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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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die richtige Richtung unterwegs. Und nun verzeiht uns, aber wir können Euch nicht mehr helfen.« Er machte zwei Schritte, dann blieb er noch einmal stehen und erklärte: »Eins kann ich Euch allerdings sagen. Wendet Eure Schritte nach Westen.«
    Die Mönche gingen, und Kaspar sagte: »Nach Westen?«
    Kenner schüttelte den Kopf. »Aber wir müssen nach Süden, zur Stadt am Schlangenfluss, und dann nach Nordosten segeln.«
    »Offensichtlich nicht.« Kaspar ging auf das Gasthaus zu. »Wir brechen im Morgengrauen auf, Freunde.«
    An der Tür des Gasthauses wandte sich Kaspar wieder ab, und Flynn fragte: »Wo gehst du hin?«
    »Ich werde versuchen, eine Landkarte zu finden«, antwortete Kaspar. »Ich möchte wissen, was westlich von hier liegt.«
    Ohne eine weitere Bemerkung gingen Flynn und Kenner ins Gasthaus, und Kaspar machte sich auf die Suche nach einer Karte.

    Zehn
Nach Westen
    Kaspar runzelte die Stirn.
    Er saß mit Kenner und Flynn an einem Tisch im Schankraum des Gasthauses Zu den vier Segen und konzentrierte sich auf die drei Landkarten, die er gekauft hatte, nachdem die Mönche gegangen waren.
    Während er nach Landkartenhändlern suchte, waren Flynn und Kenner noch einmal zum Tempel gegangen und hatten versucht, den Mönchen weitere Informationen darüber zu entlocken, was denn nun an der Rüstung so »falsch« war, aber sie hatten nichts Neues herausfinden können. Die Mönche weigerten sich, mit ihnen zu sprechen. Flynn war überzeugt, dass sie am Morgen nicht weiterziehen sollten, um die Mönche dazu zu zwingen, zurückzukommen und sie zu vertreiben.
    »Ich frage mich, wie zuverlässig diese Karten sind«, murmelte Kaspar.
    Der Wirt kam mit drei neuen Bechern Bier an ihren Tisch. »Ihr plant Eure Weiterreise?«, fragte er.
    »Wenn wir uns auf diese hier verlassen können«, sagte Kaspar.
    Der Wirt spähte über ihre Schultern, dann streckte er die Hand aus und nahm die oberste Karte weg.
    »Die da könnt Ihr verbrennen. Ich erkenne sie, es ist eine Kopie einer sehr alten und ungenauen Karte.«
    »Woher wisst Ihr das?«, fragte Kenner.

    »Ich war einmal Kaufmann – wie Ihr selbst –, bevor ich mich hier niedergelassen habe. Irgendwann hatte ich genug davon, Banditen zu verprügeln und Überfällen auszuweichen. Ich sehe mal, was ich in meiner Truhe habe. Ich kann Euch wahrscheinlich ein wenig weiterhelfen.«
    Er kehrte ein paar Minuten später mit einer alten Landkarte zurück, die auf aufgerolltes Leder gezeichnet war. »Die hier habe ich von einem Händler in Ralapinti gekauft, als ich mit dem Handel angefangen habe. Ich hatte einen Wagen, ein Maultier, ein Schwert, das ich beim Kartenspiel gewonnen hatte, und einen Haufen Schrott zu verkaufen.«
    Er entrollte die Karte. Anders als die, die Kaspar gekauft hatte, zeigte sie den gesamten Kontinent Novindus. Neben der ursprünglichen Zeichnung und Beschriftung gab es noch zusätzliche Notizen und Kritzeleien, von denen Kaspar annahm, dass der Wirt sie selbst gemacht hatte. »Hier.« Der Mann zeigte auf die Stelle, an der Shamsha eingezeichnet war.
    »Von hier bis dahin«, sagte er und bewegte den Finger in einer Linie, »sind alle drei Karten ziemlich genau, aber danach…«
    »Wir müssen nach Westen«, sagte Kaspar.
    »Dann habt Ihr zwei Möglichkeiten. Ihr könnt ein paar Tage nach Norden zurückziehen, und dann werdet Ihr eine Straße nach Westen finden. Es ist kein schlechter Weg, wenn man es nicht eilig hat. Ihr zieht durch die Ausläufer der Berge am Meer – viele Pässe und anständiges Wild, wenn Ihr unterwegs jagen wollt.« Er hielt inne und tippte sich mit dem Finger ans Kinn. »Ich glaube, ich habe das letzte Mal, als ich diese Strecke nahm, mehr als einen Monat gebraucht. Das ist selbstverständlich dreißig Jahre her. Aber die meisten Leute würden weiter nach Süden ziehen, zur Stadt am Schlangenfluss, und von dort aus ein Schiff nach Maharta nehmen.«
    »Warum Maharta?«
    Der Wirt setzte sich unaufgefordert hin. Er zeigte auf die Karte. »Wenn Ihr von hier aus direkt nach Westen geht, landet Ihr mitten auf dem Großen Tempelmarktplatz.« Er kratzte sich am Kinn. »Von da aus gibt es weiter westlich nicht mehr viel, womit man sich anlegen sollte. Ich nehme an, Ihr seid Ausländer. Ihr sprecht unsere Sprache recht gut, aber ich habe nie zuvor einen Akzent wie den Euren gehört.
    Wo kommt Ihr her?«
    »Von der anderen Seite des Grünen Meeres«, antwortete Kaspar.
    »Ha!« Der Wirt schlug mit der Hand auf den Tisch. »Ich habe gehört,

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