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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Bedürfnisse am besten befriedigt, lässt
sich nur durch eine Frage entscheiden: Wo wollt Ihr
hin?«
»Zum Heimatplaneten der Dasati im zweiten
Reich.«
John verfügte über alterslose Erfahrung. Er hatte
in seinen Jahren im Gang beinahe alles gehört, was
man sich vorstellen kann. Aber nun war er zum ersten Mal sprachlos.
Miranda ging neben einem älteren Mann in schwarzer
Robe durch den Garten an der Südseite der großen
Versammlung der Magier der Tsurani. Es war ein
wunderschöner Nachmittag, und eine leichte Brise
wehte von den fernen Bergen im Norden und machte
den für gewöhnlich heißen Tsurani-Tag angenehm.
Das massive Gebäude der Versammlung dominierte die Insel, aber der Strand auf der anderen Seeseite war unberührt und bot einen beruhigenden Anblick für Mirandas beunruhigten Zustand. Sie hasste
es, wenn Pug nicht da war.
Der ältere Magier sagte: »So froh ich darüber bin,
Euch zu sehen, Miranda, müsst Ihr doch verstehen,
dass die meisten meiner Brüder immer noch …«
»Altmodisch sind?«
»Ich wollte ›Traditionalisten‹ sagen.«
»Mit anderen Worten, es gefällt ihnen nicht, sich
von einer Frau einen guten Rat geben zu lassen.«
»Etwas in dieser Richtung«, sagte Alenca, das
oberste Mitglied der Versammlung der Magier. »Wir
Tsurani haben im letzten Jahrhundert viele Veränderungen erlebt, die selbstverständlich mit unserer ersten
Begegnung mit Eurer Heimatwelt begannen, und Euer
Mann hat uns noch mehr auferlegt, aber wir sind immer noch ein engstirniger Haufen.« Das Gesicht des
alten Mannes war eine Ansammlung von Zerklüftungen, Falten und Altersflecken, und nur das dünnste
Echo von weißem Haar wuchs noch auf seinem Kopf,
aber seine Augen waren von lebhaftem Blau und glitzerten, wenn er sprach. Miranda mochte ihn sehr.
»Die Sache mit dem Talnoy ist zu so etwas wie einem Streit zwischen verschiedenen Gruppen geworden, und selbst am kaiserlichen Thron in der Heiligen Stadt hat man davon gehört.«
»Jemand hat geplaudert?« Miranda zog eine Braue
hoch.
Der alte Magier machte eine wegwerfende Geste.
»Wenn sich etwas so Gefährliches wie der Talnoy
auf der Insel befindet, glaubt Ihr doch nicht wirklich,
dass es lange ein Geheimnis vor dem Kaiser bleibt,
oder? Vergesst nicht, dass unsere erste Pflicht immer
noch der Dienst am Kaiserreich ist.«
Miranda blickte durch den Garten auf das ruhige
Wasser des Sees hinaus. »Nein, ich bin wirklich
nicht überrascht. Ich bin hier, um zu fragen, ob Ihr
Fortschritte gemacht habt.«
»Dann nehme ich an, dass Milamber und Magnus
geschäftlich unterwegs sind und davon abgehalten
werden, selbst hier zu erscheinen?«
Trocken sagte Miranda. »Ihr habt vergessen, Nakor zu erwähnen.«
Der alte Mann lachte. »Dieser Bursche amüsiert
mich ungemein.« Er holte tief Luft. »Ich glaube, er
weiß mehr über den erhabenen Pfad als ich, obwohl
er darauf besteht, dass es so etwas wie Magie nicht
gibt und wir alle nur Tricks ausüben.«
»Nakor ist eine stetige Quelle der Heiterkeit, ja,
aber lasst uns zum Thema zurückkehren. Hat der
Kaiser etwas über den Talnoy gesagt?«
»Nur dass er ihn auf unserer Welt nicht haben will.«
Miranda verschränkte die Arme, obwohl der Wind
vom See her warm war. »Hat er das zu einem Befehl
gemacht?«
»Wäre dies der Fall, dann hätten wir Euch den Talnoy bereits zurückgegeben«, erwiderte Alenca. Er rieb
sich die Hände, als erwartete er freudig eine neue
Aufgabe. »Viele unserer Brüder sind überzeugt, dass
wir einen Stillstand erreicht haben, und die Mehrung
von zufälligen Spalten macht uns Sorgen. Einer von
uns ist bereits als Ergebnis eines solchen gestorben.«
Miranda nickte. »Pug hat mir erzählt, dass Macalathana umgekommen ist. Aber ich weiß nicht genau,
was geschah.«
»Ein kleines Geschöpf kam hindurch, und wenn
ich es recht verstehe, explodierte es! Wenn Ihr das
glauben könnt.«
»Ich kann eine Menge glauben.«
»Wyntakata, der bei ihm war, war so erschüttert,
dass er sich beinahe einen Monat auf seinen Landsitz
in Ambolena zurückzog, bevor er zu uns zurückkehrte.« Alenca senkte die Stimme und fügte hinzu:
»Und er ist dennoch nicht wieder ganz der Alte,
wenn Ihr mich fragt.«
»Wird die Versammlung verlangen, dass wir den
Talnoy zurückholen?«
»Wenn Ihr keine Möglichkeit finden könnt, die
verdammten Spalte aufzuhalten, ja«, sagte Alenca.
Miranda schwieg einen Augenblick. Sie hatte Kelewan nur als Besucherin kennen gelernt und mochte
es nicht besonders:

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