Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
Vom Netzwerk:
Die Männer waren zu starrsinnig,
was ihre Haltung zu Frauen anging – besonders jenen, die Magie benutzten –, das Wetter war zu heiß,
und die Städte waren überfüllt. Sie blickte auf den
fernen Strand und die majestätischen Berggipfel –
den Hohen Wall – dahinter. Andererseits musste sie
zugeben, dass die Landschaft hinreißend war. Nach
einem Moment fragte sie: »Wie lange befand sich
der Talnoy hier, bis Euch die ersten Berichte von den
Spalten erreichten?«
»Ich glaube mehrere Monate.«
»Dann sollten wir den Talnoy wieder zur Insel des
Zauberers bringen«, sagte Miranda.
»Warum?«, fragte Alenca.
»Weil die Spalte dem Talnoy entweder aus einem
natürlichen Grund zu dieser Welt folgten oder eine
Intelligenz dahintersteckt, die sie manipuliert. Wenn
eine Intelligenz dahintersteckt, könnte es Monate
dauern, bis sie den Talnoy auf Midkemia wiederfindet.« Sie warf Alenca einen Blick zu. »Tatsächlich
frage ich mich, ob wir ihn nicht einfach zu einer unbewohnten Welt bringen sollten, die Pug kennt, um
ihn dort weiterzustudieren.«
Da dies nach einer rhetorischen Frage klang,
schwieg Alenca dazu.
»Ihr sagtet, eins Eurer Mitglieder sei von einem
explodierenden Geschöpf getötet worden. Pug war
ein wenig vage, was die Einzelheiten anging. Was
könnt Ihr mir sagen?«
Hinter ihnen erklang eine Stimme. »Vielleicht
sollte ich es besser erzählen, Miranda.«
Miranda drehte sich um und sah einen untersetzten
Mann in einer schwarzen Robe, der einen Stab trug –
ungewöhnlich für einen Erhabenen der Tsurani – und
durch den Garten auf sie zutrat. Er hatte offenbar einen Teil des Gesprächs belauscht, während er näher
kam. Miranda kannte ihn nicht, aber der Mann sagte:
»Es ist schön, Euch zu sehen.«
»Sind wir uns schon einmal begegnet?«, fragte sie.
Es gehörte nicht zu ihren Gewohnheiten, die Ehrenbezeichnung »Erhabener« zu benutzen, wie es in dieser Gesellschaft üblich war, da sie ebenfalls eine
mächtige Magiebenutzerin war.
Der Mann zögerte nur eine Sekunde, dann lächelte
er. Er trug sein von Grau durchzogenes schwarzes
Haar ungewöhnlich lang, beinahe bis auf die Schultern, und sein Gesicht war glatt rasiert wie bei den
meisten Tsurani. »Nein, ich glaube, das war noch
nicht der Fall, aber Euer Ruf eilt Euch selbstverständlich voraus. Vielleicht wäre es besser, wenn ich
gesagt hätte: ›Es ist schön, Euch kennen zu lernen.‹«
Er nickte ihr ehrerbietig zu. »Ich bin Wyntakata. Ich
wurde Zeuge von Macalathanas Tod.«
»Ich hielte es in der Tat für eine große Höflichkeit
Eurerseits, wenn Ihr mir erzählen würdet, was geschehen ist«, sagte Miranda.
»Wir hörten von einem Spalt, der von einem Needra-Hirten eine Halbtagesreise nordöstlich der Stadt
Jamar gesichtet worden war, inmitten des weiten
Graslands der Provinz Hokani. Als wir dort eintrafen, fanden wir einen Spalt nicht größer als zwei
Handspannen, der vielleicht eine halbe Handspanne
über dem Boden schwebte. Ein kleines Geschöpf
stand reglos davor. Ich riet zur Vorsicht, aber Macalathana wollte es unbedingt untersuchen; ich nehme
an, er glaubte, dass es wegen seiner geringen Größe
keine besondere Gefahr darstellte. Als er vor dem
Geschöpf stand, brach es in eine gewaltige Explosion
von Licht und Flammen aus und verbrannte einen
großen Teil des Grases vor sich. Der Spalt war verschwunden. Ich kehrte sofort mit den ernsten Nachrichten zur Versammlung zurück, und andere begaben sich an den Schauplatz und holten Macalathanas
Leiche.«
»Hattet Ihr auch nur die geringste Gelegenheit, das
Geschöpf näher zu betrachten?«, fragte Miranda.
»Nein, so leid es mir tut. Ich sah es nur einen Augenblick, lange genug, um zu erkennen, dass es klein
war, auf zwei Beinen stand, keine Kleidung trug und
keine Gegenstände bei sich hatte. Es handelte sich
vielleicht um ein wildes Tier, das von der anderen
Seite durch den Spalt gekommen war.«
»Das nehmen wir derzeit jedenfalls an«, sagte
Alenca. »Es sei denn, diese Dasati neigen dazu,
nackt zu reisen«, fügte er mit leisem Lachen hinzu.
»Wir wissen nur wenig über sie.« Miranda ignorierte das Lachen des alten Magiers. »Aber ich halte
das für sehr unwahrscheinlich.« Wieder an Wyntakata gewandt fügte sie hinzu: »Alenca und ich sprachen
gerade über die Möglichkeit, den Talnoy zurück zur
Insel des Zauberers zu bringen.«
»Oh, das halte ich für verfrüht«, sagte Wyntakata.
»Tatsächlich?«, fragte Miranda.
»Sicher, wir haben

Weitere Kostenlose Bücher