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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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mit zwei Stühlen, die so gearbeitet waren, dass sie
sowohl Menschen als auch ihm selbst genügend Bequemlichkeit lieferten. Als er saß, fuhr Vordam fort:
»Eine verständliche Fehleinschätzung; wir von den
Ipiliac sind mit den Dasati verwandt.«
    Pug war nicht sicher, ob er die Miene des fremden
Kaufmanns deuten konnte, aber er glaubte, so etwas
wie Überraschung bei ihm zu bemerken. »Ich muss
gestehen, ich hätte nie erwartet, hier im Gasthaus jemanden zu finden, der auch nur von den Dasati gehört hat, geschweige denn in der Lage ist, einen zu
erkennen.«
    »Ich habe eine sehr lebhafte Beschreibung gehört«, sagte Pug und entschloss sich, über seine Fähigkeit, die Unterschiede zwischen den Vibrationen
in diesem Raum und dem Rest des Ehrlichen John
wahrzunehmen, zunächst nicht zu sprechen. »Ich
möchte lieber nicht darüber reden, wieso ich Informationen benötige, und nur sagen, dass ich diese Informationen brauche.«
    »Informationen zählen zu den gesuchtesten Handelswaren.« Der Kaufmann verschränkte die Hände
vor sich und beugte sich zum Tisch vor, eine sehr
menschliche Geste. »Was die Gründe für Eure Anfrage angeht, so bleiben sie Eure Sache, aber ich sehe
mich gezwungen, Euch zu informieren, dass ich
durch mehrere Eide gebunden bin, nur bestimmte
Arten von Geschäften mit meinen Kunden hier im
Gang abzuwickeln.« Er nickte. »Ihr müsst verstehen,
dass dies unerlässlich ist, wenn man hier im Geschäft
bleiben will.«
    »Was ist es genau, das Ihr tut?«
»Ich liefere schwer zu findende Gegenstände und
andere, äh, Dinge: seltene Artefakte, einzigartige Geräte, verlorene Personen, Informationen. Wenn Ihr
etwas sucht, was Ihr billig erwerben wollt, bin ich
sicher nicht Eure erste Wahl. Aber wenn Ihr unbedingt etwas sehr Bestimmtes finden wollt, bin ich
beinahe mit Sicherheit jemand, der Euch von Nutzen
sein kann.« Er betrachtete Pug, und der Magier bemerkte, dass er das Mienenspiel des Ipiliac langsam
verstand. Der Kaufmann war neugierig.
»Ich muss einen Führer finden.«
»Führer gibt es zu Genüge, sogar gute. Ihr müsst
einen sehr speziellen Führer finden wollen, wenn Ihr
mich aufsucht. Wohin möchtet Ihr denn gehen?«
»Nach Kosridi«, sagte Pug.
Er zweifelte nicht daran, dass der Ausdruck, den er
nun auf Vordams Gesicht sah, einer der Überraschung war, denn die Augen des Kaufmanns waren
ein wenig größer geworden, und sein Mund öffnete
sich leicht.
»Das könnt Ihr nicht ernst meinen.«
»Doch, das tue ich. Sehr ernst.«
Längere Zeit saß der Kaufmann nur da, dann sagte
er: »Dürfte ich Euren Namen erfahren?«
»Pug von Midkemia.«
Ein langsames Nicken. »Dann vielleicht …« Vordam wählte seine Worte sehr sorgfältig, dann sagte
er: »Vielleicht ist es möglich. Euer Ruf im Gang ist
stetig gewachsen, junger Magier.«
Pug lächelte. Es war ein paar Jahre her, seit jemand ihn als »jung« bezeichnet hatte.
»Ich kannte Euren Mentor Macros.«
Pug kniff die Augen zusammen. Ganz gleich, was
in seinem Leben geschah, er stieß immer wieder auf
Spuren, die sein Schwiegervater zurückgelassen hatte. »Tatsächlich?«
»Ja, er hat vor mehreren Jahrhunderten Grund gehabt, mit mir Geschäfte zu machen. Als Ihr zum ersten Mal im Gang erschient, mit ihm und zwei anderen, bliebt Ihr nicht unbemerkt. Tomas von Elvandar
erregte selbstverständlich einiges Aufsehen, da er auf
den ersten Blick wirkte wie ein zurückgekehrter Valheru, ein möglicher Grund für großen Kummer bei
vielen Völkern vieler Welten. Die junge Frau war
uns, auch wenn sie nach allen Berichten bemerkenswert war, unbekannt und ist es weiterhin.«
Soweit sich Pug an ihre Reise zurück nach Midkemia durch den Gang erinnern konnte, nachdem sie
Macros aus dem Garten in der Ewigen Stadt gerettet
hatten, waren sie dabei unterwegs keiner anderen
Person begegnet. »Offenbar verfügt Ihr über sehr gute Informationsquellen«, sagte Pug. »Kanntet Ihr
Macros gut?«
Der Kaufmann lehnte sich weiter zurück und gestattete seinem Arm, in einer entspannten Haltung
über dem Rücken des Stuhls zu hängen. »Tat das
überhaupt jemand? Ich bin jedoch nie wieder einem
wie ihm begegnet.«
Pug erkannte, dass der Kaufmann etwas zurückhielt, etwas, was er vermutlich erst enthüllen würde,
wenn er bereit dazu war, also kehrte er zu dem Grund
für seinen Besuch zurück. »Der Führer?«
Einen Augenblick schwieg der Kaufmann. Dann
sagte er: »Es ist sehr schwierig.«
»Was?«
»Für ein Wesen von dieser

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