Engpass postiert ebenso wie im Wald auf der anderen Seite.«
    Kaspar sah sich die Karte lange an, dann sagte er:
    »Ich würde sie umgehen.«
    »Und sie in Eurem Rücken lassen?«
    »Warum nicht?« Er zeigte auf eine Stelle auf der Landkarte. »Seht Ihr dieses schöne weite Tal, nur drei Tage westlich von hier?« Er bewegte seinen Finger in einer Linie. »Ich würde genug Männer hier lassen, um Lärm zu machen und alle Späher und Spione zu täuschen, die sie vielleicht in der Nähe haben, und dann ein paar Infanteristen direkt zur Kluft schicken mit Trompeten und wehenden Fahnen, die sich dann eingraben. Soll der Feind doch denken, Ihr würdet eine Weile auf ihn warten. Und während die Infanterie die feindlichen Soldaten beschäftigt, würde ich diese drei Kompanien Kavallerie und alle berittenen Bogenschützen, die Ihr finden könnt, nach Westen schicken. Lasst die berittene Infanterie hinter Sasbatabas Leuten im Wald und in den Hügeln, und reitet durch dieses Dorf hier. Statt Euch in die Enge zu treiben, sitzen ihre Bogenschützen nun in der Falle, und Ihr habt ihr Dorf.«
    »Kein schlechter Plan. Wirklich, kein schlechter Plan.« Er sah Kaspar an und fragte: »Wie heißt Ihr?«
    »Kaspar. Ich komme aus Olasko.« Er drehte sich um. »Das da sind meine Freunde Flynn, Kenner und McGoin aus dem Königreich der Inseln.«
    »Und der Unglückliche auf dem Wagen?«
    »Der ehemalige Leiter unserer Gruppe, Milton Prevence.«
    »Das Königreich der Inseln? Ich dachte immer, dieses Land sei nur ein Mythos«, erklärte der Kommandant. »Ich heiße Alenburga und bin Brigadegeneral.«
    Kaspar verbeugte sich leicht. »Es ist mir ein Vergnügen, Euch kennen zu lernen, General Alenburga.«
    »Selbstverständlich ist es das«, sagte der Kommandant. »Ein anderer Offizier hätte Euch vielleicht aufgehängt, nur um seine Ruhe zu haben.« Er gab dem Subedar ein Zeichen. »Bringt diese Männer ins Eckhaus und schließt sie ein.«
    Flynn wollte Einspruch erheben, aber Kaspar hob die Hand und bedeutete ihm zu schweigen. »Wie lange?«, fragte er den General.
    »Bis ich herausgefunden habe, ob dieser verdammte Plan von Euch wirklich so gut ist. Ich werde heute Nachmittag Späher ausschicken, und wenn alles gut geht, werden wir alle nach Süden ziehen, noch bevor diese Woche zu Ende geht.«
    Kaspar nickte und sagte: »Wenn es Euch nicht stört, würden wir uns gerne selbst um unsere Verpflegung kümmern.«
    »Es stört mich nicht, aber spart Euch die Mühe; es gibt keine überzähligen Lebensmittel mehr im Dorf.
    Meine Verpflegungsstelle hat alles beschlagnahmt, was man in einen Kochtopf werfen kann. Aber macht Euch keine Sorgen. Wir werden Euch schon ernähren. Bitte seid heute Abend meine Gäste.«
    Kaspar verbeugte sich und folgte zusammen mit den drei Kaufleuten dem Subedar, der sie zu einem kleinen Haus direkt am Marktplatz führte. »Wachen werden vor den Türen und Fenstern stehen, meine Herren, also schlage ich vor, Ihr macht es Euch drinnen gemütlich. Wir kommen und holen Euch zum Abendessen ab.«
    Kaspar führte die anderen nach drinnen und sah sich in dem behelfsmäßigen Gefängnis um. Es war ein kleines Gebäude mit zwei Räumen, einer Küche und einem Schlafzimmer, und draußen gab es einen

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