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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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als Kunst!
    Er pfiff ein bedeutungsloses kleines Lied, als er den Flur entlangging, vorbei an einem halben Dutzend weiterer Amtsräume voller Leichen. Grinsend dachte er, dass es amüsant war, die Anführer der großen Häuser zu töten, und den Tsurani sicher eine Menge Probleme machen würde, aber es würde für den jungen Kaiser noch schwerer sein, sein Reich ohne Bürokraten zu regieren!
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    Martuch eilte die Leiter zum Versteck hinunter und sagte: »Wir haben den Palast des TeKarana erreicht und wissen nun, um was es bei der Musterung gestern ging.«
    Pug, Magnus und Hirea saßen auf Feldbetten und schauten den alten Krieger erwartungsvoll an.
    »Auf Bitte des Dunklen hat der TeKarana zwei Legionen, die Dritte und die Fünfte, zehntausend Krieger, durch etwas, was sie ein Portal nennen, auf Eure Ebene geschickt«, sagte er an Pug und Magnus gewandt.
    »Wohin?«, fragte Pug.
    »Auf die Welt der Tsurani. Ich konnte keine Einzelheiten in Erfahrung bringen, aber es gibt Gerüchte, dass den Kriegern gesagt wurde, sie sollten ihr Todeserbe vorbereiten.«

    »Todeserbe?«, fragte Magnus.
    »Jeder Krieger im Dienst des TeKarana oder eines der anderen Karanas hat einen Behälter, in den er Gegenstände legen kann, die er seinem Haus oder seiner Gesellschaft vererben will«, erklärte Hirea. »Das können persönliche Gegenstände sein, Botschaften an Väter oder Mentoren oder was auch immer der Krieger als Erbe hinterlassen möchte.«
    »Es bedeutet«, fügte Martuch hinzu, »dass die Krieger in den Tod geschickt wurden. Das war ebenso ein Überfall, um zu morden, wie auch ein Selbstmordunternehmen. Den Kriegern wurde gesagt, sie würden für Seine Dunkelheit sterben.«
    Hirea schüttelte ungläubig den Kopf. »Zwei Legionen«, sagte er leise. Dann wandte er sich an Martuch. »Du weißt, dass der älteste Sohn von Astamon von den Hingalara bei der Fünften diente.«

»Ich mochte Astamon, obwohl das Haus Hingalara zu den Salmodi gehört.«
    Er sah Pug und Magnus an. »Die Salmodi und die Sadharin finden sich bei Auseinanderset
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    ziingen beinahe immer auf unterschiedlichen Seiten. Aber es gibt in jeder Gesellschaft gute Männer.«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Pug. »Warum dieses Selbstmordunternehmen?«
    »Es bedeutet, dass jetzt viele Tsurani tot sind, und dem Dunklen ist es egal, wie viele von uns er umbringt, um sein Ziel zu erreichen.« Martuch seufzte.
    »So viel von dem, was ich inzwischen ablehne, wird von meinem Volk als normal akzeptiert, aber selbst die Fanatischsten von uns hätten Schwierigkeiten, den Verlust von zehntausend Leben hinzunehmen, nur um einem Feind Schaden zuzufügen. Wir sind Eroberer«, fügte er hinzu, »kein Cbattak, das einer Laune folgend geschlachtet werden kann!«
    Magnus zog fragend die Brauen hoch.
    »Vieh«, sagte Pug.
    »Es ist eine Sache des persönlichen Stolzes für jeden Dasati-Krieger«, erklärte Hirea, »dass wir behalten, was wir nehmen. Sechs Welten wurden seit dem Aufstieg des Dunklen erobert, und in jedem Fall haben wir nichts von dem, was wir genommen haben, wieder aufgegeben. Für einen Dasati ist Sterben eine Sache, denn das erwartet uns alle, aber wir sterben, damit unser Volk sein Territorium erweitern kann. Wir sterben nicht einfach, um zu sterben. Das ist nicht die Art der Dasati.«
    Martuch sah, dass die Erklärung Pug und Magnus nicht vollkommen klar war, denn er hatte unter den Wesen der Ersten Ebene gelebt und wusste mehr über sie. »Wir sind keine Philosophen wie die Ipiliac. Sie verstehen Dinge, die wir uns nicht vorstellen können. Sie stellen sich Dinge vor, die wir nicht verstehen können. Wir sind ein gewalttätiges Volk, das Eroberung als die höchste Manifestation erfolgreicher Gewaltanwendung betrachtet, aber Gewaltanwendung ohne Sinn und Zweck ist…«
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    »Eine Komödie«, sagte Pug leise. »Der Schmerz anderer Leute.«
    »Und das ist beleidigend«, erklärte Martuch. »Es verspottet, wozu zehntausend Dasati-Krieger, die Besten, die wir hatten, geboren wurden: Eroberung!«
    »Verächtlich über den Schmerz von anderen zu lachen ist eine Sache. Aber Verschwendung wie diese …« Hirea verstummte.
    »Das hängt davon ab, wozu sie ausgewählt wurden-wieso sie benutzt wurden«, sagte Magnus.
    »Wie meint Ihr das?«, fragte Martuch.
    Magnus sah den alten Krieger nachdenklich an. »Wenn der TeKarana Kelewan nur überwältigen wollte, hätte er Millionen von Euch in den Kampf schicken können.«
    Martuch und Hirea nickten zustimmend.

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