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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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großes
Bett voller Felle, das den Raum dominierte. Wo zuvor eine schlichte Truhe gestanden hatte, in der er
seine Rüstung aufbewahrte, gab es nun eine kunstvoll geschnitzte Truhe aus Schwarzholz und eine
Kleiderpuppe, auf die er seine Rüstung hängen
konnte. Bunte Wandbehänge schmückten die Wände und vermittelten Wärme, sowohl für den Körper
als für das Auge.
Geringere eilten herbei, um dem jungen Krieger
beim Ablegen der Rüstung zu helfen, und andere trugen einen großen Badezuber herein. Rasch entledigte
er sich seiner Rüstung und erkannte, dass er wund und
müde war und tatsächlich ein Bad brauchte.
Er ließ sich in das heiße Wasser sinken. Diener
machten sich sofort daran, süß duftende Salben in
sein Haar zu reiben, und sie wuschen ihn mit weichen Tüchern. Valko war in seinem ganzen Leben
noch nicht so behandelt worden und wusste kaum,
wie er reagieren sollte.
Nachdem er gebadet hatte, wurde ihm eine Auswahl von Kleidung aus hervorragenden Stoffen
vorgeführt, und er entschied sich für ein dunkelblaues Gewand mit Biesen und abstrakten Mustern
in Goldfäden, die seinen Augen sehr angenehm wa
ren.
Der Zuber wurde weggetragen, und vier männliche Geringere brachten einen großen Tisch herein.
Darauf befanden sich eine Ansammlung von Gerichten und mehrere unterschiedliche Weine und
Biere.
Valko stellte fest, dass er halb verhungert war, und
so machte er sich ohne Zögern an seine Mahlzeit.
Während er aß, verschwanden die Diener bis auf eine
junge Frau von ungewöhnlicher Schönheit, die geduldig wartete, bis er seinen ersten Hunger gestillt
hatte. Dann sagte sie leise: »Ich bin hier für das Vergnügen meines jungen Herrn. Man hat mich angewiesen, Euch zu erklären, dass das Kind, sollte ich
empfangen, kein Recht haben wird, Verwandtschaft
zu beanspruchen.«
Valko sah die junge Frau an und erkannte, dass er
sich zwar gern mit ihr vereinigt hätte, aber das seltsame Verhalten seines Vaters und Hireas Warnung
ihn belasteten. Schließlich sagte er: »Nicht heute
Abend … wie heißt du?«
»Naila, Herr.«
»Ich werde vielleicht morgen Abend nach dir
schicken, aber im Augenblick sollte ich mich ausruhen.«
»Wie der junge Herr wünscht.« Sie verbeugte sich,
dann fragte sie: »Wünscht Ihr, dass ich bleibe oder
gehe?«
»Bleib, während ich fertigesse, und erzähl mir
vom Haushalt meines Vaters. Was hat sich während
meiner Abwesenheit zugetragen?«
»Ich bin sicher, dass andere besser geeignet sind,
mit Euch darüber zu sprechen.«
»Zweifellos«, sagte Valko und deutete mit einer
Handbewegung an, dass das Mädchen sich neben ihn
setzen sollte. »Aber bis dahin möchte ich deinen
Worten lauschen. Du hast doch sicher Augen zu sehen und Ohren zu hören; was hast du beobachtet,
während ich weg war?«
Die Frau wusste nicht so recht, wie sie antworten
sollte, und begann mit einer langen Litanei von
Burgklatsch, Gerüchten und Spekulationen, von denen Valko die meisten langweilig fand. Aber hin und
wieder erwähnte sie etwas, das sein Interesse erweckte, und nach ein paar Fragen konnte er ihr
durchaus nützliche Dinge entlocken.
Insgesamt, stellte er fest, war dies eine erheblich
angenehmere Begegnung, als es eine bloße Vereinigung gewesen wäre. Er ignorierte die Forderung seines Körpers, die junge Frau zu nehmen, und stellte
ihr noch lange, nachdem er mit dem Essen fertig war,
weitere Fragen.
    Es klopfte mitten in der Nacht. Jommy war der Erste,
der aufstand, als die Tür aufging und Bruder Kynan
erschien. »Zieht euch an. Schweigend«, wies er die
drei jungen Männer an.
    Jommy warf einen Blick zu Servan, der die Schultern zuckte. Godfrey blinzelte wie jemand, der aus
einem Stupor erwachte.
    Als sie angezogen waren, bemerkten sie, dass auch
Tad, Zane und Grandy still vor der Tür warteten, unter dem wachsamen Blick des Mönchs. Er legte einen Finger an die Lippen, dann bedeutete er den
sechs Studenten, ihm zu folgen.
    Es gelang ihnen, ihr Ziel, das Büro des Mönchs,
ohne ein Wort zu erreichen, aber sobald sie die Tür
hinter sich geschlossen hatten, konnte Godfrey sich
nicht mehr bremsen. »Wie spät ist es?«, flüsterte er
Servan zu.
    Servan riss die Augen warnend ein wenig weiter
auf, aber eine Stimme im Raum sagte: »Eine Stunde
nach Mitternacht, würde ich annehmen.«
    Vater Elias öffnete eine geschlossene Laterne und
zeigte sich hinter dem Schreibtisch. »Wartet draußen,
Bruder, bitte«, sagte er zu Bruder Kynan.
    Kynan nickte und verließ das Zimmer.
Der Abt stand auf und

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