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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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sie hatte sie
liebgewonnen.
Die Jungen betrachteten Talwin als so etwas wie
einen Onkel, der einen Spaß haben ließ, wenn der
Vater es nicht tat. Aber dieser Vater, Caleb, war am
Abend zuvor erschienen, nachdem er ein paar Wochen allein mit Tads und Zanes Mutter verbracht und
dann einen Auftrag für seinen Vater erledigt hatte.
Der Junge, der so etwas wie ein Vetter für sie geworden war, saß ruhig da und versuchte, seinem
Namen nicht gerecht zu werden. Es fiel Laughing
Eyes Hawkins, dem frühreifsten Siebenjährigen, dem
sie je begegnet waren, jedoch sehr schwer, sein Entzücken zu verbergen. Der Junge war nach seinem
Großvater benannt und das ältere von Hawkins’ Kindern – das zweite war ein reizendes kleines Mädchen, das Sunset Peaks hieß.
Jommy warf dem Jungen einen finsteren Blick zu,
und das brachte das Gleichgewicht endgültig zum
Kippen. Laughing Eyes konnte seine Heiterkeit nicht
mehr verbergen. »Und was ist daran so komisch?«,
fragte Jommy.
»Ihr geht zur Schule!«, johlte Laughing Eyes. Er
hatte das rötlichblonde Haar seiner Mutter, und in
seinen blauen Augen lag ein boshaftes Glitzern, als
er Jommy angrinste.
Schließlich sagte Tad: »Haltet mich nicht für
dumm, weil ich frage, aber was genau ist eine Schule?«
»Du bist nicht dumm, weil du etwas nicht weißt«,
erwiderte Caleb. »Du bist nur dumm, wenn du nicht
fragst. Eine Schule ist ein Ort, an den Schüler gehen,
um von einem Lehrer zu lernen. Es ist, als hätte man
einen Privatlehrer, aber für mehrere Jungen und
Mädchen gleichzeitig.«
»Ah«, sagte Zane, als verstünde er das. Was er offensichtlich nicht tat.
»In Roldem haben sie viele Schulen«, sagte Tal,
»die überwiegend von den Gilden betrieben werden.
Es ist anders als im Königreich, in Kesh oder hier in
Opardum.« Mit einem Blick zu Jommy fügte er hinzu: »Und es ist sehr anders als alles, was du in Novindus erlebt hast.«
»Es gibt Schulen, wo ich herkomme«, erklärte
Jommy mit einer Spur von Trotz in der Stimme, die
deutlich machte, dass er zuvor nie von einer Schule
gehört hatte. »Ich hab nur nie eine gesehen, das ist
alles.«
Ihr Leben bestand seit ihrer Ankunft im Haus am
Fluss zu gleichen Teilen aus schwerer Arbeit, gegen
die keiner etwas hatte, und Vergnügen. Seit die drei
Jungen zusammen waren, hatte sich ein Band der
Bruderschaft zwischen ihnen gebildet, das dazu beitrug, dass sie ständig am Rand von irgendwelchem
Ärger standen, wenn sie nicht gerade für das Konklave arbeiteten. In letzterem Fall befanden sie sich
für gewöhnlich unter Anleitung ihres Stiefvaters oder
eines von Pugs Agenten. Aber wenn man sie sich
selbst überließ, wurde der Mangel an Aufsicht sehr
deutlich. Tal hatte schon mehr als einmal zu ihren
Gunsten mit dem einen oder anderen Beamten der
Stadt verhandeln müssen.
»Es wird euch guttun«, erklärte Caleb. »Tal sagt
mir, ihr Landjungen findet ein wenig zu viel Ärger in
der Stadt. Also werdet ihr von morgen an nicht mehr
hier arbeiten, sondern zur Universität von Roldem
gehen. Man wird euch per Schiff aufbrechen sehen,
nur damit die Schurken und leichten Mädchen, mit
denen ihr euch abgebt, zufrieden sind, aber später am
Abend wird Magnus auftauchen und euch nach Roldem bringen, wo ihr angeblich mit einem Schiff vor
dem Morgengrauen eingetroffen seid.«
»Roldem!«, sagte Tad plötzlich begeistert. Talwin
hatte erzählt, dass es sich um die zivilisierteste Stadt
der Welt handelte, und da er im vergangenen Monat
für die Erziehung der Jungen zuständig gewesen war,
zählte seine Ansicht bei ihnen viel.
»Ich dachte, du hättest gesagt, wir sollten zur
Schule gehen«, sagte Jommy, der seine Verwirrung
nun nicht mehr verbergen konnte.
Tal lachte. »Es handelt sich auch um eine Schule.
Es ist eine Schule, an der sie versuchen, alles zu studieren, daher der Name Universität. Ihr werdet zusammen mit den Söhnen des roldemischen Adels unterrichtet werden und mit denen aus anderen Ländern, die an der See des Königreichs liegen.«
»Nur Söhne?«, wiederholte Tad. »Keine Töchter?«
Tal schüttelte mitfühlend den Kopf.
Caleb sagte: »Vaters Ansicht über die Erziehung
von Frauen ist … anders als die der meisten Leute
hier, vielleicht sogar einzigartig. Nein, ihr werdet
zusammen mit anderen Jungen untergebracht, von
denen die meisten wahrscheinlich ein paar Jahre jünger sind als ihr, aber es gibt auch einige in eurem Alter.«
»Untergebracht?«
»Ja, ihr werdet in der Universität zusammen mit
den anderen Studenten unter der

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