Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
Magnus.
»Oder die Versammlung vernichtet«, fügte Pug hinzu. »Varen kann die Tempel nicht zerstören, sie sind zu verstreut, und es würde zu lange dauern.
Also muss es der Kaiser oder die Versammlung sein.«
»Oder der Hohe Rat«, spekulierte Magnus.
»Ja, das könnte sein …« Pug stand auf und sah Martuch und Hirea an. »Ich muss mit Nakor sprechen, noch heute Abend.«
»Unmöglich«, sagte der alte Kämpfer. »Wir haben bereits unseren offiziellen Abschied als Mentor und Ausbilder genommen. Ihr könnt nicht alleine gehen.
Es gibt für niemanden einen Grund, und erst recht nicht für zwei Geringere, ein Treffen mit dem Geringeren eines Rekruten der Palastgarde zu erbitten.«
»Gibt es eine Möglichkeit zu verfolgen, was die Rekruten tun, für den Fall, dass sich dabei eine Gelegenheit bieten sollte?«, fragte Pug.
»Das ist machbar«, antwortete Martuch. »Mitglieder des Weißen sammeln sich in Schlüsselbereichen des Reiches, besonders in der Nähe der Paläste der Karanas, des TeKarana und des Dunklen Tempels. Wir haben noch niemandem gesagt, was Ihr uns über den Gärtner und die Bluthexen verraten habt.
Im Augenblick sollen alle glauben, dass wir uns unter der Führung einer einzelnen weisen Intelligenz befinden.« Er klang müde, als er hinzufügte:
»Wir müssen tun, was wir tun müssen, und wir können unseren Zeitpunkt nicht wählen. Wenn wir bald zuschlagen müssen, dann wird es eben bald geschehen.«
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»Ob Ihr bereit seid oder nicht«, sagte Magnus.
»Wenn ich Nakor erreichen kann, könnte ich vielleicht wenigstens dazu beitragen, dass Ihr eher bereit seid.«
»Ich werde sehen, was sich tun lässt«, erwiderte Martuch und stand auf. Er ging auf die Leiter zu, die nach oben führte. »Ruht ein wenig. Ich fürchte, in kurzer Zeit werden wir weder Zeit noch Ruhe haben - oder eine Ewigkeit der Ruhe.«
Hirea wartete, bis sein Freund gegangen war, dann sagte er: »Was Ihr uns über den Gärtner erzählt habt, lastet schwer auf ihm. Der Gärtner war derjenige, von dem wir glaubten, er würde uns vom Wahnsinn des Dunklen erlösen.«
Pug dachte sorgfältig über seine nächsten Worte nach. Schließlich sagte er:
»Ihr könntet immer noch recht haben.« Als Hirea ihn neugierig ansah, fügte er hinzu: »Bevor er uns verlassen hat, ließ Macros, dieses winzige bisschen von ihm, das in den Dasati-Körper eingesetzt worden war, mich glauben, dass Nakor der Schlüssel zu allem ist. >Findet Nakor<, sagte er, und daher glaube ich, dass er der Schlüssel ist. Nakor und Bek.«
»Bek«, sagte Hirea. »Ich habe viele Krieger ausgebildet, Mensch, einige der größten unserer Zeit, aber der da ist kein natürliches Wesen. Nach dem, was ich über Euer Volk weiß, sollte kein Mensch imstande sein zu tun, was er tut, und nachdem er ausgebildet wurde, ist er nun auch besser als jeder Dasati.«
Er sah Pug an. »Was ist er wirklich?«
»Ich denke, er ist eine Waffe«, antwortete Pug. »Aber nur Nakor weiß das sicher.«
Hirea nahm seinen Schwertgurt ab und legte ihn auf ein leeres Feldbett. Er streckte sich auf einem anderen aus. »Dann müssen wir warten.«
»Aber nicht lange«, erwiderte Pug. Und zu Magnus sag te er: »Ganz gleich, was Martuch herausfindet, wir müssen heute Abend mit Nakor sprechen.«
Miranda war beinahe verzweifelt, als die Berichte aus Kelewan durch den Spalt kamen. Ein gewaltiger Angriff auf die Heilige Stadt hatte sich ereignet.
Nach den Berichten waren Tausende von Dasati durch einen Spalt in den Sitzungssaal des Hohen Rates eingedrungen. Kein Tsurani in diesem Raum hatte überlebt. Die Kaiserliche Garde hatte, wenn man einmal von den Kriegern absah, die sich beim Kaiser auf dem alten Aco-ma-Landsitz aufhielten, ihr Leben bei der Verteidigung der Tsurani-Adligen gegeben.
Alenca und ein halbes Dutzend Erhabene waren innerhalb von Minuten nach Beginn des Angriffs gestorben. Andere waren in Reaktion auf den Alarm erschienen und ebenfalls fast alle getötet worden. Die meiste Tsurani-Magie schien keine Auswirkung auf die Dasati zu haben, aber ein erfindungsreicher Magier hatte überlebt, weil er eine massive Steinstatue auf zwei Todesritter fallen ließ. Miranda musste wieder an ihre eigene Begegnung mit den geringeren Schrecken oben in den Bergen der Quor denken und fragte sich, wieso sie nicht ihre Macht eingesetzt hatte, um einen Felsen zu heben und ihn auf eins der Wesen fallen zu lassen. Es hätte vielleicht funktioniert.
Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück, auf dem
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