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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Ebene der Wirklichkeit
zum Reich der Dasati zu reisen.«
»Und dennoch seid Ihr hier, und Ihr behauptet, mit
den Dasati verwandt zu sein.«
Vordam nickte, dann blickte er zur Tür, als erwartete er jemanden. Bedächtig sagte er: »Ihr müsst verstehen … große Denker und Philosophen von einer
Unzahl von Welten haben mit dem Wesen der Wirklichkeit gerungen. Wie kann man die Existenz so vieler Welten, so vieler Völker, so vieler Götter und
Göttinnen und vor allem so vieler Geheimnisse erklären?« Er sah Pug in die Augen. »Ihr seid kein
Mann, dem ich beschreiben muss, was Neugier ist.
Also bezweifle ich auch nicht, dass Ihr häufig Zeit
damit verbrachtet, über diese und andere Unwägbarkeiten nachzudenken.«
»Das habe ich.«
»Stellt Euch alles, und ich meine alles, als eine
Zwiebel vor. Jede Schicht, die Ihr abschält, hat eine
andere Schicht darunter. Oder wenn Ihr in der Mitte
beginnen könntet, gibt es jeweils eine Schicht darüber. Nur, dass es keine Kugel ist, dieses ›alles‹,
sondern, nun ja … eben alles. Ich weiß, dass Ihr ein
Mann von scharfer Wahrnehmung seid, Pug von
Midkemia, also verzeiht mir, wenn ich klinge wie ein
langweiliger Lehrer, aber es gibt Dinge, die Ihr unbedingt verstehen müsst, bevor Ihr auch nur an eine
Reise ins Reich der Dasati denkt. Oberhalb und unterhalb dieses Universums, das wir bewohnen, existieren unterschiedliche Wirklichkeiten, die wir nur
indirekt kennen. Vieles von dem, was wir wissen, ist
durch Mystizismus und Glauben gefiltert, aber die
meisten Gelehrten, Theologen und Philosophen sind
der Ansicht, dass es andere Dimensionen gibt, die
sieben höheren und tieferen Ebenen.«
»Die sieben Höllen und die sieben Himmel?«
»So nennen viele Völker sie«, antwortete Vordam.
»Es gibt wahrscheinlich noch mehr, aber bis man die
siebte Ebene sowohl des Himmels als auch der Hölle
erreicht, hat man keine Bezugspunkte mehr, die …
nun, die noch irgendeinen Sinn ergeben würden. Der
siebte Himmel ist ein Reich, das so gesegnet, so voller Freude sein soll, dass sterbliche Geister nicht
einmal den Gedanken begreifen können. Der sechste
Himmel ist bevölkert von Wesen, deren Brillanz und
Schönheit solches Staunen und solche Freude bringen würden, dass wir sterben müssten, überwältigt
vor Glück, auch nur in ihrer Nähe zu sein … Wenn
man einigen Berichten glauben darf«, sagte Vordam,
»dann hattet Ihr bereits mit Dämonen aus dem fünften Kreis, der fünften Hölle, zu tun.«
»Mit einem von ihnen«, erklärte Pug mit finsterer
Miene. »Es hätte mich beinahe das Leben gekostet.«
»Der fünfte Himmel ist das Gegenteil. Diese Wesen geben sich mit Dingen ab, die wir nicht begreifen
können, aber sie wollen uns nicht schaden. Dennoch
wäre es ausgesprochen gefährlich, sie zu sehen, so
intensiv ist das Wesen ihres Seins.« Er hielt inne.
»Hinter den so genannten Kreisen oder Ebenen liegt
die Leere.«
»Und dort leben die Schreckenslords«, fügte Pug
hinzu.
»Ah«, sagte Vordam. »Euer Ruf wurde nicht übertrieben.«
»Ich hatte schon mit den Schreckenslords zu tun.«
»Und Ihr habt es überlebt, um darüber zu berichten. Mein Respekt für Eure Fähigkeiten wächst mit
jeder Sekunde. Die Schreckenslords sind sowohl für
die Himmel als auch für die Höllen schrecklich, da
sie von der Leere umgeben sind, und sie würde sie
verschlingen, wenn sie könnte.«
»Ihr sprecht von der Leere, als hätte sie ein Bewusstsein.«
»Hat sie das nicht?«, fragte Vordam rhetorisch.
»Direkt über uns befindet sich, was als erster Himmel betrachtet wird, so, wie man im Allgemeinen die
erste Hölle als unter uns gelegen betrachtet.« Er sah
Pug in die Augen und sagte: »Nur damit wir uns
nicht falsch verstehen, Pug. Dorthin wollt Ihr reisen.
Das ist das Dasati-Reich, von dem Ihr sprecht. Ihr
bittet darum, dass ein Führer Euch in die Hölle
bringt.«
Pug nickte. »Ich glaube, ich verstehe.« Seine Miene war eine Mischung aus Neugier und Besorgnis.
»Zumindest abstrakt betrachtet.«
»Dann lasst mich Euch ein paar weniger abstrakte
Bilder geben. Ihr könnt die Luft nur eine kurze Weile
atmen und das Wasser nur kurz trinken. Die Luft
könnte wie ein ätzendes Gas wirken, das Wasser wie
Säure. Dies ist nur eine Analogie, aber die Wahrheit
verhält sich wahrscheinlich erheblich subtiler, denn
ihre Luft könnte auch nicht ätzend sein und ihr Wasser keine Säure enthalten.«
»Ich bin … ein wenig verwirrt«, gab Pug zu.
»Denkt an Wasser,

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