Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4
Schaden zufügen konnte, wenn die
Dinge außer Kontrolle gerieten, als zu jeder anderen Zeit
und an jedem anderen Ort.
Die Sänfte des Kaisers kam durch die Tür, und Kaspar
legte zerstreut die Hand an den Schwertgriff. Er wartete.
Caleb erstach einen weiteren Attentäter, einen, der als
Hausgardist gekleidet war, als Zane schrie: »Caleb! Hinter uns!«
Caleb wagte einen Blick nach rechts und sah zwei
Bewaffnete in der Uniform der Hausgarde, die auf sie
zurannten. »Das müssen die beiden vom Tor sein«, rief
er. »Ich habe hier zu tun!«
Zane und Tad stellten sich den beiden Neuankömmlingen entgegen, während Caleb weiter die Tür versperrte.
Zane sagte: »Ich nehme den Rechten!« Tad nickte,
dann griff er sofort den linken Gardisten an.
Tads Ungestüm erwies sich als vorteilhaft, denn als er
den Soldaten zur Linken angriff, drehte sich der Rechte
automatisch zur Seite, um seinem Kameraden zu helfen.
Zane stand plötzlich einem Mann gegenüber, der sich
von ihm abgewandt hatte und seine linke Seite nicht
schützte.
Der Mann erkannte seinen Fehler einen Augenblick
später, aber bei dem Versuch, zurückzutreten und sich
Zane zu stellen, starb er.
Zane wandte seine Aufmerksamkeit dem Mann zu,
gegen den Tad kämpfte, und sah, dass sein Bruder durchaus zurechtkam.
Er wandte sich nach links, warf einen kurzen Blick zu
Caleb, der immer noch die Tür hielt, und sah, dass sein
Stiefvater langsam über die drei Stufen an der Gasthaustür zurückgedrängt wurde. Der Gardist bemerkte Zanes
Bewegung aus dem Augenwinkel und versuchte, vor dem
sich nähernden zweiten Gegner zurückzuweichen.
Zane wollte schnell hinter den Mann gelangen, dem
sein Pflegebruder gegenüberstand, und der Mann wich
weiter vor Tad zurück und versuchte, beide Jungen im
Blickfeld zu behalten.
Tad schnaufte vor Erschöpfung, und Schweiß lief ihm
übers Gesicht. Er war froh über die Hilfe. Der Gardist
bewegte sich im Halbkreis und versuchte, mit dem Rükken an die Wand des Hauses zu gelangen, damit sich
keiner der Jungen von hinten nähern konnte.
Tad machte eine Kopfbewegung, Zane nickte, und
plötzlich stürzten sie beide los. Der Soldat stand vor der
Entscheidung, sich einem der Jungen zuwenden zu müssen, und konzentrierte sich weiter auf Tad. Für einen Augenblick drehte er dadurch Zane den Rücken zu, der vorsprang und den Mann mit dem Schwert im Nacken traf.
Bevor der Mann auch nur auf dem Boden lag, rannte
Tad schon an Zane vorbei zu Caleb, der nun vor der
Schänke einem ganzen Schwarm von Attentätern gegenüberstand, die aus dem Haus stürzten.
Caleb schrie: »Lauft!«
Zane eilte zu seinem Bruder und seinem Stiefvater.
»Nein«, sagte er entschlossen.
Tad schrie: »Hier entlang!«, und fing an, sich rückwärts die Straße entlangzubewegen, weg vom Palast.
Die drei stellten sich nebeneinander und gingen rückwärts, während mindestens zwanzig Mann aus der
Schänke kamen. Die drei wussten, sie würden bald umzingelt sein, aber wenn sie sich umdrehten, würde man
sie von hinten erschlagen. Sich die Straße entlang zurückzuziehen, und zwar so schnell, dass die Attentäter
weiter vor ihnen blieben, war das Beste, was sie tun
konnten.
Als sie eine Stelle zwei Türen von der Schänke entfernt erreichten, zögerten die Attentäter, denn plötzlich
schoss eine Gestalt mit rotem Haar auf sie zu, eine Keule
von der Größe eines Schinkens in der Hand. Jommy
schwang sie über den Verteidigungsstoß eines Schwertkämpfers hinweg, zertrümmerte dem Mann den Schädel
und schrie dabei wie ein Verrückter.
Dann strömten Dutzende von Männern an Caleb und
den Jungen vorbei, und Chezaruls Agent Donmati stand
neben Caleb. Der dünne, dunkelhäutige Mann fragte:
»Alles in Ordnung?«
»Ja«, sagte Caleb und sah zu, wie Chezaruls Leute die
Attentäter angriffen. »Wie viele von euch sind hier?«
»Fünfzig«, sagte Donmati.
»Sehen wir mal, ob wir ein paar von diesen Kerlen lebendig erwischen können. Es sind alles Nachtgreifer.«
Tad und Zane rangen nach Atem, und Tad sagte:
»Komm mit«, und folgte Chezaruls Leuten.
Caleb nickte und folgte ihm, Zane an seiner Seite.
Die zahlenmäßig unterlegenen Nachtgreifer kämpften
leidenschaftlich, und sie starben alle, trotz der Versuche,
sie lebendig gefangen zu nehmen. Plötzlich war es still.
Caleb bedeutete den Jungen und Donmati, mit ihm zu
kommen. »Ich dachte, du wärst davongelaufen«, sagte er
zu Jommy.
»Nö.« Der liebenswerte Rotkopf grinste. »Ich habe nur
Hilfe
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