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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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überraschte ihn. Plötzlich gefangen, musste er lange
genug innehalten, dass die anderen Wachen ihn erreichten. Er schloss die Augen und benutzte die
Transportfähigkeit, die Miranda ihn gelehrt hatte,
verbunden mit dem, was er vor Jahren von den Erhabenen der Tsurani gelernt hatte, und wählte einen
Platz auf dem Boden ein Dutzend Fuß weiter den
Gang entlang. In dem einen Moment war er noch ins
Netz verstrickt, und ein halbes Dutzend Wachen versuchte, ihn zu Boden zu ziehen, im nächsten befand
er sich zwölf Schritte entfernt und betrachtete einen
Moment lang die verwirrten Männer.
Dann wandte er sich dem offensichtlichen Karawanenmeister zu, einem üppig gekleideten dicken
Mann, der oben auf dem ersten Wagen saß und nun
erstaunt blinzelte, als Pug auf ihn zukam und sagte:
»Wenn Ihr lieber wollt, dass ich Euch zu qualmender
Asche verbrenne, kann ich auch das tun.«
»Nein!«, rief der Mann und hob unterwürfig die
Hände. »Fügt uns keinen Schaden zu, Fremder!«
»Euch Schaden zufügen?«, fragte Pug entnervt.
»Ich versuche nur, in diese Richtung zu gehen.« Er
zeigte dorthin. »Wo liegt das Problem?«
Der Karawanenmeister sah, dass der fremde Mann
seinen Angriff nicht fortsetzte, und senkte die Hände.
»Meine Leute haben vielleicht übereilt gehandelt. Ich
werde meinen Bevollmächtigten dafür tadeln. Er
suchte vielleicht einen weiteren Handelsgegenstand
und hielt Euch für wertvoll.«
Trocken antwortete Pug: »Mag sein.« Er schaute
die Karawane entlang und sah ein weiteres Dutzend
Wagen und eine Reihe von Individuen, die ihnen
folgten. »Seid Ihr Sklavenhändler?«
»Nun, in gewissem Sinne, vielleicht, könnte man
sagen … ja.« Er richtete die Handflächen nach oben
und spreizte die Finger, dann sagte er: »Aber das ist
nur ein winziges Nebengeschäft, vielleicht die Quelle
eines kleinen Einkommens, und nicht mein Hauptgeschäftsziel.«
»Und das wäre?«, fragte Pug. Er konnte Sklavenhändler nicht ausstehen, da er selbst vier Jahre als
Sklave auf der Welt der Tsurani gelebt hatte, bevor
man seine magischen Fähigkeiten entdeckte. Aber es
gab ein ungeschriebenes Gesetz im Gang, dass man
niemandem ohne Grund Ärger machte. Gut, er war
angegriffen worden, aber das war von einem Sklavenhändler, der ein einzelnes Individuum im Gang
entdeckte, nicht anders zu erwarten.
»Ich handle mit Gegenständen hohen Alters«, erklärte der Mann, »mit einzigartigen magischen Geräten und Reliquien. Vielleicht sucht Ihr nach etwas in
der Art?«
»Ein andermal. Ich muss jetzt gehen«, sagte Pug.
Er betrachtete den dicken Kaufmann nachdenklich.
»Aber Ihr könntet mir vielleicht Informationen verkaufen.«
Der Mann lächelte, legte die rechte Hand auf sein
Herz, verbeugte sich und sagte: »Das könnte sein.«
»Habt Ihr je mit jemandem Handel getrieben, der
den Weg zur zweiten Ebene kannte?«
Das Gesicht des Mannes wurde zu einer Maske
der Verwirrung. »Vielleicht beherrsche ich die Handelssprache nicht gut genug, Fremder. Die zweite
Ebene?«
»Der zweite Kreis. Das zweite Reich. Das, was
unter uns liegt.«
Der Mann riss die Augen auf. »Ihr habt den
Verstand verloren, aber wenn eine solche Person tatsächlich existiert, werdet Ihr sie bei John ohne Tadel
finden. Fragt nach Vordam von den Ipiliac.«
Pug verbeugte sich leicht. »Ich war ohnehin auf
dem Weg zu John, aber ich danke Euch für den Namen.«
»Vielleicht werden wir einander wieder begegnen …«
»Pug von Midkemia. Auch Milamber von Kelewan genannt.«
»Ich bin Tosan Baeda von den Dubengee. Vielleicht habt Ihr von mir gehört?«
»Tut mir leid«, sagte Pug, als er weiterging. »Ich
wünsche Euch guten Handel, Tosan Baeda von den
Dubengee.«
»Gute Reise, Pug von Midkemia, auch Milamber
von Kelewan genannt«, erwiderte der Kaufmann.
Pug achtete kaum auf die Wagen und zwang sich,
die Sklaven zu ignorieren. Mindestens fünfzig waren
aneinandergekettet und sahen ziemlich elend aus. Die
meisten waren Menschen, der Rest menschenähnlich
genug, um sich im Gleichschritt mit ihnen zu bewegen. Pug hätte sie befreien können, aber um welchen
Preis für seine knappe Zeit? Und was würde er mit
ihnen anfangen? Die meisten wussten sicher nur den
lokalen Namen für ihren Planeten, und wahrscheinlich hatte keiner die geringste Idee, wo sich die Tür
zu seiner Heimatwelt befand. Pug hatte schon vor
langem gelernt, dass es das Beste war, wenn man den
Gang betrat, alle ethischen und moralischen Bedenken zu Hause zu lassen.
Er

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