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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Aufsicht der Mönche wohnen.«
»Mönche?«, fragte Zane leicht entsetzt. »Was für
Mönche?«
Hawkins hüstelte, um sein Lächeln zu verbergen.
»Natürlich die Brüder von La-timsa.«
»La-timsa!«, rief Tad. »Sie sind …«
»Streng?«, bot Caleb an.
»Ja, das sind sie«, stimmte Talwin zu.
»Sehr streng«, fügte Caleb mit einem Blick zu seinem Freund hinzu.
»Einige behaupten sogar, sie seien ein wenig zu
streng, obwohl ich noch nie gehört habe, dass ein
Student an zu viel Disziplin starb«, stellte Tal fest.
»Sie trinken nichts anderes als Wasser«, jammerte
Zane. »Sie … sie essen altes Brot und harten Käse
und … sie kochen das Rindfleisch.« Er warf einen
sehnsuchtsvollen Blick zur Küchentür.
»Wer ist La-timsa?«, fragte Jommy. »All diese
neuen Namen hier bringen mich durcheinander.«
»Ich weiß nicht viel über die Namen, die man unten in Novindus benutzt …« Tal sah Caleb an und
zuckte die Achseln.
»Durga«, sagte Caleb.
»Durga!«, rief Jommy. »Sie leben im Zölibat! Sie
schlagen einander zur Buße mit Ruten! Sie legen
Schweigegelübde ab, die Jahre dauern! Und sie leben
im Zölibat!«
Tal begann zu lachen, was seinen kleinen Sohn zu
einem Sturm von Heiterkeit veranlasste.
»Sucht zusammen, was immer ihr braucht, dann
habt ihr eine Stunde, um euch zu verabschieden«,
sagte Caleb, der nun mit den anderen lachte. Dann
wurde seine Stimme wieder ernst. »Ich sage euch das
jetzt, damit es klar ist. Der Tag wird kommen, an
dem ihr dort steht, wo Talwin und ich heute stehen –
im Herzen des Konklaves. Ihr werdet keine einfachen Soldaten sein, sondern Generale. Und deshalb
geht ihr.«
Damit drehte er sich um und verließ den Raum,
und die drei Jungen sahen einander mit resignierter
Miene an. Tad sagte schließlich: »Nun, es ist immerhin Roldem.«
»Und sie können uns doch nicht die ganze Zeit in
dieser Universität einschließen, oder?«, fragte Zane.
Jommys trostlose Miene hellte sich plötzlich auf,
und er grinste. »Das sollen sie mal versuchen!« Er
versetzte Tad einen Schlag auf die Schulter.
»Kommt, wir müssen packen, und es gibt ein Mädchen, von dem ich mich verabschieden möchte.«
»Shera?«, fragte Zane.
»Nein«, erwiderte Jommy.
»Ruth«, spekulierte Tad.
»Nein.« Jommy begann, auf die Küche zuzugehen,
hinter der ihr Quartier und ihre Sachen warteten.
»Milandra?«
»Nein«, sagte Jommy und ging durch die Tür.
Zane packte Tads Arm. »Wie macht er das nur?«
»Ich weiß es nicht«, sagte sein Pflegebruder, »aber
er wird damit aufhören müssen, sobald wir nach
Roldem kommen.«
Zane seufzte. »Opardum fehlt mir jetzt schon.«
Tad schob die Tür auf und sagte: »Dir fehlt nur
das gute Essen.«
Neun
Roldem
     
Die Jungen nahmen Aufstellung.
    Jommy, Tad und Zane warteten, als sich mehr als
ein Dutzend Universitätsstudenten näherten. Die drei
Pflegebrüder kamen von den Docks, wo sie angeblich eingetroffen waren, obwohl Magnus sie auf Pugs
Bitte zu einem Lagerhaus des Konklaves gebracht
hatte. Sie sahen angemessen schmutzig und zerknittert aus, also würde die Geschichte, dass sie einen
Monat oder länger bei einer Karawane und dann eine
Woche auf See verbracht hatten, glaubwürdig sein.
Sie trugen schlichte Hemden und Hosen und Reisesäcke über der Schulter.
    Nun sahen sie zu, wie die Studenten sich verteilten, einen lockeren Halbkreis vor ihnen bildeten und
sie dabei betrachteten wie Vieh auf dem Markt. Ihr
Alter reichte von etwa zwölf bis zu dem der drei
Neuankömmlinge – obwohl Jommy annahm, mit seinen beinahe zwanzig der älteste Student zu sein.
    Alle Studenten trugen die offizielle Kleidung der
Universität: ein schwarzes Filzbarett, das leicht nach
links geschoben getragen wurde, ein hellgelbes
Hemd, über dem ein langer blauer Wappenrock mit
weißen Besätzen an den Rändern hing, der auf beiden Seiten gebunden war, gelbe Hosen und schwarze
Stiefel. Jeder Student hielt einen schwarzen Lederbeutel in der linken Hand. Aus der dunklen Haut von
einigen ließ sich schließen, dass sie aus Kesh kamen,
und auch aufgrund der unterschiedlichen Akzente
war klar, dass sie diversen Ländern entstammten.
    Einer der älteren Jungen, der dunkles Haar und
dunkle Augen hatte und dessen Lächeln an ein höhnisches Grinsen grenzte, ging auf Jommy zu und sah
ihn von oben bis unten an. Dann warf er einem blonden Jungen an seiner Seite einen verächtlichen Blick
zu und fragte: »Was meinst du, woher sie kommen?«
    »Offensichtlich Jungen vom Land«, erwiderte

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