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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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freut mich, dass man sich an mich erinnert«,
sagte Kaspar.
Der Offizier wandte sich an die Wache: »Sieh
nach, ob der General einen Augenblick Zeit für …
für einen alten Bekannten hat.«
Einen Moment später wurde Kaspar in das Hauptzelt des Pavillons gebeten. Er reichte die Zügel seines Pferds der Wache und folgte dem Offizier nach
drinnen.
Der General sah zehn Jahre älter aus, nicht drei,
aber er lächelte, als er aufblickte. Sein dunkles Haar
war nun überwiegend grau und hinter seine Ohren
gekämmt. Sein Kopf war unbedeckt. »Seid Ihr zu
einem weiteren Schachspiel gekommen, Kaspar?« Er
stand auf und streckte die Hand aus.
Kaspar schüttelte sie. »Ich hätte nicht gedacht,
dass man sich an mich erinnert.«
»Nicht viele Männer liefern mir einen brillanten
taktischen Plan und besiegen mich am gleichen Tag
beim Schach.« Er bedeutete Kaspar, sich auf einen
der Segeltuchstühle neben einem Tisch mit einer
Landkarte zu setzen.
Dann bedeutete er seinem Burschen, etwas zu
trinken zu holen. »Ich hätte Euch unterwegs ein
paarmal brauchen können, Kaspar. Ihr habt ein besseres Auge für das Schlachtfeld als die meisten meiner Offiziere.«
Kaspar nickte zu dem Kompliment und nahm einen Becher gekühltes Bier entgegen. »Wo findet Ihr
Eis in dieser Gegend?«, fragte er, während er trank.
»Die Streitkräfte unseres Feindes, des Königs von
Okanala, wie er sich nennt, hatten ein Eishaus in einem Dorf, das wir vor ein paar Tagen befreit haben.
Es ist ihnen gelungen, sämtliche Vorräte wegzuschleppen und alles andere zu vernichten, was für
uns hilfreich sein könnte, aber irgendwie konnten sie
keinen Weg finden, all das Eis so schnell zu schmelzen.« Er lächelte und trank einen Schluck. »Dafür
bin ich dankbar.« Er setzte den Becher ab. »Als ich
Euch zum letzten Mal sah, versuchtet Ihr, einen toten
Freund nach Hause zu bringen, damit er begraben
wird. Was führt Euch diesmal hierher?«
Kaspar beschönigte, was nach ihrer letzten Begegnung geschehen war. »Der Bewohner des Sargs gelangte tatsächlich an den Ort, an den er gelangen
sollte, und seitdem bin ich mit anderen Pflichten beschäftigt. Jetzt suche ich hier nach Freunden.«
»Tatsächlich?«, erwiderte der General. »Ich dachte, als wir uns das letzte Mal begegneten, sagtet Ihr,
Ihr seid ein Kaufmann. Und jetzt habt Ihr Freunde so
weit im Süden?«
Kaspar verstand das Misstrauen eines Generals,
der gerade eine Schlacht verloren hatte. »Sie kommen eigentlich aus dem Norden. Ein Mann namens
Bandamin wurde zwangsweise zum Dienst verpflichtet, ziemlich weit nördlich von hier – tatsächlich
glaube ich, dass er von Sklavenhändlern gefangen
genommen wurde, die illegale Geschäfte außerhalb
von Muboya mit Euren Anwerbern abschlossen.«
»Es wäre nicht das erste Mal«, sagte der General.
»Während eines Krieges ist es schwieriger, sich um
Feinheiten zu kümmern.«
»Er hatte eine Frau und einen Sohn, und der Sohn
erfuhr, dass sein Vater bei Eurer Armee war, und
ging nach Süden, um nach ihm zu suchen. Die Mutter folgte dem Jungen.«
»Und Ihr folgtet der Mutter«, sagte Alenburga.
»Ich möchte, dass sie und der Junge sicher nach
Hause zurückkehren.«
»Und der Mann auch?«, fragte der General.
»Er ebenfalls, wenn das möglich ist«, erwiderte
Kaspar. »Gibt es einen Preis, ihn freizukaufen?«
Der General lachte. »Wenn wir erlauben würden,
dass Männer sich aus dem Dienst freikauften, hätten
wir eine ziemlich jämmerliche Armee, denn gerade
die Klügsten würden immer Mittel und Wege finden.
Nein, er wird fünf Jahre dienen, ganz gleich, wie er
in den Dienst gelangte.«
Kaspar nickte. »Das überrascht mich nicht sonderlich.«
»Ihr könnt gerne nach dem Jungen und seiner
Mutter suchen. Die Jungen, die beim Gepäcktransport arbeiten, sind hügelabwärts und westlich von
hier, bei einem Bach. Und die meisten Frauen, Ehefrauen ebenso wie Prostituierte, befinden sich ebenfalls in dieser Gegend.«
Kaspar trank sein Bier aus und stand auf. »Dann
werde ich Eure Zeit nicht länger verschwenden, General. Ihr wart sehr großzügig.«
Als er sich umwandte, um zu gehen, fragte der
General: »Was haltet Ihr von der Situation?«
Kaspar zögerte, dann drehte er sich noch einmal
um, um den Mann anzusehen. »Der Krieg ist vorbei.
Es ist Zeit, mit den Friedensverhandlungen zu beginnen.«
Alenburga lehnte sich zurück, fuhr mit Zeigefinger
und Daumen an seinem Kinn entlang und zupfte einen Moment an seinem Bart.

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