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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Wenn
wir nach der Vereinigung nebeneinander lagen, dachte sie über … alle möglichen Dinge nach. Sie hatte
einen einzigartigen Verstand.«
Valko nickte. »Selbst die anderen Ausführenden,
denen ich während der Zeit des Verbergens begegnete, waren nicht wie Mutter. Eine sagte, dass sie Dinge sah, die nicht da waren.« Arukes Augen weiteten
sich, und Valko wusste, dass er einem katastrophalen
Fehler sehr nahe gekommen war; selbst eine Andeutung, dass seine Mutter von Wahnsinn erfasst war,
konnte seinen Vater dazu bringen, seinen sofortigen
Tod zu befehlen. Schnell fügte er hinzu: »Möglichkeiten.«
Aruke lachte. »Sie sprach oft von diesen Möglichkeiten.« Er blickte aus dem Fenster. »Manchmal
grenzte das, was sie sagte, an … nun, sagen wir, es
wäre nicht gut gewesen, wenn einer der Hierophanten sie gehört hätte. Ein Seelenpriester hätte sie gewarnt und verlangt, dass sie bereute, und darum gebetet, dass ihre Dunkelheit sich wieder festigte, aber
es gab Dinge an ihren Stimmungen und ihrer Art, die
ich … reizvoll fand.« Er schaute auf seine Hände
hinab, die er vor sich gefaltet hatte, und fügte hinzu:
»Einmal fragte sie sich laut, was geschehen würde,
wenn ein Kind bei seinem Vater aufwüchse.«
Valko riss erstaunt den Mund auf, dann klappte er
ihn wieder zu. »Solche Gedanken sind verboten«,
flüsterte er.
»Ja.« Mit einem Lächeln fügte Aruke hinzu:
»Aber du wirst mehr über deine Mutter wissen als
ich. Von allen, mit denen ich mich vereinigt habe
und die vor Zeugen erklärten, dass sie mir einen Erben schenken würden, ist sie es, an die ich mich am
meisten erinnere.« Er stand auf. »Ich habe mich oft
gefragt, wie du sein würdest und ob du etwas vom
Wesen deiner Mutter hättest.«
Valko stand ebenfalls auf. »Ich gebe zu, dass sie
mich manchmal auf seltsame Weise über Dinge
nachdenken ließ, aber ich bin nie von Seinen Lehren
abgewichen, und … ich habe einen großen Teil dessen, was sie mir beibringen wollte, ignoriert.«
Aruke lachte. »So wie ich die Lehren meiner Mutter während des Versteckens ignorierte.« Er legte
seinem Sohn die Hand auf die Schulter. Als er sie
fest drückte, fügte er hinzu: »Bleibe am Leben, Sohn.
Ich habe vierundfünfzig Winter hinter mir, und obwohl andere Söhne in den nächsten Jahren erscheinen werden, werden es weniger und weniger sein.
Und es würde mich nicht stören, wenn du derjenige
wärst, der am Ende meinen Kopf nimmt, wie ich den
meines Vaters nahm. Ich erinnere mich immer noch
an den Stolz in seinem Blick, als ich das Schwert auf
seinen Hals herunterriss, während er dort im Sand
der Grube lag.«
»Ich werde dich nicht enttäuschen«, sagte Valko.
»Aber ich hoffe, dass es bis dahin noch viele Jahre
dauert.«
»Ebenso wie ich. Aber als Erstes musst du am Leben bleiben.«
»Am Leben bleiben«, erwiderte Valko in beinahe
rituellem Ton. »Wie Er es bestimmt.«
»Wie Er es bestimmt«, wiederholte Aruke. »Was
hier besprochen wird, wird nicht außerhalb wiederholt. Verstanden?«
»Verstanden, Vater.«
»Und jetzt geh, lass dich von deinem Ding zu deinem Quartier bringen und schlafe. Morgen beginnst
du deine Ausbildung als künftiger Herr der Camareen.«
»Gute Nacht, Vater.«
»Gute Nacht, Valko.«
Valko ging, und Aruke kehrte zu seinem Sessel
zurück. Er starrte auf das Meer und die Sterne, fasziniert von dem, was er über sie wusste, und neugierig
auf das, was er nicht wusste. Er sah das Sternenlicht
durch die dichte Luft von Kosridi fallen. Er dachte an
seine dritte Reise zur Hauptstadt, um seinen Sohn
dem Karana zu präsentieren, um dem Orden und dem
TeKarana Treue zu schwören, der Welten entfernt
auf seinem uralten Thron saß. Er dachte an das dritte
Mal, dass er die Hierophanten und ihre langen Beschwörungen ertragen musste, während Valko sich
Seiner Dunkelheit und Seinem Weg verpflichtete.
Dann stand er auf und nahm eine einzelne, sehr alte Schriftrolle aus der Truhe. Er öffnete sie und las
sie langsam, denn Lesen hatte nie zu seinen besseren
Fähigkeiten gehört. Aber er kannte jedes Wort auswendig. Er las die Worte auf der Schriftrolle zweimal, dann legte er sie wieder weg und fragte sich,
wie er sich schon zweimal zuvor gefragt hatte, ob
dieser Sohn derjenige war, den die Prophezeiung erwähnte.
Acht
Neue Möglichkeiten
     
Pug wartete.
    Nach einiger Zeit sagte der Kaufmann: »Nein, das
bin ich nicht, aber Ihr seid nicht weit von der Wahrheit entfernt.« Er winkte Pug an einen kleinen Tisch

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