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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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tätschelte den Bauch seines Freundes. »Ich
dachte, du wolltest das hier loswerden?« Das Haus
am Fluss war das beste Gasthaus in Opardum und
wahrscheinlich das beste Restaurant auf der ganzen
Welt. Zane hatte großes Interesse an gutem Essen
entwickelt, seit seine Mutter Caleb geheiratet hatte
und er Gelegenheit erhielt, etwas Besseres zu versuchen als das, was er als Kind gekannt hatte.
»Ich werde besonders schwer arbeiten, glaub mir«,
erwiderte der leicht untersetzte junge Mann.
»Ich bin sicher, Talwin und seine Frau werden genügend Arbeit für euch finden.«
»Und was wirst du tun, Vater?«, fragte Caleb.
»Es gibt eine Reise, die ich unternehmen muss.
Sie ist nur kurz, aber ich hätte es schon lange tun
sollen. Sag deiner Mutter, ich werde in ein oder
zwei Tagen wieder zu Hause sein, aber sie soll nicht
auf mich warten; sie soll nach Kelewan gehen und
nachsehen, was die Versammlung mit dem Talnoy
anfängt.«
Sie umarmten sich, dann winkte Pug den vieren
zum Abschied zu und verschwand.
Jommy schüttelte den Kopf und holte tief Luft.
»Ich glaube, ich werde mich nie daran gewöhnen,
dass Leute einfach so verschwinden!«
Caleb lachte. »Du wirst dich noch an vieles gewöhnen, mein Junge.« Er zog eine Kugel aus dem
Hemd. »Wir machen uns also auf den Heimweg, und
dann geht ihr drei nach Olasko.«
Mit einem Blick zur Tür des Folterraums sagte
Tad: »Ich bin jedenfalls froh, dass wir diesen Teil
hinter uns haben.«
Ohne ein weiteres Wort legten alle die Hand auf
die Schulter desjenigen, der ihnen am nächsten stand,
Caleb aktivierte die Kugel, und dann verschwanden
sie ebenfalls.
    Eine gewaltige Präsenz war in Dunkelheit verschleiert, ihre Gestalt kaum wahrnehmbar in dem schwachen Licht einer einzelnen Laterne an einem Halter
an der gegenüberliegenden Wand.
    Eine Stimme sagte ohne einen Laut: Willkommen,
Pug von Crydee.
Pug lächelte, als er erwiderte: »Seit Jahren hat
man mich nicht mehr so genannt, meine Dame.« Er
wusste, die Präsenz brauchte keine Anreden, und die,
zu der er sich entschlossen hatte, war kaum angemessen, aber er spürte die Notwendigkeit, respektvoll zu sein.
»Wie Ihr wünscht, Magier«, sagte die tiefe Stimme. »Wollt Ihr mehr Licht?«
»Das wäre angenehm«, erwiderte Pug.
Plötzlich war es gleißend hell im Raum, als schiene die Sonne durch Glaswände. Pug sah sich um,
denn er war lange nicht mehr in diesem Raum gewesen. Es war eine Höhle tief unter der Stadt Sethanon,
wo Tomas gegen eine Beschwörung des Drachenlords Drakin-Korin gekämpft und Pug und andere
sich bemüht hatten, den Spalt zu schließen, der drohte, das Königreich und vielleicht auch die ganze Welt
Midkemia zu vernichten.
Das Wesen vor ihm hatte den Körper des großen
Drachen Ryath, aber der Geist darin war der eines viel
älteren Wesens, des Orakels von Aal. In jener epischen
Auseinandersetzung hatte der Drache alles gegeben,
um einen Schreckenslord zu besiegen, und es hatte
Magie von unübertroffener Kraft und Kunstfertigkeit
gebraucht, um einen Funken Leben in dem Körper zu
erhalten, nachdem Verstand und Geist dahingegangen
waren, sodass das Orakel einen lebenden Körper vorfand. Die natürlichen Schuppen des Drachen waren
zerstört worden, und eine Übergangslösung hatte das
Geschöpf in ein Wesen unglaublicher Großartigkeit
verwandelt. Der gewaltige Schatz der Drachenlords,
der Zeitalter zuvor unter der Stadt versteckt worden
war, hatte die Edelsteine geliefert, um beschädigte
Schuppen zu reparieren, und ein Geschöpf geschaffen,
mit dem es nichts auf dieser Welt an Erhabenheit und
Macht aufnehmen konnte, einen großen Edelsteindrachen. Licht tanzte auf den Facetten von tausenden von
Steinen, und das Geschöpf schien zu glitzern, als
bewege es sich, selbst wenn es reglos ruhte.
»Der Erneuerungszyklus ist gut verlaufen?«, fragte
Pug.
»Ja, der Zyklus von Jahren ist vergangen, und ich
verfüge wieder über mein gesamtes Wissen.« Sie gab
einen geistigen Ruf von sich, und ein Dutzend Männer in weißen Gewändern betrat den Raum. »Dies
sind meine Gefährten.«
Pug nickte. Diese Männer hatten gelernt, das Wesen des großen Drachen von Sethanon zu verstehen,
und sich freiwillig gemeldet, um ihre Freiheit im
Austausch gegen eine Lebensspanne zu geben, die
viele Male den normalen Umfang betrug, und für die
Ehre, einem größeren Gott zu dienen.
Denn das Orakel war mehr als nur eine Seherin.
Es verfügte über die Fähigkeit, viele mögliche Ereignisse zu

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