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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Universität zugelassen wurdet. Ihr werdet viele Dinge lernen: Geschichte, die Künste, die
Wahrheit, die La-timsa ihren Auserwählten enthüllt,
und selbstverständlich auch militärische Taktik. Roldems beste junge Adlige studieren hier und bereiten
sich darauf vor, dem Land in der Marine oder am
Königlichen Hof zu dienen und, wie es die Pflicht
aller ist, die ihre Studien beenden, zehn Jahre im
Dienst zu verbringen, bevor sie zu ihren Familien
zurückkehren. Viele bleiben ihr ganzes Leben im
Dienst der Krone.«
Tad und Zane sahen einander besorgt an, denn
niemand hatte etwas über Dienst in Roldem gesagt.
Was sie über das Konklave wussten, schloss nicht
aus, dass Pug ihnen befahl, Jahre am Königlichen
Hof zu verbringen oder Roldems Feinde zu Land
oder See zu bekämpfen, aber es wäre weniger
schockierend gewesen, wenn jemand es vorher erwähnt hatte. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fuhr
Bruder Kynan fort: »Jene von euch, die keine Bürger
von Roldem sind, haben nicht das Privileg zu dienen,
aber man erwartet, dass ihr eine große Summe in
Gold hinterlegt.« Er betrachtete Jommy von oben
nach unten. »Dein Anblick passt nicht zu deiner Stellung, aber das ist ohne Bedeutung. Bald werdet ihr
Bruder Timothy sehen, der euch diese Kleidung abnehmen und sie aufbewahren wird. Von nun an werdet ihr die Kleidung der Universität tragen. Es gibt
keinen Rang unter den Studenten, also sind keine
Titel erlaubt. Ihr sprecht einander nur beim Namen
an und die Brüder und Väter sowohl mit Titel als
auch Namen. Unsere Regeln sind streng, und wir erlauben keinen Ungehorsam. Und nun zieht eure
Hemden aus.«
Die Jungen wechselten kurze Blicke, dann ließen
sie ihre Bündel fallen und legten die Hemden ab.
»Kniet euch vor den Tisch«, sagte Bruder Kynan.
Wieder sahen sie einander an. »Kniet euch hin!«, rief
der große Mönch, und die Jungen taten es.
Bruder Kynan ging zu einer Ecke des Raums und
kehrte mit einer langen Rute aus dunklem Holz zurück. »Diese Rute«, sagte er und zeigte sie ihnen, »ist
das Instrument der Bestrafung. Jeder Verstoß wird
euch Schläge damit einbringen. Die Anzahl der
Schläge wird entsprechend der Schwere des Verstoßes bestimmt.« Plötzlich schlug er zu, traf Jommy an
den Schultern, und dann Zane und Tad. Alle drei
Jungen zuckten zusammen, aber keiner schrie. »Nun
wisst ihr, was euch bevorsteht. Habt ihr irgendwelche Fragen?«
Jommy sagte: »Eine, Bruder.«
»Sprich.«
»Was ist die Strafe dafür, einen anderen Studenten
zu schlagen?«
»Zehn Streiche.«
Jommy seufzte. »Dann solltet Ihr lieber gleich
weitermachen, Bruder, denn ich habe einen Burschen
namens Servan geschlagen, ein paar Minuten, bevor
ich hierherkam.«
»Gut«, sagte der Mönch. Er schlug Jommy zehnmal fest auf den Rücken, während Tad und Zane auf
den Knien blieben und jedes Mal zusammenzuckten,
wenn die Rute niederging. Als er fertig war, sagte er:
»Steht auf und zieht eure Hemden wieder an.«
Sie taten, was man ihnen gesagt hatte, und Bruder
Kynan fuhr fort: »Du bist intelligenter, als du aussiehst, Jommy. Die Strafe dafür, sich nicht selbst zu
melden, ist eine Verdoppelung der Schläge. Du hättest zwanzig bekommen, wenn mir ein anderer von
der Sache mit Servan erzählt hätte.«
Jommy nickte nur.
»Geht den Flur entlang und zur letzten Tür links,
wo ihr Bruder Timothy finden werdet. Er wird sich
um euch kümmern.«
Tad und Zane zogen ihre Hemden mit leichtem
Unbehagen wieder an, aber Jommy warf seins einfach über, griff nach seinem Reisesack und verließ
das Zimmer. Im Flur fragte Tad: »Tut dir nicht der
Rücken weh?«
»Selbstverständlich«, sagte Jommy. »Aber mein
Vater hat mich schlimmer verprügelt, als ich noch
jünger als Grandy war, und ich gebe dieser Art von
Mann nicht gern die Befriedigung, mich zusammenzucken zu sehen.«
»Was für eine Art von Mann ist er denn?«, fragte
Zane.
»Es gibt zwei Arten von Männern, die einen bestrafen, alter Junge. Solche, die wissen, dass es notwendig ist, und solche, denen es Spaß macht. Bruder
Kynan gehört zu der Sorte, der es Spaß macht. Je
mehr man zeigt, wie weh es tut, desto mehr Spaß
macht es ihm.«
Sie erreichten die Tür und klopften dreimal. Eine
Stimme von drinnen sagte: »Steht nicht einfach
draußen im Regen! Kommt rein!«
Zane sah sich um. »Regen?«
Jommy lachte und öffnete die Tür. Der Raum dahinter war größer als Bruder Kynans Büro, aber
diesmal handelte es sich nicht um einen kargen

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