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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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liegt daran, dass diese beiden nicht versuchen,
Leute fern zu halten; sie wollen welche hineinlassen«,
vermutete Caleb.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Zane.
»Einige von Chezaruls Leuten sammeln sich nicht
weit von hier im Gasthaus zu den Vier Winden.«
»Das kenne ich«, sagte Jommy. »Es ist nur ein paar
Straßen östlich von hier.«
»Wir sollen uns dort mit ihnen treffen. Ich glaube, es
wäre besser, sie herzuholen.« Caleb warf einen Blick
zum Himmel. »Es wird bald vollkommen dunkel sein.«
Dann schaute er Jommy an und fragte: »Gibt es in der
Nähe einen Ort, an dem wir außer Sicht bleiben können?«
»Eine Schänke ein paar Türen weiter.«
»Sehen wir mal.«
Entschlossen gingen sie über die Straße, wieder bemüht, ein Tempo einzuhalten, das niemanden auf sie
aufmerksam machte. Eine kleine Gruppe von Feiernden
kam um die Ecke, offensichtlich schon ziemlich angetrunken, und sie grüßten Caleb und die Jungen mit lautem Grölen. Caleb erwiderte etwas Vages, und sie bogen
um die Ecke.
Sie erreichten die Schänke, eine unauffällige Tür mit
einem Schild darüber, das ein Krokodil mit offenem
Maul zeigte. »Ich nehme an, hier kommen Leute her, die
im Palast arbeiten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
Kaufleute hier absteigen.«
Er betrat einen Raum, der voller Männer war, und einen Augenblick später wurden Schwerter gezogen. Denn
vor ihm standen mehr als ein Dutzend Männer, einige in
der schwarzen Uniform der Inneren Legion, während
andere die der Hausgarde, der Wagenlenker oder der Kavallerie trugen. Caleb brauchte nur eine Sekunde, um zu
verstehen, was hier los war. »Nachtgreifer!«, schrie er.
Zane und Tad hatten sofort die Schwerter gezogen.
Jommy machte einen Schritt vom Eingang weg, drehte
sich um und rannte davon.
Caleb wich zurück und sagte: »Es können immer nur
einer oder zwei durch die Tür kommen.«
Dann griff der erste Nachtgreifer an.
    Hoch auf der Treppe des großen Gebäudes gegenüber
dem Palast wandte Magnus Magie an, um besser sehen
zu können, was auf dem oberen Platz geschah. Er hatte
Kaspar bereits entdeckt und sah, dass er, Amafi und
Pasko dicht an dem Eingang standen, durch den nun die
Ersten aus dem Gefolge des Kaisers erschienen.
    Die beeindruckende Gestalt des Zeremonienmeisters
betrat den Platz, strahlend mit seinem mit Federn geschmückten Kopfputz und dem Leopardenfell. Er
schwang seinen massiven Amtsstab mit dem Elfenbeinaufsatz so leicht wie einen Gehstock, während ein Dutzend Trompeter und Trommler ihm folgten. Als er die
Schwelle des Platzes erreichte, beeilten sich Männer der
Hausgarde, einen Korridor zu bilden, der zu den Stufen
zum Thron führte, und der Zeremonienmeister begann zu
sprechen.
    Auf der anderen Seite der riesigen Halle bewegte sich
die Prozession langsam durch die offene Tür. Nakor und
Bek konnten hören, wie die beeindruckende Stimme des
Zeremonienmeisters sich über den Lärm der Menge erhob, aber was er sagte, war nicht zu verstehen. Am Ende
der Prozession kam eine schwere Sänfte, die von einem
Dutzend Trägern getragen wurde, in Sicht, und darauf
saß ein sehr alter Mann.
    Nakor legte Bek die Hand auf die Schulter, denn der
Sänfte folgten mehrere bewaffnete Gardisten. »Wir warten«, sagte Nakor leise.
»Auf was?«, fragte Bek.
     
»Darauf, dass etwas Interessantes passiert.«
     
Kaspar blickte von einem Gesicht in der Menge zum anderen und war nicht ganz sicher, was er zu sehen erhoffte.
    Viele der Menschen in der Nähe erkannte er, auch
wenn er ihre Namen nicht wusste, denn sie waren schon
bei seinem letzten Staatsbesuch hier gewesen; andere
waren Personen, die er im vergangenen Monat im Palast
kennen gelernt hatte.
    Die Prozession traf zeitlich mit der Parade auf der
Straße unterhalb des Palasts zusammen. Es war so arrangiert, dass der Kaiser sich in dem Augenblick auf dem
Thron niederließ, in dem die bunteren und exotischeren
Elemente der Parade vorbeikamen, und dann sollte ein
gewaltiges Feuerwerk folgen. Damit erreichte das Fest
seinen Höhepunkt. Betrunkene würden in den Straßen
umfallen, Raufereien würden von den Wachtmeistern
gestoppt, Kinder würden gezeugt werden, und am nächsten Morgen würde die Bevölkerung wieder zu ihrem
normalen Leben zurückkehren.
    In der ganzen Stadt wurde gefeiert, aber hier in der
Nähe des Palasts war die Konzentration von Menschen
am höchsten, vom Hochadel bis zu den einfachsten Leuten.
    Kaspar sah sich um und erkannte, dass man hier dem
Kaiserreich mehr

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